Pilotprojekt Glasrecycling

Seit 1990 werden bei Volkswagen Sachsen in Zwickau unterschiedliche VW-Modelle gebaut. In den vergangenen Jahren wurde der Standort auf die Fertigung von Elektrofahrzeugen umgerüstet. 100 Prozent Ökostrom in Kombination mit der Kompensation von nicht vermeidbaren Emissionen mittels international anerkannten Klimaschutzprojekten, zum Beispiel nach dem Gold Standard, machen das Mehrmarkenwerk zu einem bilanziell CO2-neutralen Standort. Seit Sommer 2021 wird hier das Derivat Audi Q4 Sportback e-tron gefertigt.

Für die Vier Ringe ist die Produktion in Zwickau auch eine Rückkehr zu den Wurzeln, denn diese liegen in Sachsen: Um seinen Betrieb zu vergrößern, ging Firmen­gründer August Horch nach Zwickau, wo er 1904 die „A. Horch Motorenwagenwerke AG“ ins Handelsregister eintragen ließ. Damit war der Grundstein für den sächsischen Automobilbau gelegt.

Glasrecycling beim Audi Q4 e-tron

2022 starteten Audi und seine Partnerunternehmen das Pilotprojekt zum Recycling alter Autoscheiben. Ziel des Projekts ist es, aus beschädigtem Autoglas einen Wertstoff für die Serienproduktion zu gewinnen. In einem mehrstufigen Prozess wird dafür die Autoscheibe zunächst mittels eines innovativen Recyclingverfahrens zerkleinert. Anschließend sortieren die beteiligten Partnerunternehmen alle glasfremden Störstoffe wie Kleberreste aus. Das so gewonnene Glasgranulat wird anschließend eingeschmolzen und gemeinsam mit Primärmaterial zu neuem Flachglas verarbeitet. Daraus entstehen neue Autoscheiben.

Für die Windschutzscheibe des Audi Q4 e-tron kommt bei den Vier Ringen seit September 2023 Glas mit einem Rezyklatanteil von bis zu 30 Prozent aus nicht mehr reparierbaren Autoscheiben zum Einsatz. Damit überführt Audi das Pilotprojekt „GlassLoop“ erfolgreich in die Serienfertigung. Audi ist der erste Premiumhersteller, der gemeinsam mit Partnerunternehmen einen solchen Glaskreislauf in der Automobilindustrie etabliert hat. Mit diesem Projekt stellt sich Audi gemeinsam mit seinen Partnerunternehmen der Herausforderung, einen bilanziell1 geschlossenen Materialkreislauf für Autoglas zu etablieren. Das Vorhaben ist Teil der Circular-Economy-Strategie von Audi. Audi hat sich das Ziel gesetzt, vermehrt Sekundärmaterialien insbesondere aus Post-Consumer-Quellen einzusetzen, um Ressourcen, Energie und damit auch CO2 einzusparen – genau dort, wo es technisch machbar, ökologisch sinnvoll und ökonomisch vertretbar ist.


1In der Audi Lieferkette konnten im Jahr 2021 mehr als 480.000 Tonnen CO₂-Äquivalente (CO2e) eingespart werden. CO₂-Äquivalente sind eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung von verschiedenen Treibhausgasen. Hierbei werden die Treibhausgasemissionen in CO₂-Äquivalente umgerechnet und zusammengefasst. Die o. g. Einsparung in der Audi Lieferkette im Jahr 2021 ergibt sich unter anderem aus dem Einsatz von Grünstrom bei der Herstellung von HV-Batteriezellen sowie dem Schließen des Materialkreislaufs für Aluminium und der damit verbundenen Wiederverwendung dieses Materials. Ohne diese Maßnahmen hätte es die Einsparung in der Audi Lieferkette im Jahr 2021 nicht gegeben.