• Audi-Werksfahrer holt Platz drei beim Formel-E-Rennen in Argentinien
  • Erste Pole-Position für den Brasilianer in der Elektro-Rennserie
  • Daniel Abt mit Aufholjagd von Startplatz 16 auf Rang sieben
FIA Formel E 2016/2017, Buenos Aires
Lucas di Grassi

Audi-Werksfahrer Lucas di Grassi hat mit einem dritten Platz in Buenos Aires (Argentinien) seinen zweiten Tabellenrang in der Formel E behauptet. Teamkollege Daniel Abt glänzte im dritten Saisonrennen der rein elektrisch betriebenen Formel-Rennserie mit einer Aufholjagd von Startplatz 16 auf Rang sieben.

Lucas di Grassi gab dem Team ABT Schaeffler Audi Sport schon im Zeittraining einen Grund zum Jubeln: Zum ersten Mal fuhr der Brasilianer in der Formel E auf den besten Startplatz und sicherte sich damit drei Extrapunkte. Im Rennen lief es bei knapp 30 Grad im Schatten zunächst nicht nach Wunsch: Di Grassi kämpfte mit starkem Übersteuern und fiel auf Rang fünf zurück. Nach dem Fahrzeugwechsel bei Halbzeit konnte der Brasilianer wieder attackieren und sich den dritten Platz auf dem Podium holen.

Audi-Werksfahrer Loïc Duval fuhr im Team von Dragon Racing auf Rang sechs. Daniel Abt musste sich nach einem Mauerkontakt im Zeittraining mit Startplatz 16 begnügen. Mit einem starken Rennen und einer guten Strategie des Teams kämpfte sich der junge Deutsche noch auf Rang sieben nach vorn und sicherte so wichtige Punkte für die Teamwertung.

Weiter geht es in der Formel E am 1. April in Mexiko-Stadt.

Nachgefragt bei ... Lucas di Grassi

Sie haben in Buenos Aires Ihre erste Pole-Position in der Formel E geholt. Hätten Sie sich da nicht mehr erhofft als Platz drei im Rennen?
Lucas di Grassi: „Ein Podium war das Maximum, das wir erreichen konnten. Wir haben mit dem dritten Platz und der Pole-Position insgesamt 18 Punkte geholt. Es war ohne Frage ein gutes Wochenende für uns, auch wenn wir noch eine Menge Hausaufgaben zu erledigen haben.“

Weshalb konnten Sie die anfängliche Führung nicht verteidigen?
„Es ist offensichtlich, dass die Autos mit Renault-Antrieb vor und hinter mir schneller waren. Zudem fühlte sich mein erstes Auto recht seltsam an. Ich hatte relativ wenig Grip und viel mehr Übersteuern als erwartet. Ich konnte nicht mehr tun, als bis zum Autowechsel bei Halbzeit zu warten. Das zweite Auto war dann richtig gut, ich konnte Nico (Prost) überholen und auch etwas auf Jev (Jean-Eric Vergne) aufholen. Von Platz fünf noch auf Platz drei nach vorne zu fahren, war top. Mehr war nicht möglich.“

Sie liegen weiter auf dem zweiten Tabellenrang, aber der Abstand zu Tabellenführer Sébastien Buemi ist weiter angewachsen. Was können Sie dagegen tun?
„Auch im vergangenen Jahr war Seb (Buemi) überlegen. Aber er hat Fehler gemacht, die wir ausgenutzt haben. In dieser Saison hat er in den ersten drei Rennen keine Fehler gemacht. Wir werden natürlich weiter versuchen, den Rückstand auf Renault zu reduzieren. Aber in der laufenden Saison sind in der Formel E nur kleine Verbesserungen möglich. Einen großen Schritt kann man nur mit einer neuen Homologation machen – und die gibt es nur von Jahr zu Jahr. Wir arbeiten bereits am neuen Antrieb für Saison vier.“

Was ist bei den nächsten Rennen möglich?
„In Saison drei können wir nur versuchen, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Das ist mir bisher mit dem zweiten Platz in Hongkong, Platz fünf in Marrakesch und den 18 Punkten in Buenos Aires ganz gut gelungen. Wir müssen da sein, wenn die anderen Fehler machen. Dann können wir auch Rennen gewinnen.“

Sie haben in Buenos Aires Ihre erste Pole-Position in der Formel E geholt. Haben Sie damit gerechnet?
„Wir versuchen immer, das Maximum herauszuholen. Die Strecke hatte wenig Grip, mir ist eine gute Runde gelungen. Dass es die Pole-Position wurde, war eine schöne Überraschung. Es war toll, das Auto auf die Pole zu stellen.“