Audi Typ E, 22/55 PS, 5,7-Liter-Vierzylindermotor in Reihe, 55 PS

Nach dem Ausscheiden aus der Horch Motorwagenwerke AG gründete August Horch 1909 erneut eine Fabrik, die ebenfalls Automobile bauen sollte. Da Horch seinen eigenen Namen nicht wieder zur Firmenbezeichnung verwenden durfte, behalf er sich, indem er seinen Namen ins Lateinische (horch = audi) übersetzte. Die Audiwerke in Zwickau waren geboren.

Im Mai 1910 brachte August Horch das erste Automobil mit dem Markennamen Audi zur Auslieferung. Besonderen Ruhm erntete die neue Marke durch eine einmalige Siegesserie bei der Internationalen Österreichischen Alpenfahrt, der seinerzeit schwierigsten Langstreckenkonkurrenz der Welt. Zwischen 1912 und 1914 fuhr Audi drei Siege in Folge ein. Nach dem Ersten Weltkrieg erlangte Audi unter anderem dadurch Aufmerksamkeit, dass das Zwickauer Unternehmen 1921 erstmals in Deutschland die Lenkung der Serienwagen links anordnete und den Schalthebel für das Getriebe in die Wagenmitte verlegte. Eine wesentlich bessere Handhabung war nun möglich. In den darauffolgenden Jahren stellten auch die anderen deutschen Automobilhersteller ihre Fahrzeuge auf Linkslenkung um.

1923 erschien der erste Audi-Sechszylinder. Er besaß einen Ölluftfilter, was damals keineswegs üblich war. Erst Jahre später gehörte der Luftfilter zur Standardausrüstung eines Automobils. Der Audi-Sechszylinder hatte auch eine der ersten Flüssigkeits-Vierradbremsen in Deutschland aufzuweisen, eine Eigenkonstruktion aus der Audi-Entwicklungsabteilung in Zwickau. 1927 brachte Chefkonstrukteur Heinrich Schuh den ersten Audi-Achtzylinder auf den Markt, den "Imperator". Allerdings kam dieser imposante Wagen zu spät; der Luxuswagenmarkt schrumpfte zusehends. Das Unternehmen geriet in finanzielle Schieflage und wurde 1928 von Jörgen Skafte Rasmussen, dem Herrn über das DKW-Imperium, erworben.

Unternehmensgeschichtliche Daten
1909Grün­dung der Au­gust Horch Au­to­mo­bil­wer­ke GmbH in Zwi­ckau am 16. Juli nach der Tren­nung des Na­men­ge­bers von den bis­he­ri­gen HORCH Wer­ken AG
1910Am 10. April Um­be­nen­nung in AUDI Wer­ke GmbH in Zwi­ckau nach ei­nem ver­lo­re­nen Rechts­streit (la­tei­ni­sche Über­set­zung, horch = audi)
1915Ab 21. Ja­nu­ar Um­wand­lung in Au­di­wer­ke AG in Zwi­ckau, Ka­pi­tal: 1,5 Mio. Mark
1928Am 20./21. Au­gust 1928 über­nahm J. S. Ras­mus­sen die Ak­ti­en­ma­jo­ri­tät der AUDI Wer­ke AG.
1929Ras­mus­sen er­warb den Rest der Ak­ti­en, das Ak­ti­en­ka­pi­tal be­trug 2,6 Mio. RM.
1932Am 29. Juni wur­de die Ge­sell­schaft auf­ge­löst und in die AUTO UNI­ON AG in­te­griert.

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