Betriebsversammlung Ingolstadt: „US-Werk darf nicht zu Lasten der Audi Heimatstandorte gehen.“
- Jörg Schlagbauer, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats: „Mögliches Werk in den USA nur mit Sicherheitsgarantien für die Audi Beschäftigten und Standorte in Deutschland.“
- Rita Beck, Ingolstadts stellvertretende Betriebsratsvorsitzende: „Inhalte der Audi Zukunftsvereinbarung müssen zügig und konsequent umgesetzt werden.“
- Xavier Ros, Personaldirektor und Vorstand für Personal der AUDI AG: „Die Zukunftsvereinbarung ist die entscheidende Grundlage, um die Zukunfts- und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte zu stärken.“
Bei der zweiten Betriebsversammlung des Jahres am Standort Ingolstadt führte der Vorsitzende des Audi Gesamtbetriebsrats Jörg Schlagbauer durch die Versammlung, an der rund 6.000 Audianerinnen und Audianer teilnahmen. Die Arbeitnehmervertretung forderte Sicherheit für die deutschen Audi Heimatstandorte und Beschäftigten, bevor einem möglichen Werk in den USA zugestimmt werden kann.
Jörg Schlagbauer, Vorsitzender des Audi Gesamtbetriebsrats und stellvertretender Audi Aufsichtsratsvorsitzender, machte gleich zu Beginn der Versammlung mit Blick auf ein mögliches neues Werk in den USA deutlich, dass eine Zustimmung der Arbeitnehmervertretung nur dann in Betracht käme, wenn zuvor klare Sicherheitsgarantien für die Belegschaft sowie Produktzusagen zur langfristigen Auslastung der Heimatstandorte „mit Brief und Siegel“ vereinbart würden. Schlagbauer: „Wir verwehren uns der Diskussion nicht, sehen aus Kapazitätsgründen aber keine Notwendigkeit, derzeit in den USA ein Werk aufzubauen. Die deutschen Standorte sind derzeit gut aufgestellt, aber nicht so gut ausgelastet, dass man noch weitere Kapazitäten aufbauen müsste.“ Grundsätzlich sei man nicht gegen ein Werk in den USA, so Schlagbauer weiter: „Aber wenn wir aus politischen Gründen ein Werk in den USA brauchen, darf das nicht zu Lasten der Beschäftigten und der Auslastung in Deutschland gehen.“
Q3 Teilvolumenfertigung wichtiges Signal für den Standort
Rita Beck, stellvertretende Ingolstädter Betriebsratsvorsitzende, gab den anwesenden Belegschaftsmitgliedern einen Fortschrittsbericht zur Umsetzung der im März dieses Jahres in der Audi Zukunftsvereinbarung festgelegten Themenpakete, wie der neuen Vorruhestands- und Altersteilzeitangebote sowie der geplanten Investitionen. „Besonders wichtig war es“, so Rita Beck, „dass es uns gelungen ist, im Rahmen der Verhandlungen und der Vereinbarung, den Q3 im Teilvolumenumfang in der Verbundfertigung mit Ungarn ins Werk Ingolstadt zu bekommen.
Und das umso mehr, als wir im Herbst 2026 parallel zum Produktionsstart des Q3 in Ingolstadt auch mit der der Fertigung des neuen Einstiegs-Elektromodells starten, dem E3 CUV. Für den Standort bedeutet dieses Doppel eine wichtige Stärkung.“
Rita Beck betonte die Bedeutung der Vereinbarung zwischen Betriebsrat und Unternehmensleitung und hob die Notwendigkeit hervor, die vereinbarten Maßnahmen auch richtig umzusetzen und die Unternehmenswerte – Vertrauen, Verantwortung, Mut und Begeisterung – im Alltag stärker zu leben. Sie appellierte an die Verantwortlichen in der Audi Unternehmensführung, die strukturelle Transformation des Unternehmens aktiv gemeinsam mit den Beschäftigten und der Arbeitnehmervertretung, zu gestalten. „Nur, wenn alle gemeinsam und auf Augenhöhe diesen Prozess umsetzen und nicht einfach von der Unternehmensleitung verordnet bekommen“, so Beck, „wird die Transformation gelingen und ein Erfolg.“ Auch alle anderen Themen und Inhalte der Audi Zukunftsvereinbarung müssten jetzt zügig und konsequent umgesetzt werden.
Audi stellt sich effizient und produktiv auf
„Die Zukunftsvereinbarung ist die entscheidende Grundlage, um die Zukunfts- und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte zu stärken. Sie gibt den Beschäftigten und dem Unternehmen Sicherheit“, sagt Xavier Ros, Personaldirektor und Vorstand für Personal der AUDI AG. „Wir gehen jetzt in die Umsetzung, zum Beispiel mit den in Ingolstadt und Neckarsulm geplanten Investitionen in neue Technologien und Bildung. Um finanzielle Freiräume dafür zu schaffen, machen wir Audi effizienter und produktiver.“ Mit der Neuaufstellung der Geschäftsbereiche, dem Abbau von Bürokratie und der konsequenten Umsetzung der Zielbilder erhöhe das Unternehmen seine Geschwindigkeit. „Dabei gilt: Kein Rasenmäherprinzip. Jede Maßnahme ist individuell auf den jeweiligen Geschäftsbereich zugeschnitten“, so Ros.
Hintergrundinformation zur Betriebsversammlung
Insgesamt vier Mal im Jahr finden bei Audi Betriebsversammlungen statt, die damit fester Bestandteil der jährlichen Terminplanung sind. Die Betriebsversammlungen dienen der umfassenden Information der Beschäftigten über die Tätigkeit des Betriebsrats und geben der Belegschaft Aufschluss über die Situation des Unternehmens.