• Dritter ALMS-Triumph in Folge für Audi
ALMS 2002
Tom Kristensen im Infineon Audi R8

Nicht nur mit dem dritten aufeinander folgenden Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans gelang Audi in der Motorsport-Saison 2002 ein Hattrick: Auch in der American Le Mans-Serie (ALMS) feierte Audi nach den Titelgewinnen in den Jahren 2000 und 2001 den dritten Triumph in Folge – und das in einem der wichtigsten Automobilmärkte.

Audi Werksfahrer Tom Kristensen sicherte sich den Fahrertitel und trat damit die Nachfolge von Allan McNish und Emanuele Pirro an. Audi gewann mit acht Siegen bei zehn Einsätzen erneut souverän die Herstellerwertung der ALMS. Das Team Audi Sport North America verteidigte seinen Titel in der Teamwertung ebenfalls erfolgreich.Mit acht Siegen, zehn Pole Positions und zehn schnellsten Rennrunden setzte der mit FSI Power ausgerüstete Infineon Audi R8 erneut die Maßstäbe. Das gilt auch für die Zuverlässigkeit des 610 PS starken Rennsportwagens: Kein einziger technischer Defekt stoppte die Audi Piloten in der Saison 2002. Den Erfolg des Werksteams komplettierte das Audi Kundenteam Champion Racing, das mit einem Vorjahres-R8 bei sieben der zehn ALMS-Rennen Podiumsplätze erzielte und Platz zwei in der Teamwertung belegte.

So liefen die zehn ALMS-Rennen 2002

Sebring: Vor einer Rekordkulisse von mehr als 150.000 Zuschauern gewinnt Audi bei glühender Hitze von bis zu 34 Grad im Schatten zum dritten Mal in Folge die 12 Stunden von Sebring. Den Siegerwagen pilotieren Rinaldo Capello, Johnny Herbert und Christian Pescatori. Das Kundenteam Champion Racing sorgt mit Platz zwei für einen Audi Doppelsieg. Frank Biela, Tom Kristensen und Emanuele Pirro werden mit dem zweiten Werks-R8 in eine Kollision verwickelt, die mehrere außerplanmäßige Boxenstopps zur Folge hat.

1. Capello/Herbert/Pescatori (Infineon Audi R8) 346 Runden
2. Johansson/Lammers/Wallace (Audi R8) 1 Rd. zur.
3. Mathews/Smith/Goossens (R&S-Elan) 9 Rd. zur.
4. Weaver/Leitzinger/Forbes-Robinson (R&S-Lincoln) 16 Rd. zur.
5. Biela/Kristensen/Pirro (Infineon Audi R8) 19 Rd. zur.
6. Collins/Vann/Wilson (Ascari) 23 Rd. zur.

Sears Point: Um die Vorbereitungen für die 24 Stunden von Le Mans nicht zu stören, bleiben die aktuellen Infineon Audi R8 in Europa. Das Team Audi Sport North America startet mit einem 2000er Auto. Nach einem Unfall muss der Hinterwagen gewechselt werden. Frank Biela, Rinaldo Capello und Emanuele Pirro belegen den achten Platz in der Prototypen-Klasse. Tom Kristensen bestreitet das Rennen im Champion-R8 gemeinsam mit Johnny Herbert. Bei teilweise strömendem Regen verpassen Herbert und Kristensen im Kundenauto von Champion Racing den Sieg in einem Fotofinish nur um 0,482 Sekunden.

1. Magnussen/Brabham (Panoz) 83 Runden
2. Herbert/Kristensen (Audi R8) + 0,482 Sek.
3. Herta/Auberlen (Panoz) 1 Rd. zur.
4. Weaver/Dyson (R&S-Lincoln) 2 Rd. zur.
5. Fellows/O´Connell (Chevrolet) 2 Rd. zur.
6. Luhr/Maassen (Porsche) 3 Rd. zur.
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15. Biela/Capello/Pirro (Audi R8) 6 Rd. zur.

Mid-Ohio: Nach einer dramatischen Schlussphase feiern Frank Biela und Emanuele Pirro ihren ersten Saisonsieg in der ALMS. Die Crew des anderen Infineon Audi R8 mit Rinaldo Capello und Tom Kristensen pokert hoch und verzichtet auf den zweiten planmäßigen Tankstopp. Die gewagte Strategie geht nicht ganz auf: 300 Meter vor dem Ziel muss Kristensen seinen Teamkollegen Pirro vorbei lassen, mit letzter Kraft und leerem Tank rettet er sich auf Platz zwei ins Ziel. 62 Runden ohne Nachtanken zeigen jedoch eindrucksvoll, wie sparsam der FSI-Motor im Heck des Infineon Audi R8 ist. Tom Kristensen übernimmt die Führung in der ALMS-Fahrerwertung.

1. Pirro/Biela (Infineon Audi R8) 111 Runden
2. Capello/Kristensen (Infineon Audi R8) + 6,248 Sek.
3. Magnussen/Brabham (Panoz) + 24,955 Sek.
4. Herta/Auberlen (Panoz) + 40,230 Sek.
5. Weaver/Dyson/Leitzinger (R&S-Lincoln) 2 Rd. zur.
6. Fellows/O´Connell (Chevrolet) 5 Rd. zur.

Road America: Beim 500-Meilen-Rennen liefern sich die beiden Werks-R8 des Teams Audi Sport North America bei großer Hitze während der gesamten 4:15 Stunden ein Duell, das alle in Atem hält. Mehrfach wechselt die Führung zwischen den beiden Infineon Audi R8. Zwei gegen Rinaldo Capello verhängte Stop-and-Go-Strafen scheinen die Entscheidung zu Gunsten von Emanuele Pirro und Frank Biela zu bringen, doch sie fallen durch einen Reifenschaden auf Platz zwei zurück. Capello und Kristensen feiern ihren ersten gemeinsamen ALMS-Saisonsieg. Trotz eines Ausrutschers ins Kiesbett sorgt das Kundenteam Champion Racing für einen Audi Dreifachsieg.

1. Capello/Kristensen (Infineon Audi R8) 118 Runden
2. Pirro/Biela (Infineon Audi R8) + 32,172 Sek.
3. Herbert/Johansson (Audi R8) + 1.34,666 Min.
4. Field/Field (Lola-Judd) 7 Rd. zur.
5. Pilgrim/Collins/Freon (Chevrolet) 9 Rd. zur.
6. Fellows/O´Connell/Gavin (Chevrolet) 10 Rd. zur.

Washington: 60.000 Zuschauer im Herzen Washingtons erleben eine begeisternde Premiere der ALMS in der US-Hauptstadt. Die beiden Infineon Audi R8 kämpfen über die gesamte Distanz mit dem schnellsten Panoz um die Führung. Trotz einer Stop-and-Go-Strafe überqueren Rinaldo Capello und Tom Kristensen die Ziellinie nur 0,766 Sekunden hinter dem siegreichen Panoz auf Rang zwei. Frank Biela und Emanuele Pirro verlieren wegen einer Safety-Car-Phase viel Zeit, werden aber dennoch Dritte.

1. Magnussen/Brabham (Panoz) 140 Runden
2. Capello/Kristensen (Infineon Audi R8) + 0,766 Sek.
3. Biela/Pirro (Infineon Audi R8) + 8,701 Sek.
4. Tinseau/Angelelli (Cadillac) 1 Rd. zur.
5. Herbert/Johansson (Audi R8) 2 Rd. zur.
6. Herta/Auberlen (Panoz) 2 Rd. zur.

Trois-Rivières: Auf dem engen Stadtkurs im kanadischen Trois-Rivières machen Rinaldo Capello und Tom Kristensen das scheinbar Unmögliche möglich: Sie siegen, obwohl sie nur von Startplatz 20 aus ins Rennen gehen. Das lange Zeit führende Schwesterauto von Frank Biela und Emanuele Pirro bezwingt Capello/Kristensen dank einer glücklicheren Boxenstrategie. Champion Racing macht den zweiten Audi Dreifachsieg dieser Saison perfekt, obwohl Johnny Herbert in einen Startunfall verwickelt wird.

1. Capello/Kristensen (Infineon Audi R8) 166 Runden
2. Biela/Pirro (Infineon Audi R8) + 17,802 Sek.
3. Herbert/Johansson (Audi R8) 1 Rd. zur.
4. Herta/Auberlen (Panoz) 4 Rd. zur.
5. Pilgrim/Collins (Chevrolet) 11 Rd. zur.
6. Magnussen/Brabham (Panoz) 12 Rd. zur.

Mosport: Beim zweiten kanadischen Gastspiel der ALMS liefern sich die beiden Infineon Audi R8 des Teams Audi Sport North America in der ersten Hälfte des Rennens einen spannenden Dreikampf mit dem schnellsten Cadillac. Für die Vorjahressieger Frank Biela und Emanuele Pirro endet das Rennen in der 89. von 121 Runden nach einem Unfall vorzeitig. Rinaldo Capello und Tom Kristensen siegen. Johnny Herbert und Stefan Johansson bescheren Audi einen weiteren Doppelsieg.

1. Capello/Kristensen (Infineon Audi R8) 121 Runden
2. Herbert/Johansson (Audi R8) 1 Rd. zur.
3. Lehto/Angelelli (Cadillac) 2 Rd. zur.
4. Magnussen/Brabham (Panoz) 3 Rd. zur.
5. Herta/Auberlen (Panoz) 3 Rd. zur.
6. Bernard/Collard (Cadillac) 3 Rd. zur.

Laguna Seca: In Kalifornien gelingt Frank Biela und Emanuele Pirro ein lupenreiner Start-Ziel-Sieg. Nicht einmal während der Boxenstopps geben sie die Führung ab. Eine Berührung mit einem langsameren Fahrzeug beschädigt die rechte Hinterradaufhängung des anderen Werks-Audi. Die Mechaniker des Teams Audi Sport North America wechseln die Spurstange in Rekordzeit. Rinaldo Capello und Tom Kristensen fallen zunächst auf Rang acht zurück. Nach einer beeindruckenden Aufholjagd verpassen sie nur knapp einen Podestplatz.

1. Biela/Pirro (Infineon Audi R8) 112 Runden
2. Herbert/Johansson (Audi R8) + 25,799 Sek.
3. Lehto/Angelelli (Cadillac) 1 Rd. zur.
4. Capello/Kristensen (Infineon Audi R8) 1 Rd. zur.
5. Magnussen/Brabham (Panoz) 2 Rd. zur.
6. Herta/Auberlen (Panoz) 2 Rd. zur.

Miami: Mit einem Sieg auf dem Stadtkurs in Miami sichert sich Audi bereits vorzeitig die Herstellerwertung der ALMS. Das Team Audi Sport North America verteidigt den Titel in der Teamwertung erfolgreich. Frank Biela und Emanuele Pirro wahren mit ihrem zweiten Sieg in Folge ihre Titelchancen in der Fahrerwertung. Rinaldo Capello und Tom Kristensen liegen bis kurz vor Rennende auf Platz zwei, ehe Kristensen wegen einer Kollision mit einem Nachzügler eine Stop-and-Go-Strafe absitzen muss und als Dritter ins Ziel kommt.

1. Biela/Pirro (Infineon Audi R8) 122 Runden
2. Angelelli/Lehto (Cadillac) + 14,021 Sek.
3. Capello/Kristensen (Infineon Audi R8) + 14,536 Sek.
4. Magnussen/Brabham (Panoz) + 48,620 Sek.
5. Herbert/Johansson (Audi R8) 1 Rd. zur.
6. Goossens/Ave (Riley&Scott-Elan) 1 Rd. zur.

Road Atlanta: Vor dem Finale beim „Petit Le Mans“ haben noch alle fünf Audi Piloten Titelchancen in der Fahrerwertung. Die Entscheidung fällt in der 150. von 394 Rennrunden, als Emanuele Pirro die Kollision mit einem anderen Fahrzeug nicht vermeiden kann, dessen Motor Feuer gefangen hat. Die Reparatur wirft den Infineon Audi R8 weit zurück. Dank eines fehlerfreien Rennens und der richtigen Boxenstopp-Taktik besiegen Rinaldo Capello und Tom Kristensen den Champion-R8 von Johnny Herbert und Stefan Johansson, die sich nach 9:27 Stunden Renndauer um weniger als eine Minute geschlagen geben müssen. Tom Kristensen holt sich mit dem Sieg den ALMS-Fahrertitel vor Rinaldo Capello.

1. Capello/Kristensen (Infineon Audi R8) 394 Runden
2. Herbert/Johansson (Audi R8) + 59,972 Sek.
3. Angelelli/Lehto/Tinseau (Cadillac) 4 Rd. zur.
4. Bernard/Collard/Taylor (Cadillac) 5 Rd. zur.
5. Auberlen/Herta/Jeannette (Panoz) 14 Rd. zur.
6. Biela/Pirro (Infineon Audi R8) 18 Rd. zur.

Endstand American Le Mans-Serie 2002

Fahrerwertung:
1. Tom Kristensen (A
udi) 232
2. Rinaldo Capello (Audi) 230
3. Frank Biela (Audi) 209
4. Emanuele Pirro (Audi) 206
Johnny Herbert (Audi) 206
6. David Brabham (Panoz) 177
7. Stefan Johansson (Audi) 175
8. Jan Magnussen (Panoz) 171
9. Bill Auberlen (Panoz) 161
10. Bryan Herta (Panoz) 153

Herstellerwertung:
1. Audi 252
2. Panoz 188
3. Lola 121
4. Cadillac 116
5. Riley & Scott 113
6. Dome 37

Teamwertung:
1. Audi Sport North America 243
2. Champion Racing 195
3. Panoz Motor Sports 186
4. Intersport 121
5. Team Cadillac 116
6. Dyson Racing Team 81