• Dritter Gesamtrang beim Stadtrennen in Detroit
  • Erster Erfolg für Fässler in der LM P1-Klasse
  • Luhr/Werner durch Unfall ausgeschieden
ALMS 2008
Emanuele Pirro vor Lucas Luhr

Den Audi Piloten Marcel Fässler und Emanuele Pirro gelang beim Stadtrennen in Detroit (US-Bundesstaat Michigan) der erste Saisonsieg in der LM P1-Klasse der American Le Mans-Serie. Mit ihrem Audi R10 TDI belegten sie nach einer fehlerfreien Fahrt den dritten Platz in der Gesamtwertung. Lucas Luhr und Marco Werner schieden nach einem Unfall vorzeitig aus und blieben nach sieben Siegen in Folge erstmals in diesem Jahr ohne Punkte.

Auf dem „Belle Isle Street Circuit“ gingen die beiden Audi R10 TDI des Teams Audi Sport North America aus der vierten Startreihe ins Rennen. In der ersten halben Stunde überholten Emanuele Pirro und Lucas Luhr die beiden Penske-Porsche und einen der vier Acura/Honda. Die beiden Diesel-Sportwagen lagen auf den Plätzen vier und fünf, als Lucas Luhr sich in der 22. Runde zunächst drehte und in derselben Runde mit hoher Geschwindigkeit seitlich gegen die Streckenbegrenzung prallte – auf einer Bodenwelle war er mit dem Fuß vom Bremspedal abgerutscht. Luhr blieb unverletzt, für ihn und seinen Teamkollegen Marco Werner war das Rennen jedoch vorzeitig beendet, da eine Reparatur nicht zulässig war.

Damit ruhten die Hoffnungen des Audi Teams alleine auf dem Schwesterauto, das Emanuele Pirro in der 62. Runde an dritter Position liegend an Marcel Fässler übergab. Der Schweizer fuhr auch bei seinem zweiten Einsatz für Audi fehlerfrei und brachte den R10 TDI auf Platz drei ins Ziel. Damit feierte Fässler seinen ersten Klassensieg in der American Le Mans-Serie. Für Emanuele Pirro war es der erste Saisonerfolg.

Vor den letzten beiden Rennen in Road Atlanta (4. Oktober) und Laguna Seca (18. Oktober) haben mit Lucas Luhr, Marco Werner und Emanuele Pirro nur noch Audi Fahrer Chancen auf den Titel in der LM P1-Fahrerwertung. Den Titel in der Herstellerwertung hatte sich Audi am vergangenen Wochenende in Mosport bereits vorzeitig gesichert.

Stimmen nach dem Rennen in Detroit

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Es ist schön, dass wir von einer so schlechten Ausgangsposition noch ein so gutes Ergebnis geholt haben. Marcel (Fässler) und Emanuele (Pirro) haben einen tollen Job gemacht. Das gilt auch für das Team, das es aufgrund der Unfälle nicht leicht hatte, mit einer guten Teamleistung aber noch den dritten Platz im Gesamtklassement und einen weiteren Sieg in der LM P1 erzielt hat.“

Marcel Fässler (Audi R10 TDI #1): „Die Strecke ist sehr schwierig. Ich hatte wirklich alle Hände voll zu tun, damit mir der Tanz zwischen den Mauern glückt. Und der Verkehr war hier noch schlimmer als letztes Mal in Road America. Ich bin wirklich happy. Emanuele (Pirro) hat einen super Job gemacht, das Team war klasse, und auch die Reifen haben über die ganze Distanz super gehalten. Ich bin froh, ein Teil dieses Teams zu sein. Es macht unheimlich Spaß.“

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #1): „Wir können wirklich glücklich sein. Wir haben das Beste gemacht, was wir auf dieser schwierigen Strecke tun konnten. Wir sind beide gut gefahren. Ich war mit meinem Stint sehr zufrieden. Für Marcel (Fässler) war es sehr schwierig, denn wir sind vor dem Rennen nicht viel gefahren. Aber er hat das Auto nach Hause gebracht und einen guten Job gemacht.“

Lucas Luhr (Audi R10 TDI #2): „Das war ein sehr schwieriges Wochenende für uns. Wir konnten kaum im Trockenen fahren. Da ich vorher noch nie hier war, musste ich erst einmal ein paar Bodenwellen kennenlernen. Im Rennen bin ich dann auf eine der Bodenwellen gekommen, als ich Emanuele (Pirro) etwas ausweichen musste. Ich habe mich gedreht, weiter ist aber nichts passiert. Fünf, sechs Kurven weiter bin ich dann vom Bremspedal abgerutscht – wieder auf einer Bodenwelle. Der Einschlag war heftig. Es war ganz klar mein Fehler. Es tut mir Leid für das Team und hoffe, dass so etwas nie wieder vorkommt.“

Marco Werner (Audi R10 TDI #2): „Gratulation an Emanuele (Pirro) und Marcel (Fässler). Mit Platz drei haben sie ein gutes Ergebnis für Audi geholt. Unser Wochenende war das nicht, wir hatten alles an Pech auf unserer Seite. Wir wussten, dass es hier schwierig für uns wird. Aber dass wir so viele Probleme hatten, ist schade. Schade ist auch, dass wir das Auto nicht reparieren durften. Wir wissen ja, wie gut Audi in solchen Situationen ist.“

Dave Maraj (Teamdirektor Audi Sport North America): „Das war ein hartes Wochenende. Wir hatten nicht genügend Zeit, um die Autos perfekt abzustimmen. Trotzdem liefen sie ganz gut. Nach all dem, was wir an diesem Wochenende erlebt haben, ist Platz drei ein ordentliches Ergebnis. Die Strecke kam uns überhaupt nicht entgegen.“

Das Ergebnis in Detroit

1. Rossiter/Montagny (Acura/Honda) 104 Rd. in 2:46.15,626 Std.
2. Brabham/Sharp (Acura/Honda) + 3,985 Sek.
3. Fässler/Pirro (Audi R10 TDI) + 20,114 Sek. (1. LM P1)
4. de Ferran/Pagenaud (Acura/Honda) + 28,836 Sek.
5. Dumas/Bernhard (Porsche) + 59,266 Sek.
6. Briscoe/Long (Porsche) + 59,792 Sek.
7. Smith/Dyson (Porsche) -1 Rd.
8. Devlin/Bonilla (Lola-Mazda) - 1 Rd.
9. Franchitti/Leitzinger (Porsche) - 2 Rd.
10. Beretta/Gavin (Chevrolet) - 4 Rd.