ALMS 2000
Podium in Dallas

Dem Team von Audi Sport North America ist ein Traumstart in die zweite Halbzeit der American Le Mans-Serie (ALMS) gelungen: In einer Hitzeschlacht auf dem Texas Motor Speedway in Dallas/Fort Worth feierte Audi einen überlegenen Doppelsieg. Die beiden Audi R8 lagen während der gesamten 127 Runden in Führung und überrundeten alle Gegner mindestens einmal. Mit dem dritten Doppelsieg der Saison übernahm Audi die Führung in der Markenwertung der American Le Mans-Serie. Alle vier Audi Piloten konnten weiter Boden auf den Spitzenreiter der Fahrerwertung gut machen.

Während des 2:45 Stunden langen Rennens gaben Allan McNish und Rinaldo Capello die meiste Zeit den Ton an, am Ende mussten sie sich aber hinter ihren Teamkollegen Frank Biela und Emanuele Pirro mit dem zweiten Platz begnügen, nachdem die Funkverbindung zwischen Capellos Audi R8 und der Box ausgefallen war. Während Biela eine Gelbphase zum letzten Tankstopp nutzte, blieb Capello draußen. Zehn Minuten vor Schluss musste der Italiener dann zum Nachtanken an die Box, dadurch fiel die Entscheidung zu Gunsten von Biela/Pirro.

Bei seinem vierten Sieg im siebten ALMS-Rennen setzte der Audi R8 erneut Maßstäbe: Die Audi Piloten waren im Schnitt eine Sekunde pro Runde schneller als die Konkurrenz. Schon vor Halbzeit des Rennens hatte Allan McNish bis auf seinen Teamkollegen Emanuele Pirro das gesamte Feld überrundet. Die schnellste Rennrunde des Schotten lag nur zwei Zehntelsekunden über der Pole Position-Zeit. Mit dem Triumph in Texas gelang Audi gleichzeitig ein Hattrick: Noch nie zuvor war es einem Hersteller gelungen, drei ALMS-Rennen in Folge zu gewinnen.

Stimmen nach dem Rennen

Frank Biela (#78):
„Das war für uns ein sehr gutes und wichtiges Wochenende. Beide R8 lagen immer eng beieinander. Wir konnten Druck auf unsere Teamkollegen machen, was uns bei den letzten Rennen nicht immer gelungen ist. Aber dank perfekter Boxenstopps lief das Rennen für uns optimal. Unser Auto hat bestens funktioniert und dieser Sieg ist sehr wichtig, um unsere Meisterschaftschancen zu wahren.“

Emanuele Pirro (#78): „Zunächst einmal möchte ich meinem Team danken, das toll gearbeitet hat. Heute hatten wir etwas Glück, denn wir haben das Rennen gewonnen, weil unsere Teamkollegen Probleme mit dem Funk hatten. Aber das ist ein Teil des Sports, das muss man akzeptieren. Deshalb freue ich mich über diesen Sieg. Mit vollen Tanks war das Auto wesentlich besser, mit weniger Benzin hat das Auto beim Einlenken übersteuert.“

Rinaldo Capello (#77): „Ich bin am Boden zerstört. Das Auto war perfekt. Ich hatte nicht die geringsten Probleme. Abgesehen vom Funk, der nur bis eine Runde vor der letzten Gelbphase funktionierte. Ich habe noch gehört, dass ich fünf Sekunden vor Frank liege. Als ich die gelben Flaggen sah, habe ich die Box angefunkt, aber keine Antwort mehr erhalten. Leider ist das die einzige Strecke, auf der wir keine Boxentafeln zur Kommunikation verwenden konnten. Das war wirklich Pech.“

Allan McNish (#77): „Ich freue mich über den Doppelsieg von Audi. Wir haben sehr hart gearbeitet, Dindo ist einen exzellenten Turn gefahren. Es ist natürlich sehr unglücklich, dass das Rennen durch ein Problem mit dem Funk und nicht auf der Strecke entschieden wurde. Das Auto war sehr gut.“

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef: „Das Rennen lief so, wie wir es nach dem Training erhofft hatten. Alle Boxenstopps haben perfekt geklappt. Die Entscheidung fiel, als Dindos Funk nicht mehr funktionierte. Wir konnten ihn während der Gelbphase nicht reinholen, deshalb musste er kurz vor Schluss noch einmal nachtanken. Das hat ihn die Führung gekostet. Das Rennen hat gezeigt, dass unsere Autos sehr eng zusammen liegen, heute hat das Quentchen Glück über den Sieg entschieden.“

Reinhold Joest, Teamdirektor Audi Sport North America:
„Das allerwichtigste war heute der Doppelsieg von Audi. Die Tatsache, dass Frank und Emanuele gewonnen haben, macht den Wettbewerb in unserem Team wieder interessant. Das Problem mit dem Funk war einfach Pech. So ist das im Leben und auch im Motorsport.“

Ergebnis
1. Biela/Pirro (Audi R8) 127 Runden
2. Capello/McNish (Audi R8) 12,673 Sek. zur.
3. Brabham/Magnussen (Panoz) 1 Rd. zur.
4. Lehto/Müller (BMW) 3 Rd. zur.
5. Auberlen/Gounon (BMW) 3 Rd. zur.
6. Katoh/O´Connell (Panoz) 4 Rd. zur.
7. Johansson/Smith (Reynard) 5 Rd. zur.
8. Fellows/Pilgrim (Corvette) 11 Rd. zur.
9. Field/Sutherland (Lola) 12 Rd. zur.
10. Beretta/Wendlinger (Chrysler) 14 Rd. zur.