ALMS 2000^
Rinaldo Capello im Audi R8 #77

Das 24-Stunden-Rennen in Le Mans, das in diesem Jahr mit einem überlegenen Audi Dreifachsieg endete, zählt zu den größten Herausforderungen im internationalen Motorsport und ist eine der populärsten Sportveranstaltungen weltweit. Seit zwei Jahren gibt es eine eigene Rennserie für die faszinierenden Le Mans-Sportwagen: die American Le Mans-Serie (ALMS).

Das Team Audi Sport North America engagierte sich in der Saison 2000 erstmals in der aus insgesamt zwölf Rennen bestehenden Serie – und das mit großem Erfolg: Bereits zwei Rennen vor Saisonende stand Audi als Sieger in der Marken- und Fahrermeisterschaft fest. Bei neun von zwölf Läufen überquerte ein Audi R8 die Ziellinie als Sieger, sechsmal feierte Audi sogar Doppelsiege. Mit einem Triumph beim Saisonfinale im australischen Adelaide krönte die AUDI AG eines der erfolgreichsten Jahre in ihrer traditionsreichen Motorsportgeschichte.

So liefen die ALMS-Rennen

Sebring: Audi gelingt ein Traumstart in die Saison 2000. Beim 12-Stunden-Klassiker in Florida feiert das Team Audi Sport North America einen Doppelsieg, obwohl einer der beiden Audi R8 durch einen Reifenschaden wertvolle Zeit verliert. Der drittplatzierte BMW liegt im Ziel eine Runde zurück.

1. Biela/Kristensen/Pirro (Audi R8) 360 Runden
2. Alboreto/Capello/McNish (Audi R8) + 39,111 Sek.
3. Lehto/Müller (BMW) - 1 Runde
4. Auberlen/Gounon/Soper (BMW) - 2 Runden
5. Lienhard/Theys/Baldi (Doran-Judd) - 23 Runden
6. Taylor/Angelelli/van de Poele (Cadillac) - 29 Runden

Charlotte: Weil die Vorbereitung für die 24 Stunden von Le Mans im Vordergrund stehen, startet das Team Audi Sport North America in North Carolina mit überarbeiteten Vorjahresautos (R8R). Beide Audi R8R fallen durch Kollisionen zurück, werden aber als 6. und 8. gewertet und holen so wertvolle Punkte.

1. Lehto/Müller (BMW) 125 Runden
2. Magnussen/Brabham (Panoz) + 7,884 Sek.
3. Schiattarella/de Radigues (Lola-Judd) - 1 Runde
4. Gounon/Auberlen (BMW) - 1 Runde
5. O´Connell/Katoh (Panoz) - 1 Runde
6. Pirro/Biela (Audi R8R) - 3 Runden

20. (8. Prototypen) Alboreto/Capello/McNish (Audi R8R) - 32 Runden

Silverstone: Beim ersten Europa-Gastspiel der American Le Mans-Serie werden noch einmal die Vorjahresautos eingesetzt. Trotzdem führt Audi das Rennen über weite Phasen an, ehe beide Autos durch Boxenstopps zurückgeworfen werden. Furios ist das Finale: Rinaldo Capello humpelt auf drei Rädern als Dritter über die Ziellinie, nachdem an seinem Audi in Folge einer Kollision eine Radaufhängung bricht.

1. Lehto/Müller (BMW) 98 Runden
2. Brabham/Magnussen (Panoz) + 33,493 Sek.
3. Capello/McNish (Audi R8R) + 1.44,322 Min.
4. Katoh/O´Connell (Panoz) - 1 Runde
5. Biela/Pirro/Alboreto (Audi R8R) - 1 Runde
6. Collard/Bernard (Cadillac) - 1 Runde

Nürburgring: Nach dem Dreifachsieg bei den 24 Stunden von Le Mans setzt das Team Audi Sport North America nun auch in der American Le Mans-Serie wieder die Audi R8 der neuesten Generation ein. Beide Autos starten in der Eifel aus der ersten Reihe, unberechenbares Wetter mit teilweise heftigem Regen machen aus dem Rennen aber eine Lotterie. Frank Biela und Emanuele Pirro haben Pech beim Reifenpoker und werden Dritte, Allan McNish muss seinen Audi R8 nach einem Ausrutscher vorzeitig abstellen.

1. Magnussen/Brabham (Panoz) 185 Runden
2. Lehto/Müller (BMW) + 1.33,627 Min.
3. Biela/Pirro (Audi R8) - 3 Runden
4. Graf/O´Connell/Katoh (Panoz) - 4 Runden
5. Montagny/Goossens (Cadillac) - 4 Runden
6. Kelleners/Policand (Reynard-VW) - 5 Runden
...
30. (14. Protoypen) Capello/McNish (Audi R8) - 101 Runden

Sears Point: Nach der Enttäuschung beim "Heimspiel" auf dem Nürburgring schlägt Audi in Kalifornien zurück: Rinaldo Capello und Allan McNish starten von der Pole Position und überrunden das gesamte Feld. Emanuele Pirro und Frank Biela sorgen trotz einer Kollision mit einem überrundeten Fahrzeug für einen Audi Doppelsieg.

1. Capello/McNish (Audi R8) 114 Runden
2. Biela/Pirro (Audi R8) - 1 Runde
3. Lehto/Müller (BMW) - 2 Runden
4. Auberlen/Gounon (BMW) - 2 Runden
5. Brabham/Magnussen (Panoz) - 8 Runden
6. Field/Sutherland (Lola) - 12 Runden

Mosport: In Kanada entscheidet Audi das bisher spannendste Rennen der Saison in einem Foto-Finish mit einer halben Wagenlänge für sich. Kurz nach dem Start einsetzender Regen sorgt für turbulente Szenen. Rinaldo Capello und Allan McNish führen souverän, wechseln in der Schlussphase auf abtrocknender Strecke aber nicht auf profillose Reifen und werden am Ende fast noch von Jörg Müller im BMW abgefangen. Emanuele Pirro scheidet mit dem anderen Audi R8 kurz vor Rennende an zweiter Stelle liegend durch eine Kollision mit einem überrundeten GT-Fahrzeug aus.

1. Capello/McNish (Audi R8) 94 Runden
2. Lehto/Müller (BMW) + 0,148 Sek.
3. Auberlen/Gounon (BMW) - 1 Runde
4. Beretta/Wendlinger (Chrysler) - 3 Runden
5. Fellows/Pilgrim (Corvette) - 3 Runden
6. Archer/Donohue (Chevrolet) - 3 Runden
...
17. (6. Prototypen) Biela/Pirro (Audi R8) - 9 Runden

Dallas/Fort Worth: Im Glutofen des Texas Motor Speedway beweist der Audi R8, dass er auch extremer Hitze gewachsen ist: Bei mehr als 40 Grad im Schatten feiert Audi einen überlegenen Doppelsieg. Die Entscheidung über den Sieg fällt erst zehn Minuten vor Schluss, als die Kommunikation zwischen der Box und Rinaldo Capello im führenden Audi R8 zusammenbricht und der Italiener die letzte Safety-Car-Phase nicht zum Nachtanken nutzt. So fährt Frank Biela als Sieger ins Ziel.

1. Biela/Pirro (Audi R8) 127 Runden
2. Capello/McNish (Audi R8) + 12,673 Sek.
3. Brabham/Magnussen (Panoz) - 1 Runde
4. Lehto/Müller (BMW) - 3 Runden
5. Auberlen/Gounon (BMW) - 3 Runden
6. Katoh/O´Connell (Panoz) - 4 Runden

Portland: Rinaldo Capello und Allan McNish sorgen für den vierten Audi Sieg in Folge, obwohl der von der Pole Position gestartete Capello in der Anfangsphase mit einem überrundeten GT-Fahrzeug kollidiert und auf den achten Platz zurückfällt. Der andere Audi R8 verliert in Führung liegend eine volle Runde, weil er den ersten Tankstopp im Gegensatz zur Konkurrenz vor der ersten Safety-Car-Phase machen muss. Vom siebten Platz können sich Emanuele Pirro und Frank Biela noch auf Rang vier nach vorne kämpfen.

1. Capello/McNish (Audi R8) 136 Runden
2. Brabham/Magnussen (Panoz) + 57,456 Sek.
3. Lehto/Müller (BMW) - 1 Runde
4. Biela/Pirro (Audi R8) - 1 Runde
5. Johansson/Smith (Reynard) - 1 Runde
6. O´Connell/Katoh (Panoz) - 2 Runden

"Petit Le Mans", Road Atlanta: Nach dem Doppelsieg bei den 12 Stunden von Sebring und dem Dreifachtriumph in Le Mans beendet Audi auch das dritte bedeutende Langstrecken-Rennen der Saison auf den ersten beiden Plätzen. Während Michele Alboreto, Rinaldo Capello und Allan McNish ein problemfreies Rennen fahren, wird der andere Audi R8 in Führung liegend bei Halbzeit in eine Kollision verwickelt. Dabei wird der Diffusor des Audi R8 so stark beschädigt, dass ein Wechsel nicht möglich ist. Trotzdem retten Frank Biela, Tom Kristensen und Emanuele Pirro nach gut neun Stunden mit dem angeschlagenen Auto den zweiten Platz ins Ziel des 1000 Meilen langen Rennens.

1. Alboreto/Capello/McNish (Audi R8) 394 Runden
2. Biela/Kristensen/Pirro (Audi R8) - 3 Runden
3. Brabham/Magnussen (Panoz) - 3 Runden
4. O`Connell/Katoh/Graf (Panoz) - 5 Runden
5. Lehto/Müller (BMW) - 11 Runden
6. Bernard/Collard (Cadillac) - 14 Runden

Laguna Seca: Mit einem hart erkämpften Doppelsieg sicherte sich Audi bereits zwei Rennen vor Saisonende die Markenwertung der American Le Mans-Serie. Dabei sah es zunächst gar nicht nach einem neuerlichen Audi Erfolg aus, nachdem die beiden Audi R8 am Start auf die Plätze vier und fünf zurückfielen. Die Audi Piloten machten aber Position um Position gut und übernahmen bei Halbzeit des Rennens die Führung, die sie bis ins Ziel nicht mehr abgaben.

1. Capello/McNish (Audi R8) 119 Runden
2. Biela/Pirro (Audi R8) + 0,352 Sek.
3. Lehto/Müller (BMW) + 11,331 Sek.
4. Gounon/Auberlen (BMW) - 3 Runden
5. Smith/Johansson (Reynard) - 3 Runden
6. Field/Sutherland (Lola) - 7 Runden

Las Vegas: Mit einem weiteren Doppelsieg sicherte sich Audi ein Rennen vor Saisonende auch die Fahrerwertung der American Le Mans-Serie. Die Entscheidung fiel bei einer Kollision knapp eine Stunde vor Rennende, in die fünf der sechs führenden Prototypen verwickelt waren. Während Rinaldo Capello von einem Konkurrenten angeschoben wurde und in die Wiese rutschte, reagierte Emanuele Pirro im Durcheinander blitzschnell und eroberte die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab.

1. Biela/Pirro (Audi R8) 129 Runden
2. Capello/McNish (Audi R8) + 44,947 Sek.
3. Gounon/Auberlen (BMW) - 1 Runde
4. Schiattarella/de Radigues (Lola) - 4 Runden
5. Smith/Johansson (Reynard) - 4 Runden
6. Magnussen/Brabham (Panoz) - 6 Runden

Adelaide: Spektakuläre Rennszenen und ein letztlich überlegener Sieg des Audi R8 im Krokodil-Design haben das Finale der ALMS vor rund 150.000 Zuschauern zu einem Höhepunkt der Saison gemacht. Nach turbulenten 5:45 Stunden siegten Rinaldo Capello und Allan McNish, der sich damit den Fahrertitel sicherte, mit einem Vorsprung von 21 Runden. Der andere Audi R8 von Frank Biela und Emanuele Pirro belegte nach einem Unfall und der folgenden Aufholjagd den sechsten Platz in der Prototypen-Klasse. Damit beendete Audi seine erfolgreiche Saison mit einem weiteren Sieg am Silvestertag des Jahres 2000.

1. Capello/McNish (Audi R8) 225 Runden
2. Konrad/Slater/Heath (Lola-Ford) - 21 Runden
3. Beretta/Wendlinger/Dupuy (Chrylser) - 23 Runden
4. Belloc/Amorim (Chrysler) - 23 Runden
5. Müller/Luhr (Porsche) - 26 Runden
6. Wars/Graham/Menzel (Porsche) - 34 Runden

ALMS-Punktestände nach 12 Rennen

Fahrer

1. Allan McNish (Audi R8) 270
2. Rinaldo Capello (Audi R8) 257
3. Emanuele Pirro (Audi R8) 232
4. Frank Biela (Audi R8) 231
5. Jörg Müller (BMW) 221
6. JJ Lehto (BMW) 220
7. David Brabham (Panoz) 213
8. Jan Magnussen (Panoz) 203
9. Bill Auberlen (BMW) 161
10. Hiroki Katoh (Panoz) 153

Hersteller
1. Audi 264
2. BMW 217
3. Panoz 208
4. Lola 154
5. Reynard 136
6. Cadillac 116