Ferruccio Lamborghini

Seit 60 Jahren steht der Name Automobili Lamborghini für exklusive und emotionale Supersportwagen. Nach einer ereignisreichen Geschichte bricht mit der Elektrifizierungs-strategie des Unternehmens eine neue Ära an.

Der Luxusautomobilhersteller Lamborghini hat seinen Hauptsitz in Sant’Agata Bolognese, Emilia Romagna, Italien, seit seiner Gründung im Jahr 1963 durch Ferruccio Lamborghini. Im Jahr 1964 lieferte Lamborghini den ersten Sportwagen mit dem Wutbullen-Emblem auf der Motorhaube aus: den 350 GT. Streng genommen war der erste Lamborghini ein Jahr zuvor der 350 GTV – aber der blieb ein einziger Prototyp und war nicht straßentauglich, als er der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

1966 erregte Lamborghini mit dem Miura die Aufmerksamkeit der Automobilwelt. Das Sportcoupé war das erste in einer nur selten gebrochenen Tradition in der Lamborghini-Geschichte: Spanische Kampfstiere standen Pate für die Namen der Autos aus Sant’Agata Bolognese. Zu den bekanntesten Ausnahmen gehören der Countach (1974 bis 1990), der Espada (1968 bis 1978) und das extrem limitierte Sondermodell Sián, das 2019 vorgestellt wird.

Die Marke ist bekannt für emotionale Zweisitzer, aber 1968 fanden zum ersten Mal vier Insassen in einem Lamborghini Platz: Das Coupé Espada, natürlich mit einem V12-Motor ausgestattet, war die erste Ausnahme neben dem LM002, dem einzigen geländegängigen Lamborghini zu dieser Zeit. Erst 2018 brach Lamborghini wieder mit seiner 2-sitzigen Tradition, als der 5-türige SUV Urus vom Band lief.

Aber es sind und bleiben die Sportwagen mit V12-Saugmotoren, die die Generationen begeistern. Auf den Miura und den Countach folgte 1990 der Diablo. Audi übernahm den Sportwagenhersteller 1998, respektierte die Kultur und den Geist der Marke und brachte Lamborghini auf die Erfolgsspur. Doch leider sollte Ferruccio Lamborghini die Wiederbelebung seiner Marke nicht mehr erleben; er starb 1993. Der erste Sportwagen, der unter der Ägide von Audi entwickelt wurde, war der Murciélago im Jahr 2001.

Der Aventador löste den Murciélago im Jahr 2011 ab. Je nach Modell wurde er von einem 6,5-Liter-V12-Saugmotor angetrieben und leistete zwischen 700 und 770 PS. Im Jahr 2022, nach elf Jahren und mehr als 10.000 ausgelieferten Einheiten, endete die Produktion dieses ikonischen und erfolgreichen Modells offiziell.

Das aktuelle Produktionsprogramm umfasst den Supersportwagen Huracán, den Super-SUV Urus und den ersten V12-Hybrid, den Revuelto. Der Antriebsstrang des Revuelto vereint Elemente mit hoher spezifischer Leistung: Der neue Verbrennungsmotor mit 127 CV/Liter Hubraum arbeitet synergetisch mit zwei vorderen Axialflussmotoren, die ein hervorragendes Leistungsgewicht aufweisen, und einem Radialfluss-Elektromotor, der über dem ersten Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe positioniert ist, das erstmals in einem 12-Zylinder-Lamborghini eingesetzt wird.

Die drei Elektromotoren, die von einem Lithium-Ionen-Batteriepaket mit hoher spezifischer Leistung (4500 W/kg) gespeist werden, das auch einen rein elektrischen Fahrmodus unterstützt, arbeiten mit einem völlig neuen Verbrennungsmotor zusammen. Diese Kombination liefert eine beeindruckende Leistung von 1015 CV und ist mit einem Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt, das zum ersten Mal in einem 12-Zylinder-Lamborghini zum Einsatz kommt.

Der Huracán wird ebenfalls von einem Saugmotor angetrieben – mit 5,2 Litern Hubraum und zehn Zylindern. Er leistet 580 und 640 PS und ist das einzige Serienmodell der Marke, das optional mit Hinterradantrieb erhältlich ist. Seit 2018 ist der Urus auf dem Markt, der von einem 4,0-Liter-V8-Motor mit Doppelturboaufladung und 650 PS angetrieben wird.

Die Elektrifizierungsstrategie „Direzione Cor Tauri“ (benannt nach dem hellsten Stern im Sternbild Stier) hat Automobili Lamborghini auf den Weg in eine neue Ära gebracht. Sie inspiriert und dient als Vorbild für Innovation und nachhaltigen Fortschritt auf dem Weg zur vollständigen Kohlenstoffneutralität bis 2050.