24 Stunden Le Mans 2015
Audi R18 e-tron quattro #8 (Audi Sport Team Joest), Lucas di Grassi, Loïc Duval, Oliver Jarvis

Audi ist bereit für eine der größten Herausforderungen im Motorsport: die 24 Stunden von Le Mans. Vor dem Rennen am Samstag (Start 15 Uhr MESZ) sind Fahrer und Verantwortliche zuversichtlich. Die Stimmen nach dem Zeittraining.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Ich bin zufrieden mit der Arbeit der gesamten Mannschaft. Alles, was möglich war, haben wir in der Zeit durchgespielt, die uns zur Verfügung gestanden hat. Es gab allerdings im Lauf der drei Zeittrainings viele Unterbrechungen. Das hat uns bei unseren Programmen ein wenig beeinträchtigt. Dennoch hat sich Audi gut auf die 24 Stunden von Le Mans vorbereitet. Uns steht eine große Herausforderung bevor: Es gibt viele starke Gegner und siegfähige Mannschaften. Das Publikum kann sich bei der 83. Ausgabe des Rennens auf einen Klassiker freuen.“

Chris Reinke (Leiter LMP bei Audi Sport): „Ich würde die Vorbereitung auf das Rennen als optimal bezeichnen. Wir haben die Fahrzeit genutzt, um so viele Daten wie möglich zu sammeln. Gleichzeitig haben unsere Piloten perfekt gearbeitet und sind stets ohne die geringste Berührung wieder zurück an die Box gekommen. Auch die Fahrzeuge selbst liefen technisch absolut einwandfrei. An der Zeitenjagd haben wir uns wie immer nicht beteiligt, denn die Konstanz ist in Le Mans einfach wichtiger als eine einzige schnelle Runde. Wenn ich mir die Kräfteverhältnisse anschaue, dann bin ich mir sicher: Die ersten beiden spannenden WEC-Läufe in Silverstone und Spa waren ein guter Vorgeschmack auf das, was die Fans hier ab Samstagnachmittag 24 Stunden lang erwarten können.“

Ralf Jüttner (Teamchef Audi Sport Team Joest): „Wir sind sehr viel gefahren, die Rennfahrer konnten sich gut auf die Autos einstellen und technisch lief alles rund. Wie man sieht, hat sich das ausgezahlt, denn alle unsere Piloten haben gute Rundenzeiten erreicht. Glückwunsch an Porsche zu den besten Startplätzen. Aber für das Rennen bin ich optimistisch, was unser Tempo angeht, denn über die Distanz kommen weitere Faktoren ins Spiel. Stolz bin ich auf die Leistungen der Mannschaft. Jedes Jahr werden die Rennwagen technisch komplexer. Von Mittwoch auf Donnerstag haben wir planmäßig alle drei Audi R18 e-tron quattro für das Rennen neu aufgebaut. Das ist in so kurzer Zeit eine hervorragende Leistung.“

Marcel Fässler (Audi R18 e-tron quattro #7): „Wir haben die Zeit im Qualifying genutzt, um unseren Audi R18 e-tron quattro für trockene Streckenverhältnisse abzustimmen. Wir haben auch darauf geachtet, dass jeder Fahrer möglichst gleich viel Fahrzeit erhielt. André (Lotterer), Ben (Tréluyer) und ich sind uns einig, dass unser Auto gut zu fahren ist. In allen Sitzungen ging es uns also nie um eine einzelne schnelle Rundenzeit. Wir hätten die Konkurrenz auch kaum schlagen können. Dafür ist unser Rennwagen über die Distanz hervorragend. Die Strategie wird in diesem Rennen entscheidend sein. Und das Wetter wird wohl auch eine Rolle spielen. Uns steht ein sehr spannendes Rennen bevor. Ich habe ein gutes Gefühl.“

André Lotterer (Audi R18 e-tron quattro #7): „Am Testtag vor zwei Wochen haben wir keinen Rhythmus gefunden, weil uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Deshalb bin ich glücklich, dass sich die Trainingssitzungen in der Rennwoche für uns gut entwickelt haben, auch wenn es einige Unterbrechungen gab. Wir haben unser Auto immer weiter verbessert. Der R18 e-tron quattro fühlt sich gut an und gibt uns das Selbstvertrauen, das man für 24 Stunden benötigt.“

Benoît Tréluyer (Audi R18 e-tron quattro #7): „Es war eine aufregende Woche bis jetzt in Le Mans: die Abnahme am Sonntag, die traditionelle Enthüllung der Fingerabdrücke am Montag, viele Medientermine und dann natürlich das konzentrierte Arbeiten mit der Mannschaft an der Abstimmung unseres Autos. Es ist genau diese Steigerung der Spannung, die Le Mans so einmalig macht. Wir fühlen uns wohl in unserem Auto – das ist die beste Nachricht, die man vor einem 24-Stunden-Rennen haben kann. Die Vorfreude auf den Start steigt.“

Lucas di Grassi (Audi R18 e-tron quattro #8): „Ein langer Weg der Vorbereitung liegt jetzt hinter uns: Während des Vortests, im freien Training am Mittwoch und in den Qualifying-Sitzungen haben wir unser Programm bei den unterschiedlichsten Bedingungen abarbeiten müssen – diese Aufgabe ist jetzt erledigt. Wir haben insgesamt 124 Runden, also fast 1.700 Kilometer absolviert. Startplatz vier ist auf der einen Seite ein gutes Ergebnis, auf der anderen Seite aber ohne große Bedeutung. Neben der Schnelligkeit zählt hier in Le Mans vor allem die Effizienz und Zuverlässigkeit – und genau das sind die Stärken von Audi.“

Loïc Duval (Audi R18 e-tron quattro #8): „Es ist schon ein seltsames Gefühl, um Mitternacht in der Box den eigenen Geburtstag zu feiern. Die Pole-Position gab es zwar nicht als Geschenk, aber dafür etwas noch Wichtigeres: Unsere drei Autos haben in den Trainingssitzungen keinen Kratzer abbekommen und alle Fahrer fühlen sich wohl im Cockpit. Natürlich geht die Vorbereitung bis zum Start des Rennens weiter, aber die Basis für das Rennen in schon mal ausgezeichnet. Natürlich haben wir viel Zeit durch Unterbrechungen verloren – aber das ist für alle Teilnehmer gleich.“

Oliver Jarvis (Audi R18 e-tron quattro #8): „Das war bis jetzt eine sehr gute Woche für uns. Die Bedingungen waren teilweise nicht einfach, aber wir sind cool geblieben und haben unser Programm konzentriert abgespult. Das Training ist vorbei, jetzt wird es endgültig ernst in Le Mans – diese Anspannung kann man in der Boxengasse förmlich spüren. Die Zuschauer haben bereits ein aufregendes Qualifying erlebt, in dem die Porsche wie erwartet stark waren. Jetzt werden wir alles dafür tun, um unseren Fans ein noch spannenderes Rennen zu bieten.“

Filipe Albuquerque (Audi R18 e-tron quattro #9): „Wir haben uns optimal auf das härteste Rennen des Jahres vorbereitet. Ziel unserer Arbeit war, dass wir uns am Samstag und Sonntag im Cockpit wohlfühlen. Also haben wir eine Abstimmung erarbeitet, mit der alle drei Fahrer gleichermaßen zufrieden sind. Die Ausgangsposition ist nicht so entscheidend. Viel wichtiger ist es, im Rennen konkurrenzfähig zu sein. Mit Marco (Bonanomi) habe ich mich schon im vergangenen Jahr gut verstanden. Und Neuzugang René (Rast) passt super in unsere Truppe. Audi hat uns mehr als ein halbes Jahr lang gut auf dieses Rennen vorbereitet.“ 

Marco Bonanomi (Audi R18 e-tron quattro #9): „Wir hatten uns für Training und Qualifying viel vorgenommen und haben unsere Aufgaben erledigt. Das ganze Team hat gut gearbeitet. Und dass der vorhergesagte Regen ausgeblieben ist, hat dabei geholfen. Ich erwarte, dass wir im Rennen in der Spitzengruppe mitfahren können. Aber es wird ein anspruchsvolles Wochenende, denn Porsche ist ein starker Gegner und wir unterschätzen auch die anderen Konkurrenten keineswegs. Ich glaube, dass wir in diesem Jahr die Chance auf ein gutes Ergebnis in Le Mans haben.“

René Rast (Audi R18 e-tron quattro #9): „Es war immer mein großer Traum, einmal in der LMP1-Klasse in Le Mans zu starten. Jetzt ist dieser Traum Wirklichkeit. Ich hatte in den letzten Tagen ab und zu Gänsehaut, als ich im Auto saß und die ersten Runden absolviert habe. Aber im nächsten Moment bin ich dann wieder ganz Profi und voll konzentriert auf meine Arbeit im Cockpit. Wir wussten, dass wir Porsche im Qualifying nur schwer schlagen können und haben daher in Ruhe alle Dinge für das Rennen aussortiert.“