ALMS 2001
Michele Alboreto im Infineon Audi R8 #1

Audi ist eine erfolgreiche Generalprobe für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans gelungen: Zum zweiten Mal in Folge feierte das Team Audi Sport North America einen Doppelsieg bei den 12 Stunden von Sebring (USA). Im Ziel lagen Michele Alboreto, Laurent Aiello und Rinaldo Capello nur 0,482 Sekunden vor ihren Teamkollegen und Vorjahressiegern Frank Biela, Tom Kristensen und Emanuele Pirro. Die Audi Kundenteams Champion und Johansson machten dank der Plätze drei und vier sogar den ersten Vierfachsieg von Audi in der American Le Mans-Serie (ALMS) klar.

Vor einer Rekordkulisse von 168.000 Zuschauern bestimmten die Infineon Audi R8 auf der für das Material besonders anspruchsvollen Strecke in Florida von Anfang an das Tempo. Die beiden R8 der Kundenteams blieben jedoch stets in Schlagdistanz und sorgten so während der gesamten Renndistanz für eine extrem schnelle Gangart an der Spitze.

Zwischen den beiden Infineon Audi R8 wurde zwölf Stunden lang hart um den Sieg gekämpft. Trotz der enormen Beanspruchung traten an den Fahrzeugen jedoch keine gravierenden Schwierigkeiten auf. Am Infineon Audi R8 mit der Startnummer eins wurden kurz nach Halbzeit des Rennens lediglich die vorderen Bremsscheiben gewechselt, das Schwesterauto musste zweimal wegen einer Störung an der Motorelektrik die Box anlaufen.

Für die Audi Mannschaft ist die Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans mit dem Sieg in Sebring aber noch nicht ganz vorbei: Am Montag und Dienstag steht für einen der erfolgreichen Infineon Audi R8 als weitere Vorbereitung auf Le Mans noch einmal die Tortur einer kompletten 12-Stunden-Distanz auf dem Dienstplan.

Stimmen nach dem Rennen

Frank Biela (#2): „Das war ein spannendes und enges Rennen. Für Audi ist das Ergebnis großartig. Nach dem letzten Tankstopp lagen wir knapp vorne. Aber leider musste Tom zu einer Stop-and-Go-Strafe reinkommen, weil er in der Boxengasse zu schnell war. So etwas kann passieren.“

Tom Kristensen (#2): „Es war ein unglaublich schnelles Rennen ohne Gelbphasen. Bis zum Schluss wurde hart gekämpft. Ich habe dieses Rennen zweimal gewonnen und hätte natürlich gerne drei Siege in Folge gefeiert. Die Stop-and-Go-Strafe ist eine Tatsachenentscheidung. Ich weiß nicht, ob ich am Boxeneingang wirklich zu spät gebremst habe. Wir müssen die Daten der Telemetrie ansehen.“

Emanuele Pirro (#2): „Es kann eben nur einer gewinnen, deshalb müssen wir mit dem Ergebnis leben. Wir haben zweimal Zeit wegen elektrischer Probleme verloren und am Ende etwas Pech gehabt. Trotzdem bin ich stolz auf das Ergebnis.“

Laurent Aiello (#1): „Es war wirklich ein hartes Rennen. Wir hatten eine Menge Pech, aber unser Schwesterauto auch. Eine schwierige Woche liegt hinter uns, in der wir viel mit dem Setup gekämpft haben. Aber zum Rennen war unser Auto einfach absolut perfekt.“

Michele Alboreto (#1): „Es ist schon schon unglaublich: Jedesmal, wenn ich in die USA komme und ein Rennen fahre, dann gewinne ich. Jetzt freue ich mich auf den Rest der Saison, besonders natürlich auf Le Mans. Denn nach diesem Erfolg steht mein Ziel fest: Sebring und Le Mans in einem Jahr gewinnen, das ist ein großer Traum von mir.“

Rinaldo Capello (#1): „Das war ein toller Tag! Heute bin ich das bisher beste Sportwagen-Rennen meines Lebens gefahren. Ich konnte zu jeder Zeit Druck machen, sogar im Dunkeln. Besonders gegen Ende des Rennens bin ich mit neuen Reifen Spitzenzeiten gefahren. Es war einfach fantastisch.“

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef: „Wir haben heute innerhalb unseres Teams zwölf Stunden lang einen wirklich heißen Kampf gehabt. Wir sehen dieses Rennen ja auch als Vorbereitung für Le Mans, auch deshalb haben beide Teams bis zum Schluss alles gegeben. Die Privatteams waren sehr lange unmittelbar an uns dran und haben dafür gesorgt, dass wir nicht einen Moment lang verschnaufen konnten.“

Reinhold Joest, Teamdirektor Audi Sport North America: „Das war eine starke Leistung vom Team und den Fahrern. Ich glaube, die Zuschauer haben heute eine tolle Show erlebt: Mal war die Eins vorne, im nächsten Moment die Zwei – bis zum Schluss wussten wir selbst nicht, wer gewinnen würde. Wir haben aber auch gesehen, dass es bis Le Mans noch einiges zu tun gibt.“

Ergebnis

1. Aiello/Alboreto/Capello (Infineon Audi R8) 370 Runden
2. Biela/Kristensen/Pirro (Infineon Audi R8) + 0,482 Sek.
3. Kelleners/Schroeder/Wallace (Audi R8) - 4 Rd.
4. Johansson/Smith (Audi R8) - 8 Rd.
5. Field/Dayton/Sutherland (Lola-Judd) - 38 Rd.
6. Konrad/Borcheller/Gavin (Saleen) - 38 Rd.
7. Pilgrim/Collins/Freon (Chevrolet) - 39 Rd.
8. Luhr/Maassen/Collard (Porsche) - 44 Rd.
9. Pobst/Menzel/Bernhard (Porsche) - 44 Rd.
10. Lehto/Müller (BMW) - 46 Rd.