• Kompetenzzentrum stärkt den Standort Ingolstadt
  • Fahrwerkmodule für den Audi e-tron aus Münchsmünster
  • Hoher Stellenwert von Nachhaltigkeit und Biodiversität
Audi-Standort Münchsmünster Luftaufnahme

Die Fertigung Münchsmünster nahe Ingolstadt ist seit Herbst 2013 ein wichtiger Bestandteil des Stammsitzes der AUDI AG: Auf diesem 54 Hektar großen Gelände entstehen mittels innovativer Produktionsmethoden formgehärtete Stahlblechumfänge und Aluminiumdruckgussteile für den Leichtbau – sie vereinen geringes Gewicht mit Festigkeit und höchster Präzision. Seit fünf Jahren werden hier wichtige Bauteile für Modelle der Marken Audi, VW, Bentley oder Lamborghini produziert. Auch im neuen Audi e-tron sind Fahrwerkmodule aus Münchsmünster verbaut.

Auf dem Areal in Münchsmünster arbeiten inzwischen mehr als 900 Mitarbeiter im Dreischichtbetrieb. Die Produktion ist in den vergangenen Jahren stufenweise hochgefahren worden. Das Ziel ist erreicht, der Standort arbeitet hoch wirtschaftlich. Auch im Jahr 2018 sind wieder rund 25 Millionen Fahrzeugbauteile hergestellt worden. Das Kompetenzzentrum beinhaltet die unterschiedlichen Bereiche Strukturbauteilefertigung, die Fertigung Fahrwerkmodule und das Presswerk.

In der hochmodernen Strukturbauteilefertigung laufen die riesigen Aluminium-Druckgussanlagen rund um die Uhr. Alle Komponenten sind erheblich leichter als herkömmlich geschweißte Teile aus Stahlblechen – 30 Prozent Gewicht wird eingespart. In 2018 sind hier mehr als 600.000 Bauteile entstanden, darunter z.B. Federbeinaufnahmen für die A4-/A5-Familie und Strukturteile unter anderem für die neuen Modelle Audi Q8 und Lamborghini Urus.

In der Fahrwerkmodulfertigung ist im Jahr 2018 das Produktionsvolumen auf rund neun Millionen Teile gestiegen. Audi fertigt hier auf zwei Linien Radnaben aus geschmiedetem Stahl für die Audi-Modelle mit Längsmotor, sowie für VW-Konzernmodelle und Lamborghini. Grauguss-Bremsscheiben werden auf neun Bearbeitungslinien für Automobile auf Basis des Modularen Längsbaukastens (MLB) hergestellt. An vier zusätzlichen Linien entstehen Aluminiumguss-Radträger und Aluminiumschmiede-Schwenklager für verschiedene Audi- und VW-Modelle. So werden in Münchsmünster auch für den neuen Audi e-tron Bremsscheiben, Schwenklager, Radträger und Radnaben hergestellt.

Im Presswerk bedienen Audi-Mitarbeiter hochmoderne Pressen in der Warm- und Kaltumformung. Die für die beiden Pressenlinien benötigten Platinen werden am Standort mittels einer Bandschneideanlage angefertigt. Hochmoderne Laseranlagen des Laserparks bearbeiten die warmumgeformten Bauteile, die hauptsächlich für festigkeits- und crashrelevante Teile verwendet werden, wie zum Beispiel die B-Säule oder Tunnelverstärkung für die Modelle der A4-/A5-Familie.

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das Audi auch in Münchsmünster aktiv verfolgt: durch effiziente Arbeitsweisen und Prozesse hat der Standort im Jahresvergleich von 2017 auf 2018 bei Erdgas sechs Prozent und bei Strom sieben Prozent Energie eingespart – trotz Vollauslastung.

Seit Bestehen des Standorts ist allein der Erdgasverbrauch dabei um 2.750 Tonnen CO2 reduziert worden. Strom wird von Anfang an CO2-neutral bezogen. Zusätzlich entsteht gerade ein neuer Wertstoffhof auf dem Gelände, auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern. Dort werden künftig alle Abfälle, von Plastik und Papier bis hin zu Holzspänen, sortiert gesammelt.

Der Standort Münchsmünster ist ein Industrieareal, beherbergt aber dennoch vielfältige Biodiversitätsflächen. Auf den Magerwiesen haben sich bisher 111 Pflanzenarten entwickelt, auf herkömmlichem Industrierasen wachsen nur zehn Sorten. Zu den Pflanzen, die hier in Münchsmünster zu finden sind, gehören Glockenblumen, Karhäuser-Nelken oder Schwarze Königskerzen. Das Pflegekonzept der Grünflächen wird stets optimiert, um eine positive Weiterentwicklung zu gewährleisten. Zudem führten vielseitige Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten dazu, dass 84 Wildbienenarten vor Ort sind. Heimische Sträucher, Obstbäume, Wiesenblumen und Blumen wie Lavendel, Kugeldistel, Salbei und Fetthenne sind überall auf dem Gelände zu finden. Die Rasenflächen werden ein- bis zweimal im Jahr versetzt gemäht, damit während der gesamten Saison Nahrung für Insekten vorhanden ist. Das Mahdgut wird dabei bis zur Trocknung auf den Flächen belassen, damit die Samen ausfallen können.