ALMS 2001
Rinaldo Capello im Infineon Audi R8 #1

Die neue Audi Benzindirekteinspritzung (FSI), die beim Triumph in Le Mans erstmals eingesetzt wurde, hat ihre erste harte Bewährungsprobe in der American Le Mans-Serie (ALMS) mit Bravour bestanden: Rinaldo Capello und Tom Kristensen gewannen im Infineon Audi R8 den ALMS-Lauf in Sears Point vor ihren Teamkollegen Frank Biela und Emanuele Pirro im zweiten Infineon Audi R8.

Das Rennen war an Spannung an der Spitze kaum zu überbieten. Während der gesamten 2:45 Stunden jagten sich die beiden Infineon Audi R8 mit den Startnummern eins und zwei über die Berg- und Talbahn in den kalifornischen Weinbergen. Besonders Tom Kristensen und Emanuele Pirro lieferten sich rundenlang ein packendes Duell.

Tom Kristensen fuhr ausgezeichnete Rundenzeiten, dennoch fiel die Entscheidung zu Gunsten der Startnummer eins nicht auf der Strecke, sondern in der Boxengasse: Die Mannschaft von Capello und Kristensen hatte die glücklichere Tankstrategie gewählt. Am Ende trennten die Teamkollegen gerade einmal knapp sieben Sekunden.

Einen starken Auftritt zeigte auch das Champion-Team mit dem privat eingesetzten Audi R8 des Vorjahres. Andy Wallace und der ehemalige Formel 1-Pilot Johnny Herbert kamen auf Platz vier ins Ziel, nachdem sie lange mit dem schnellsten Panoz um einen Platz auf dem Podium gerungen hatten.

Für Fahrer und Mechaniker des Teams Audi Sport North America bleibt jetzt keine Zeit zum Verschnaufen: Bereits am 5. August startet in Portland (Oregon) der nächste Lauf der American Le Mans-Serie.

Stimmen nach dem Rennen

Rinaldo Capello (#1):
„Wir haben das Rennen nicht auf der Strecke, sondern in der Boxengasse gewonnen. Tom hat hier eine tolle Leistung gebracht, immerhin ist er auf dieser Strecke noch nie zuvor gefahren. Ich glaube, wir alle haben den Zuschauern eine tolle Show geboten. Frank und Emanuele waren mindestens genauso schnell wie wir. Sie werden sicher bald zurückschlagen.“

Tom Kristensen (#1): „Ich danke Dindo für die tolle Hilfe dieses Wochenende. Das war wirklich ein aufregendes Rennen, besonders mein Duell mit Emanuele. Ich habe versucht, ihn so stark wie möglich unter Druck zu setzen, aber er hat keinen einzigen Fehler gemacht.“

Frank Biela (#2): „Das war heute ein sehr hartes Rennen mit etwas Pech für uns. Wir haben mit unserer Boxenstrategie einige Sekunden und damit vielleicht auch den Sieg verloren. Aber das zeigt auch, wie eng dieses Rennen war.“

Emanuele Pirro (#2): „Zuerst möchte ich mich bei unseren Mechanikern für ihre Arbeit an diesem Wochenende bedanken. Noch am Freitag gab es eine Menge Arbeit am Auto, heute aber war unser R8 einfach perfekt. Natürlich bin ich alles andere als glücklich mit dem zweiten Platz, aber zumindest hatten wir einige tolle Kämpfe um die Spitze.“

Johnny Herbert (#38): „Als ich das Auto von Andy übernommen habe, war das Rennen eigentlich schon gelaufen. Mir war klar: Wenn die beiden Infineon R8 und Panoz keinen Fehler machen, bleibt für uns bestenfalls der vierte Platz. Ich hatte ein schönes Duell mit dem Panoz, das nächste Mal hoffen wir auf ein bisschen mehr Glück. Wir werden darum kämpfen.“

Andy Wallace (#38): „Wir sind mit etwas weniger Benzin gestartet, weil wir mit den beiden Infinoen R8 mithalten wollten. Aber mein Start war nicht optimal, und David Brabham im Panoz ist sehr gut weg gekommen. Wir haben die letzte Hoffnung auf einen Podiumsplatz verloren, als das Safety-Car direkt vor mir herausgekommen ist. Gerade hatte mich Dindo überrundet, Panoz hat in dieser Phase fast eine ganze Runde gewonnen.“

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef: „Das Rennen ist durch die unterschiedlichen Tankstopp-Strategien entschieden worden, das bessere Ende hatten dann Dindo und Tom. Es war bis zum Schluss ein sehr harter Kampf zwischen unseren beiden Autos. Der Champion Audi fuhr zwar ähnlich schnelle Rundenzeiten, das Team hat aber mit seiner Boxenstopp-Strategie wohl etwas zu viel riskiert."

Reinhold Joest, Teamdirektor Audi Sport North America: „Wir haben ein zuverlässiges und schnelles Rennen absolviert, und spannend war es auch. Die Gelbphasen haben manchen Vorsprung wieder schmelzen lassen. Ohne diese Gelbphasen hätten Frank und Emanuele vielleicht den Sieg geholt."

Das Rennergebnis


1. Capello/Kristensen (Infineon Audi R8) 107 Runden
2. Biela/Pirro (Infineon Audi R8) - 6,647 Sek.
3. Brabham/Magnussen (Panoz) - 1 Runde
4. Wallace/Herbert (Audi R8) - 1 Runde
5. Fellows/O’Connell (Chevrolet) - 10 Runden
6. Pilgrim/Collins (Chevrolet) - 10 Runden
7. Lehto/Müller (BMW) - 10 Runden
8. Müller/Ekblom (BMW) - 11 Runden
9. Said/Stuck (BMW) - 11 Runden
10. Auberlen/Jonsson (BMW) - 11 Runden