• Strecke bei Atlanta Schauplatz von „Petit Le Mans“
  • Allan McNish hält seit 2000 den Streckenrekord
  • Neuer Asphalt zum Jubiläum des Rennens
ALMS 2007
Audi R10 TDI #1 (Audi Sport North America), Allan McNish

Am ersten Oktober-Wochenende findet in Road Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) die zehnte Auflage des Langstrecken-Rennens „Petit Le Mans“ statt. Audi Werksfahrer Allan McNish hält seit der Saison 2000 mit einer Zeit von 1.10,379 Minuten den Rekord auf der 4,088 Kilometer (2,540 Meilen) langen Strecke.

Wird Ihr Streckenrekord ein weiteres Jahr halten?
„Ich fürchte, dass mein Qualifying-Rekord dieses Mal fallen wird. Die Strecke wurde neu asphaltiert, die größten Belagwechsel, die es gab, sind verschwunden. Die Strecke ist nun viel ebener und gleichmäßiger – und damit auch schneller.“

Wo macht sich der neue Asphalt am meisten bemerkbar?
„Am schlimmsten war es früher über die Kuppe in Turn 5. Beim Einlenken hatte man sehr viel, in der Kurve jedoch überhaupt keinen Grip. Erst am Kurvenausgang wurde es wieder besser. Das hat diese Passage sehr tückisch gemacht.“

Wie gefällt Ihnen Road Atlanta generell?
„Road Atlanta ist eine meiner Lieblingsstrecken in Amerika. Die Strecke ist von Haus aus schnell und technisch anspruchsvoll. Besonders spürt man das, wenn man durch die nach außen hängende erste Kurve fährt. Eine Schlüsselstelle ist die Rechtskurve, die auf die Gegengerade führt. Hier muss man beim Beschleunigen die Kraft auf den Boden bekommen, um auf der folgenden Gerade nicht zu viel Zeit zu verlieren.“

Kann man „Petit Le Mans“ mit Le Mans vergleichen?
„Die Atmosphäre rund um die Strecke und die Geschwindigkeiten sind durchaus ähnlich. Aber Road Atlanta ist für uns Fahrer viel intensiver als Le Mans. Die Strecke ist physisch wie psychisch sehr anspruchsvoll. Man muss permanent konzentriert sein. Es gibt im Gegensatz zu Le Mans keine wirklich lange Gerade, auf der man sich entspannen und etwas durchatmen kann.“

Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Rennen in Road Atlanta?
„Ja, das war 1998 bei der Premiere des Petit Le Mans-Events. Ich fuhr gemeinsam mit Yannick Dalmas einen Porsche GT1. Wir lagen in Führung, als das Auto auf einer Kuppe abgehoben hat und sich überschlug. Zum Glück ist Yannick nichts passiert.“

Davon abgesehen haben Sie eine ziemlich gute Petit Le Mans-Bilanz...
„Als Audi 2000 erstmals bei diesem Rennen gestartet ist, habe ich gemeinsam mit Dindo Capello und Michele Alboreto gewonnen. 2006 konnten Dindo und ich mit dem R10 TDI erneut siegen. Es ist also ein recht gutes Jagdrevier für mich. Ich mag die Strecke, Dindo mag die Strecke – und die Mannschaft von Audi Sport weiß auch ganz genau, worauf es bei diesem Rennen ankommt.“

Welche Chancen rechnen Sie sich für einen weiteren Sieg aus?
„Unser Audi R10 TDI hat ein hohes Drehmoment und eine gute Top-Speed, die LM P2-Fahrzeuge sind dank des vom Reglement gestatteten niedrigeren Gewichts in den Kurven agiler. Das wird sich vor allem in den S-Kurven bemerkbar machen. Es gibt Vor- und Nachteile. Fakt ist, dass man Erfahrung braucht, um ein so langes Rennen zu gewinnen und nicht immer alles riskieren darf. Es wird ein harter Kampf über die gesamte Distanz.“