ALMS 2000
Das Podium in Sebring: Emanuele Pirro, Frank Biela, Tom Kristensen

Traumstart für Audi in den USA: Beim 12-Stunden-Rennen von Sebring, dem Saisonauftakt der American Le Mans-Serie (ALMS), feierte das Team von Audi Sport North America einen Doppelsieg. Frank Biela, Tom Kristensen und Emanuele Pirro gewannen den Langstrecken-Klassiker vor ihren Teamkollegen Michele Alboreto, Rinaldo Capello und Allan McNish.

Die begeisterten Motorsportfans entlang der Strecke erlebten eine spannende Rennwoche, die Audi von Beginn an dominierte. Nach Bestzeiten für das Team in fast allen freien Trainingssitzungen holte Frank Biela die Pole Position für den silber-rot lackierten Audi R8 mit der Startnummer 78. Neben ihm startete Rinaldo Capello, der die zweitschnellste Zeit im Qualifying gefahren war.

Im Rennen selbst, das die Rekordkulisse von gut 110.000 Zuschauern verfolgte, wechselten sich die beiden 610 PS starken R8 an der Spitze ab und mussten die Führung nur nach den Boxenstopps abgeben. Gravierende Probleme gab es nicht. „Motor und Getriebe funktionierten einwandfrei“, freute sich Teamdirektor Reinhold Joest im Ziel. Lediglich an den Bremsen der Startnummer 78 mussten die Mechaniker arbeiten. Den silber-schwarzen Sportwagen (#77) mit Michele Alboreto am Steuer kostete ein Reifenschaden wertvolle Zeit.

„Mir war das Rennen ein wenig zu lange zu spannend“, gestand Audi Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich schmunzelnd, nachdem Emanuele Pirro, der auch die schnellste Rennrunde fuhr, erst in der letzten Stunde die Spitze von seinen Werkskollegen im zweiten R8 übernommen hatte. „Aber ich denke, jeder Zuschauer hat dieses Rennen genossen.“

Am 1. April startet in Charlotte (North Carolina) das zweite Saisonrennen, danach reist die ALMS nach Europa: Am 13. Mai gastiert sie in Silverstone (GB) und am 9. Juli auf dem Nürburgring.

Stimmen nach dem Rennen

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef:
„Natürlich bin ich überglücklich. Jetzt haben wir eine gute Basis für Le Mans und einen erfolgreichen Start in die American Le Mans-Serie hingelegt, aber es gibt trotzdem noch viel zu tun.“

Reinhold Joest, Direktor Audi Sport North America: „Das ist eine Riesengeschichte für uns, schon nach einem Jahr diesen Erfolg zu erreichen. Wir können uns gegenseitig auf die Schulter klopfen. Die kleinen Schwierigkeiten, die wir hatten, sind normal. Bis Le Mans werden wir alles ausgeräumt haben.“

Michele Alboreto (#77): „Jetzt können wir die ganze Saison zuversichtlich angehen, denn wir wissen, dass wir ein schnelles Auto haben. Ich bin heute nicht besonders viel gefahren, habe einfach kein richtiges Gefühl für das Rennen gefunden.“

Rinaldo Capello (#77): „Mir kam es fast so vor, als wäre die Strecke in diesem Jahr „flacher“. Aber das lag daran, dass unsere Autos inzwischen viel besser abgestimmt sind. Dieser Doppelsieg zum Auftakt ist eine tolle Sache für das ganze Team.“

Frank Biela (#78): „Wir hatten zwar oft Pech während dieses Rennens. Aber wir haben es immer wieder geschafft, nach vorne zu kommen. Das war wirklich eine tolle Teamleistung.“

Tom Kristensen (#78): „Ich habe zwei Mal das Auto von Frank übernommen, als er in Führung lag. Und leider gab es immer ein Problem beim Boxenstopp. Deshalb musste ich anschließend ein höheres Risiko eingehen, um wieder aufzuholen. Glücklicherweise hats immer gut geklappt.“

Emanuele Pirro (#78): „Eigentlich glaube ich nicht an Geister, aber seit heute an die „Nacht-Geister“ von Sebring. Wir haben niemals aufgegeben und das ganze Rennen über gekämpft. Das macht diesen Sieg noch süßer.“

Ergebnis


1. Biela/Kristensen/Pirro (Audi R8) 360 Runden
2. Alboreto/Capello/McNish (Audi R8) + 39,111 Sek.
3. Lehto/Müller (BMW) - 1 Runde
4. Auberlen/Gounon/Soper (BMW) - 2 Runden
5. Lienhard/Theys/Baldi (Doran-Judd) - 23 Runden
6. Taylor/Angelelli/van de Poele (Cadillac) - 29 Runden
7. Beretta/Wendlinger/Dupuy (Dodge) - 33 Runden
8. Archer/Donohue/Duez (Dodge) - 34 Runden
9. Belloc/Amorim (Dodge) - 39 Runden
10. Müller/Luhr (Porsche) - 47 Runden