• Packendes Finale vor Rekordkulisse in Hockenheim
  • Audi Sport Team Abt Sportsline gewinnt Teamwertung
  • Timo Scheider erstmals in der DTM auf dem Podium
DTM 2007
Mattias Ekström

Beim Finale in Hockenheim hat Mattias Ekström vor einer Rekordkulisse von 152.000 Zuschauern den DTM-Titel für Audi geholt. Nach 2004 gewann der Schwede die populärste internationale Tourenwagen-Rennserie zum zweiten Mal. Für die AUDI AG ist es nach 1990, 1991, 2002 und 2004 bereits der fünfte DTM-Titel. Zudem sicherte sich das Audi Sport Team Abt Sportsline souverän den Titel in der Teamwertung.

Nachdem Mattias Ekström in Hockenheim im April mit einem Sieg in die DTM-Saison 2007 gestartet war, genügte dem Schweden beim Finale ein dritter Platz zum Titelgewinn. Nach 37 packenden Runden überquerte der Audi Pilot die Ziellinie beim Finale ganze 0,434 Sekunden vor Mercedes-Pilot Bruno Spengler, den er damit auf den zweiten Platz in der Meisterschaft verwies.

Von Anfang an hatte das Audi Sport Team Abt Sportsline die Strategie für Ekström auf Spengler ausgerichtet. Aus der zweiten Reihe gestartet, übernahm der 29-Jährige in der ersten Runde die Führung. Als er aggressiv von Mercedes-Pilot Jamie Green attackiert wurde, ließ er diesem clever ohne große Gegenwehr den Vortritt. Ekström absolvierte seine beiden Pflicht-Boxenstopps sehr spät, um möglichst frei fahren zu können – eine Strategie, die aufging. Sein Rivale Bruno Spengler dagegen kam sehr früh zum ersten Boxenstopp und musste sich mühsam nach vorne arbeiten.

Ekström gelang es, Spengler in der Schlussphase in Schach zu halten, obwohl er während des gesamten Rennens über ein extrem starkes Übersteuern klagte. Mit einer fehlerfreien Fahrt und perfekten Boxenstopps seines Teams gelang das Meisterstück trotzdem.

Eine bessere Abstimmung für die gegenüber dem Trainingstagen und dem Warm-up wesentlich höheren Temperaturen hatten seine Teamkollegen Timo Scheider und Martin Tomczyk. Scheider gelang mit Platz zwei das bisher beste Ergebnis seiner DTM-Karriere und zum ersten Mal überhaupt der Sprung auf das Siegerpodest. Tomczyk, der vor dem Finale ebenfalls noch Chancen auf den Titel hatte, wurde in der Startrunde unverschuldet in eine Kollision verwickelt, die ihn ans Ende des Feldes zurückwarf. Dass er sich trotzdem noch auf Rang neun und damit fast in die Punkteränge nach vorne kämpfen konnte, zeigt, wie schnell sein Red Bull Audi A4 DTM im Rennen war.

Tom Kristensen komplettierte den Audi Triumph in Hockenheim mit Rang sechs. Lucas Luhr (Audi Sport Team Rosberg) auf Platz zwölf bester Fahrer eines Vorjahres-A4. Seinem Teamkollegen Mike Rockenfeller ging in der Runde seines zweiten planmäßigen Tankstopps das Benzin aus.

Stimmen nach dem Rennen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Es war ein tolles Finale für die Zuschauer mit spannendem Tourenwagen-Sport vom Feinsten vom Anfang bis zum Ende. Mattias (Ekström) hat die Entscheidung selbst in die Hand genommen und den Titel glücklich nach Hause gefahren. Ich denke, wir haben die Meisterschaft verdient und sind ein würdiger Meister. Wir haben tolle Arbeit geleistet. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern der Teams, die mitgewirkt haben. Leider war es heute für Martin (Tomczyk) kein glückliches Rennen – er hat an diesem Wochenende viel Pech gehabt, obwohl er stark war.“

Timo Scheider (Gebrauchtwagen:plus/Top Service Audi A4 DTM #8)
2. Platz, + 3,696 Sek.

„Voll geil – ich wusste gar nicht, auf welche Seite des Podiums ich steigen musste. Rechts oder links? Ich kenne mich da oben ja nicht so aus, weiß jetzt aber, dass ich in Zukunft öfter dort oben stehen möchte. Mein Auto war sensationell, nachdem ich im Warm-up etwas gehadert habe. Danke an Audi und an Abt! Das Rennen war erlebnisreich. Ich hatte einen guten Start und ging in Führung. Dann fuhren wir im Pulk auf die Haarnadel zu, was sehr eng war. Ich war sehr vorsichtig und achtete auf Martin (Tomczyk). Ich fuhr weit hinaus über den Randstein, um ihm Platz zu geben, was Jamie Green offenbar nicht getan hat. Irgendwann musste ich vom Gras zurück auf die Strecke und berührte ihn. Martin sagt, es sei weniger meine Schuld als die von Jamie gewesen.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM #3)
3. Platz, + 7,235 Sek.

„Mein Rennen war von Anfang an sehr schwer. Als sich alles etwas beruhigt hatte, konnte ich sehr schnell fahren und das Auto war gut. Aber nach sechs, sieben Runden fing es an zu übersteuern. Es wurde schlimmer und schlimmer. Ich habe gekämpft und gekämpft – trotzdem wurde es am Ende richtig eng. Dass ich trotzdem vor Bruno (Spengler) ins Ziel kam, war einfach nur schön. Bis jetzt habe ich es noch gar nicht genossen, so aufregend war das Rennen. So richtig realisieren werde ich diesen Erfolg erst in ein paar Stunden können.“

Tom Kristensen (Siemens Audi A4 DTM #7)
6. Platz, + 19,658 Sek.

„Der Start von der Pole Position wurde zu einem Kampf in den folgenden Kurven. Als ich Mattias (Ekström) hinter mir sah, hatte er eine Chance, mich zu attackieren. Nach dem Safety Car musste ich früh stoppen. Für mein persönliches Rennen war das zwar kein Vorteil, aber es nutzte natürlich Mattias. Ich kämpfte mit einigen Mercedes und überholte sie. Auf neuen Reifen war mein Auto gut, danach setzte Übersteuern ein. In der Mercedes-Arena machte ich einen Fehler. Aber heute haben wir den richtigen Champion gesehen. Glückwunsch an Mattias, das Team Abt und Audi. Es war eine sehr schwierige Saison für mich. Die Hälfte habe ich verpasst, danach spürte ich noch immer Symptome. Ich freue mich schon auf einen ruhigen Winter, um möglichst rasch wieder an die 100 Prozent heranzukommen. Mit meiner Pole Position habe ich gezeigt, dass es geht.“

Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM #4)
9. Platz, + 33,185 Sek.

„Leider hat der Titelkampf für mich nur bis zur dritten Kurve gedauert. Leider hat es mich wieder einmal in einer unglücklichen Situation getroffen. Ich konnte nichts tun, ich war einfach im Sandwich zwischen Timo (Scheider) und Jamie (Green). Ich hatte mir natürlich mehr erhofft, da ich auch an diesem Wochenende gezeigt habe, wie schnell ich bin. Es hätte nach dem genialen Start alles gepasst, wenn es nicht zu der Kollision gekommen wäre. Aber Gratulation an Mattias, Audi und Abt! Wenn jemand den Meistertitel verdient hat, dann wir – die mit den vier Ringen. Das wird heute Abend gefeiert. Ich habe habe nur fünfmal gepunktet und bin trotzdem Dritter in der Meisterschaft. Damit kann ich zufrieden sein.“

Lucas Luhr (Philips Audi A4 DTM #12)
12. Platz, + 36,532 Sek.

„Einen herzlichen Glückwunsch an Mattias (Ekström) und an Audi. Eine Super-Leistung und ein verdienter Meistertitel. Ich hoffe, dass ich das ein oder andere Mal dabei etwas helfen konnte.“

Markus Winkelhock (Audi A4 DTM #20)
13. Platz, + 46,171 Sek.

„Das Rennen war sehr turbulent. Mein Start war nicht perfekt. Ich kam zwar an Alexandre (Prémat) vorbei, habe aber wieder eine Position verloren, als Christian Abt an mir vorbeifuhr. Ich war ganz vorsichtig in der ersten Runde und wollte kein Risiko eingehen. Mit dem ersten Satz Reifen übersteuerte das Auto sehr und ich verlor viel Zeit. Der zweite Satz funktionierte besser, der dritte weniger.“

Christian Abt (Playboy Audi A4 DTM #16)
15. Platz, + 57,407 Sek.

„Mein letztes DTM-Rennen war sehr emotional! Nach der ersten Runde dachte ich, das wird ein geiles Rennen. Ich hatte aber eine ganz leichte Berührung und danach öffnete sich die Tür. So verlor ich Abtrieb hinten und das Auto übersteuerte extrem. Nach zwei Runden gingen die Rundenzeiten immer mehr in den Keller. Ich hielt mich aus allem heraus, weil ich nicht mithalten konnte. Als ‚Eki’ Meister wurde, war das einer meiner bewegendsten Momente. Jetzt haben wir vier Meisterschaften mit Audi gewonnen, eine davon ich selbst. Was will man mehr in diesen neun Jahren? Eine schöne Karriere in diesem Top-Tourenwagensport. Jetzt ist es halt vorbei, aber ich bin glücklich.“

Alexandre Prémat (Audi Bank Audi A4 DTM #17)
16. Platz, + 57,832 Sek.

„Ich bin absolut glücklich für Audi über den Titelgewinn und für Mattias Ekström, der eine echte Persönlichkeit ist. Über mein eigenes Rennen schweige ich lieber, denn es war das schlechteste seit dem Jahresbeginn in Hockenheim.“

Vanina Ickx (Audi A4 DTM #21)
18. Platz, + 1.31,967 Min.

„Das war etwas ganz Besonderes: Ich kam in der gleichen Runde wie die Sieger ins Ziel, Audi ist Meister geworden und ich erlebe ein besonders Gefühl, denn es war mein letztes DTM-Rennen. Das waren die beiden härtesten und anspruchsvollsten Jahre meiner Karriere. Das ist auch das Ende meiner Zugehörigkeit zu einer großen Familie und einer Traumzeit in meiner Karriere.“

Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM #11)
Nicht gewertet (Benzinmangel)

„Das Rennen war bis zu meinem Ausfall ganz okay. Anfangs musste ich etwas kämpfen und habe ein paar Positionen verloren. Ich konnte wieder Plätze zurückerobern und habe mir dann Zweikämpfe mit di Resta geliefert. Ich kam an ihn heran. Leider ist mir unmittelbar vor dem zweiten Boxenstopp das Benzin ausgegangen.“

Hans-Jürgen Abt (Team Direktor Audi Sport Team Abt Sportsline): „Ich glaube, das war einer der größten Tage in meinem Leben, für Audi, für Dr. Wolfgang Ullrich. Wir haben gemeinsam gezeigt, was in uns steckt. Wir haben den Titel nach Ingolstadt, Neckarsulm und Kempten geholt. Wir feiern einfach nur noch, weil wir uns so unglaublich freuen. Ich möchte mich bei Audi und beim gesamten Team bedanken. Und bei allen, die an uns geglaubt haben. Man kann im Motorsport einen solchen Titel nur holen, wenn es Menschen gibt, die hinter einem stehen. Wir waren heute die Marke des Herzens. Darum sage ich: Wir haben den Titel verdient!“

Ernst Moser (Team Direktor Audi Sport Team Phoenix): „Was wir alle zusammen erreichen wollten, haben wir erreicht. Herzlichen Glückwunsch an Audi zur Meisterschaft! Es war ein harter Kampf mit Mercedes. Wir konnten eine Kleinigkeit dazu beitragen, dass es am Ende geklappt hat. Unser eigenes Tempo war heute nicht gut genug. Wir haben das Beste daraus gemacht, auch wenn es für unser Team nicht so viel war.“

Arno Zensen (Team Direktor Audi Sport Team Rosberg): „Sensationell – Audi ist Meister. Heute konnten wir als Team etwas dazu beitragen. Die Strategie war top. Leider blieb ‚Rocky’ mit leerem Tank liegen und wir müssen klären, warum. Aber auch er hat seinen Teil dazu beigetragen, dass es heute einen Grund zum Feiern gibt – und das war toll. Danke an die ganze Mannschaft und an Audi.“

Das Ergebnis in Hockenheim

1. Jamie Green (Mercedes), 37 in 1:00.19,948 Std.
2. Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM), + 3,696 Sek.
3. Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM), + 7,235 Sek.
4. Bruno Spengler (Mercedes), + 7,669 Sek.
5. Bernd Schneider (Mercedes), + 11,079 Sek.
6. Tom Kristensen (Siemens Audi A4 DTM), + 19,658 Sek.
7. Alexandros Margaritis (Mercedes), + 23,174 Sek.
8. Paul di Resta (Mercedes), + 29,158 Sek.
9. Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM), + 33,185 Sek.
10. Daniel la Rosa (Mercedes), + 34,792 Sek.
11. Mathias Lauda (Mercedes), + 35,753 Sek.
12. Lucas Luhr (Philips Audi A4 DTM), + 36,532 Sek.
13. Markus Winkelhock (Audi A4 DTM), + 46,171 Sek.
14. Susie Stoddart (Mercedes), + 49,560 Sek.
15. Christian Abt (Playboy Audi A4 DTM), + 57,407 Sek.
16. Alexandre Prémat (Audi Bank Audi A4 DTM), + 57,832 Sek.
17. Mika Häkkinen (Mercedes), + 1.03,036 Min.
18. Vanina Ickx (Audi A4 DTM), + 1.31,967 M in.
Nicht gewertet:
Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM), - 5 Rd. (Benzinmangel)
Gary Paffett (Mercedes), - 37 Rd