Nico Müller gilt als Tausendsassa, der in jedem Rennauto schnell ist. Ob Audi RS 5 DTM, Audi R8 LMS, Audi S1 EKS RX quattro oder Audi e-tron FE05: Der Name Nico Müller inklusive seiner Startnummer 51, mit der er bereits im Kartsport erfolgreich war, taucht auf Ergebnismonitoren immer wieder ganz oben auf.

In der DTM zählt Müller fast schon zum Inventar. 2019 ist bereits seine sechste Saison für Audi in der populären Tourenwagen-Rennserie, in der sich der Schweizer längst einen Namen gemacht hat – zum Beispiel 2016 mit seinem ersten Podium, der ersten Pole-Position und dem ersten Sieg ausgerechnet beim prestigeträchtigen Audi-Heimspiel auf dem Norisring. Der ganz große Durchbruch blieb dem 27-Jährigen in der DTM aber bisher verwehrt. Nur zweimal schaffte es der Schweizer bisher in die Top Ten der Gesamtwertung.

Das soll sich 2019 ändern. Im Winter war Müller als Test- und Entwicklungsfahrer in die Erprobung des neuen Audi RS 5 DTM mit seinem mehr als 610 PS starken Zweiliter-Vierzylinder-Turbomotor eingebunden – eine Rolle, die früher fest an seinen langjährigen Teamkollegen und Mentor Mattias Ekström vergeben war.

Seit Ekströms Rücktritt zu Beginn der Saison 2018 ist Müller plötzlich der Routinier im erfolgreichsten Audi-DTM-Team. Entsprechend hoch sind die Erwartungen. „Ich fühle mich gut vorbereitet“, sagt der Schweizer. „Meine ABT-Jungs haben im Winter super gearbeitet. Ich bin top motiviert, möchte von Anfang an vorne mitmischen und werde alles dafür geben.“

Wenn er vom neuen Audi RS 5 DTM und den leistungsstärkeren Turbomotoren spricht, bekommt er leuchtende Augen: „Die Vorfreude auf die DTM 2019 ist dank der neuen Autos riesig. Dank der Mehrleistung ist richtig Action im Cockpit. Es macht extrem viel Spaß. Nach den Tests kann ich vom neuen Audi RS 5 DTM gar nicht genug kriegen. Es wird ein spektakuläres Bild, wenn wir in Hockenheim ein volles Feld mit diesen Turbo-Monstern auf Turn 1 zujagen sehen. Die Rennen werden auf jeden Fall spannend.“

Seit Anfang 2018 ist der Schweizer auch Test- und Entwicklungsfahrer für das Formel-E-Projekt des Unternehmens. Der Formel-E-Simulator bei Audi Sport in Neuburg a. d. Donau ist schon beinahe ein zweites Zuhause für Müller. Auch im realen Formel-E-Rennwagen sitzt er immer wieder.

Die innovative Elektro-Rennserie fasziniert ihn, doch der Audi RS 5 DTM lässt sein Herz bisher noch höherschlagen. „Die DTM ist einfach eine tolle Rennserie“, sagt er. „Ich möchte den Turbo auf keinen Fall mehr gegen den alten V8-Sauger eintauschen.“

Mit Robin Frijns hat er einen Teamkollegen, mit dem er sowohl über die DTM als auch die Formel E sprechen kann. „Wir kennen uns schon lange und haben uns in unserer ersten gemeinsamen DTM-Saison bei ABT auf Anhieb gut verstanden“, sagt Müller, der seine Karriere genau wie Frijns im Kart und im Formelsport begann und später auch mit dem GT3-Rennwagen Audi R8 LMS im Audi-Kundensport erfolgreich war. Absolutes Highlight war für ihn dabei der Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring in der Saison 2015.

Mit dem Audi R8 LMS bestreitet Müller weiterhin sporadisch GT-Rennen. Im Team von Mattias Ekström gab der Schweizer zudem bereits mehrere Gastspiele in der FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft (World RX). „Das hat extrem viel Spaß gemacht“, sagt Müller. „Ich bin Mattias sehr dankbar, dass er mir die Chance in seinem Rallycross-Team EKS gegeben hat.“

Privat ist der Tausendsassa in diesem Jahr vom Audi RS 6 Avant performance auf den neuen Audi Q8 umgestiegen. „Ich wollte nach drei RS 6 einfach mal etwas Neues ausprobieren. Der Q8 gefällt mir optisch. Das Interieur ist der Hammer und das Auto eine super Reisemaschine und Kilometerfresser.“

Mit seiner deutschen Partnerin Victoria ist der Youngster vor Kurzem nach Blumenstein in die Nähe seines Geburtsortes Thun gezogen. Als Sportsoldat der Schweizer Armee hält sich Müller im nationalen Sport­zentrum in Magglingen, dem Olympiastützpunkt von Swiss Ski, fit. „Dort habe ich optimale Trainingsbedingungen und schon viele andere Sportler und Sportarten kennengelernt“, sagt er. Unabhängig davon fährt der Audi-DTM-Pilot gerne Rad: „Bei Kälte auf dem Mountainbike, im Sommer mehr auf dem Rennrad.“

Biografie

Nico Müller (CH)

Geburtsdatum: 25. Februar 1992
Geburtsort: Thun (CH)
Wohnort: Blumenstein (CH)
Familienstand: ledig (Partnerin: Victoria)
Größe/Gewicht: 1,85 m/75 kg
Motorsport seit: 2004 (Audi-Fahrer seit 2014)

Karriere:
2004–2007 Kart
2006 2. Platz Schweizer Kart-Meisterschaft (Kategorie Junior)
2007 1. Platz Bridgestone-Kart-Cup (Kategorie KF3)
2008 5. Platz Formel Renault 2.0 Schweiz, 3. Platz Italienische Formel Renault Wintermeisterschaft, bester Rookie
2009 1. Platz Formel Renault 2.0 Schweiz, 11. Platz Formel Renault Eurocup
2010 3. Platz GP3-Serie, bester europäischer Fahrer
2011 4. Platz GP3-Serie
2012 9. Platz World Series by Renault 3.5
2013 5. Platz World Series by Renault 3.5
2014 19. Platz DTM (Audi RS 5 DTM)
2015 21. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 1. Platz 24 Stunden Nürburgring (Audi R8 LMS)
2016 9. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 1 Sieg
2017 12. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 3. Platz 24 Stunden Nürburgring (Audi R8 LMS)
2018 10. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), Test- und Entwicklungsfahrer Formel E
2019 2. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 3 Siege, Test- und Entwicklungsfahrer Formel E

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