• Seit 2016 ist der Hersteller aus Bologna aktiver Teil des internationalen Connected Motorcycle Consortium (CMC), dessen Ziel es ist, Zweiräder in die Zukunft der vernetzten Mobilität einzubeziehen, um die Sicherheit von Motorradfahrern zu verbessern
  • Bei einer Demonstration auf dem Lausitzring simulierte Ducati drei der häufigsten Fälle, in denen die Kommunikation zwischen Motorrad und Auto dazu beitragen kann, die Anzahl und das Risiko von Unfällen zu reduzieren
  • Die drei Methoden zur Anwendung der Fahrzeugkommunikation (V2V) werden in einem Video mit einer Ducati Multistrada und einem Lamborghini Urus veranschaulicht und sind auf der Website ducati.com verfügbar
Connected Motorcycle Consortium

Ducati setzt sein Engagement für die größtmögliche Sicherheit von Motorradfahrern im Straßenverkehr fort. Beim Demo-Event, das vom Connected Motorcycle Consortium (CMC) auf dem Lausitzring organisiert wurde, war der Hersteller aus Bologna einer der Hauptakteure. Bei dieser Veranstaltung demonstrierte Ducati die Wirksamkeit der entwickelten Systeme zur Vernetzung von Motorrad und Auto.

Das Connected Motorcycle Consortium ist ein internationaler Verband, in dem sich die wichtigsten Hersteller von Zweirädern zusammengeschlossen haben, um Motorräder in die Zukunft der vernetzten Mobilität einzubeziehen und die Sicherheit von Motorradfahrern zu verbessern. Die Automobilhersteller erforschen und entwickeln seit Jahren Kommunikationstechnologien von Fahrzeug zu Fahrzeug (Vehicle to Vehicle, V2V). Das CMC arbeitet daran, die gesendeten Informationen von Motorrädern, welche andere Bedürfnisse und eine andere Dynamik haben, einzubeziehen, damit diese standardisiert werden können, wenn diese Technologie in Zukunft in die gesamte Motorrad- und Autoflotte integriert wird.

Die Gründung des CMC erfolgte im Jahr 2016, in dem auch Ducati Mitglied wurde. Die Beteiligten befassten sich zunächst mit einer genauen Analyse der gefährlichsten Unfälle zwischen Motorrädern und Autos in Bezug auf Häufigkeit und Schwere der von Motorradfahrern erlittenen Schäden. Ausgehend von dieser Untersuchung wurden die Fälle ausgewählt, in denen die Konnektivität einen größeren Beitrag leisten kann. Es wurde mit der Entwicklung von Methoden begonnen, mit der die Anzahl der Zusammenstöße und deren Risiko für die Sicherheit der Motorradfahrer verringert werden kann. Ein grundlegender Aspekt dieser Forschung war es, die Reaktionszeit des Systems so weit wie möglich zu verringern, da das Unfallrisiko davon abhängt, wie weit im Voraus einer der beiden Protagonisten gewarnt werden kann.

Um die Wirksamkeit der untersuchten und entwickelten Systeme zu demonstrieren, entschied sich Ducati für eine Zusammenarbeit mit Lamborghini (ebenfalls Teil des Audi-Konzerns). Lamborghini unterstützte das Projekt in der Versuchsphase durch die Bereitstellung eines Urus, mit dem die verschiedenen Fälle simuliert wurden.

Ducati untersuchte die drei kritischsten und gefährlichsten Unfallfälle, also solche, bei denen das Motorrad von entgegenkommenden Autos nicht erkannt wird oder bei denen der Motorradfahrer keine Sicht auf das Geschehen vor ihm hat. In beiden Fällen kann die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen in Verbindung mit den bordeigenen Sensoren dazu beitragen, die Zahl der Unfälle zu verringern.

Ducati hat die Entwicklung der Technologie zusammen mit verschiedenen Zulieferern durchgeführt, darunter Bertrandt für den Hardwareteil und Nfiniity für das Betriebssystem sowie die Erstellung der Algorithmen. Der Prototyp in dieser Entwicklungsphase hat einen zusätzlichen Bildschirm im Cockpit, auf dem Warnsignale angezeigt werden, die den Motorradfahrer auf eine mögliche Gefahr hinweisen können.

Die von Ducati und Lamborghini auf dem Lausitzring analysierten und demonstrierten Fälle waren IMA (Intersection Movement Assist), LTA (Left Turn Assist) und DNPW (Do Not Pass Warning).

Der Schwerpunkt lag auf dem IMA (Intersection Movement Assist), also dem Fall, bei dem sich ein Motorrad auf einer stark befahrenen Straße einer Kreuzung mit eingeschränkter Sicht nähert, an der gleichzeitig ein Auto aus einer Nebenstraße kommt. Um diese Situation noch kritischer zu gestalten, hat Ducati ein festes Hindernis eingebaut, das die Sicht auf das Motorrad sowohl für den Fahrer als auch für die Hilfssysteme des Autos vollständig verdeckt. In diesem Fall wird das Gefahrenzeichen im Cockpit des Autos angezeigt, das die Ankunft des Motorrads ankündigt und den Autofahrer auffordert, sich der Kreuzung mit großer Vorsicht zu nähern.

LTA (Left Turn Assist) hingegen beschreibt den Fall, in dem sowohl das Motorrad als auch das Auto auf der Hauptstraße in entgegengesetzter Richtung fahren und das Auto an einer Kreuzung nach links abbiegen möchte. In dieser Situation ist das Motorrad im Vergleich zu einem Auto selbst mit Hilfssystemen weniger gut sichtbar. Es besteht die Gefahr, dass die Situation vom entgegenkommenden Autofahrer nicht richtig eingeschätzt wird. Auch in diesem Fall wird, sobald der Autofahrer bei der Annäherung an die Kreuzung den Blinker betätigt, das Verkehrswarnsignal für das entgegenkommende Motorrad angezeigt.

DNPW (Do Not Pass Warning) ist der Fall, in dem ein Motorrad in einer Schlange ein großes Fahrzeug überholen will, vor dem wiederum ein Auto steht, das der Motorradfahrer nicht sehen kann und das nach links abbiegen will. In diesem Fall ist es der Motorradfahrer, der das Warnsystem aktiviert, sobald das System erkennt, dass sowohl das Auto als auch das Motorrad den Blinker gesetzt haben.

Simone Di Piazza, Ducati Innovation Manager: "Das Thema Verkehrssicherheit hat für Ducati eine große Bedeutung. Das haben wir bereits in der Vergangenheit bewiesen, als wir als erster Motorradhersteller der Welt die gesamte Produktpalette mit Kurven-ABS ausstatteten und als erster die Funktion Blind Spot Detection einführten. Die heute vorgestellte Arbeit macht uns stolz, und wir sind davon überzeugt, dass die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen, sobald sie bei allen Motorrädern und Autos eingeführt werden kann, eine grundlegende Rolle bei der Verringerung der Anzahl und der Schwere von Unfällen mit Motorradfahrern spielen wird."

Um die Wirksamkeit der in diesem CMC-Forschungszyklus entwickelten Systeme zu demonstrieren, haben Ducati und Lamborghini ein Video mit einer Ducati Multistrada und einem Lamborghini Urus erstellt. Das Video ist auf dem YouTube-Kanal von Ducati und auf der Website Ducati.com verfügbar.