• Gesamtbetriebsrat Jens Stammler: „Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Machen Sie das Projekt Digitalisierung zur Chefsache!“
  • Vorstandsvorsitzender Gernot Döllner: „Anläufe der Baureihen A5 und A7 für Erfolg von Audi zentral.“
Betriebsversammlung Neckarsulm
Gesamtbetriebsrat Jens Stammler forderte auf der Betriebsversammlung einen stärkeren Fokus auf Digitalisierung.

Digitalisierung aktiv mitgestalten und vorantreiben – das forderte der Neckarsulmer Betriebsrat auf seiner dritten Betriebsversammlung des Jahres vom neuen Vorstandsvorsitzenden der AUDI AG, Gernot Döllner. Ein weiteres Thema war die noch ausstehende Entscheidung des Konzerns zur Werkbelegung. Rund 3.000 Audianer_innen besuchten die Veranstaltung.

Im Jahr des 150. Jubiläums des Standorts rief Jens Stammler, Mitglied des Gesamtbetriebsrats, die Ursprünge und bereits bewältigten Umbrüche des Werkes in Erinnerung und mahnte: „Aktuell sind wir mit dem Übergang zur Elektromobilität und der rasanten Digitalisierung der Arbeitswelt schon mitten im nächsten Umbruch.“ Um diesen Umbruch erfolgreich zu gestalten, benötige es vonseiten der Unternehmensleitung klare Zielvorgaben.

„Chancen von Digitalisierung und KI konsequent nutzen!“

Stammler rief dazu auf, die Digitalisierung im Sinne der Beschäftigten auszubauen. „Wir müssen dafür sorgen, dass neue Jobs mit fairen Löhnen und guten Arbeitsbedingungen hier in der Region und nicht im Ausland entstehen“, so der Betriebsrat. Dies könne zum einen durch am Standort Neckarsulm produzierte E-Modelle gelingen, die die Werkauslastung sichern sollen. Zum anderen durch die konsequente Nutzung von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz, die auch neue Berufsfelder erschließt. Stammler appellierte, vorhandene Kompetenzen in der Belegschaft weiter auszubauen und künftige Experten selbst auszubilden. Zudem müsse die räumliche Nähe zum IPAI stärker genutzt werden, dem vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Heilbronn geplanten Standort für Künstliche Intelligenz.

Werkbelegung: Klarheit gefordert

Während der Volkswagen Konzern noch über mögliche Werkbelegungen diskutiert, wird in Neckarsulm zeitnah eine Entscheidung verlangt. Dabei geht es dem Betriebsrat weiterhin um die Verortung eines elektrischen Volumenmodells für das Werk. Ebenfalls wies Stammler in seinem Bericht darauf hin, dass für die Böllinger Höfe nach wie vor ein Nachfolger für den R8 fehle.

Döllner: „Digitalkompetenz in den Teams aufbauen“

Bei seinem ersten Besuch des Standorts Neckarsulm stellte sich der neue CEO Gernot Döllner bei der Betriebsversammlung den Mitarbeitenden vor und gab einen Überblick über unmittelbar anstehende Aufgaben, wie beispielsweise der Fülle der Anläufe in den verschiedenen Werken. Auch Neckarsulm habe mit den künftigen A5- und A7-Baureihen „anspruchsvolle Anläufe vor der Brust“. „Beide Baureihen sind für den Erfolg von Audi für die nächsten Jahre zentral“, so Döllner. Neben den kurzfristigen Herausforderungen sei die langfristige Schlüsselaufgabe für Audi, Software Defined Vehicles zu entwickeln. „Also Fahrzeuge, die wirklich rund um die Software entwickelt sind. Dazu werden wir noch enger mit CARIAD zusammenarbeiten, dem Softwareunternehmen von Volkswagen. Gleichzeitig müssen wir Digitalkompetenz direkt bei Audi in den Teams aufbauen.“ Beim Thema Werkbelegung bat Döllner unterdessen um Geduld: Die Gespräche im Konzern seien noch nicht abgeschlossen.


Hintergrundinformationen zur Betriebsversammlung

Insgesamt viermal im Jahr finden bei Audi Betriebsversammlungen statt, die damit fester Bestand der jährlichen Terminplanung sind. Die Betriebsversammlungen dienen der umfassenden Information der Beschäftigten über die Tätigkeit des Betriebsrats und geben der Belegschaft Aufschluss über die Situation des Unternehmens.