• Betriebsrat setzt sich bei der Veranstaltung vor rund 2.000 Audianer_innen für weitere E-Modelle zur Beschäftigungssicherung ein
  • Betriebsratsvorsitzender Rainer Schirmer: „Wer heute die letzten und effizientesten Verbrenner in der Geschichte von Audi entwickeln und bauen soll, darf im Anschluss nicht ohne Perspektive dastehen.“
  • Vorstandsvorsitzender Markus Duesmann: „Wir haben den Standort mit wichtigen Entscheidungen gestärkt: Die Entwicklung von Hochvoltbatterien macht Neckarsulm zu einem Kompetenzzentrum für die Schlüsseltechnologie der E-Mobilität.“
Erste Betriebsversammlung nach Corona bei Audi in Neckarsulm
Betriebsratsvorsitzender Rainer Schirmer und Vorstandvorsitzender Markus Duesmann mit Pressesprecherin Alina Seysen (v.l.n.r.)

Nach zweieinhalb Jahren coronabedingter Pause fand erstmals bei Audi wieder eine Betriebsversammlung in der Halle B16 in Neckarsulm statt. Der Betriebsratsvorsitzende Rainer Schirmer sowie der Vorstandsvorsitzende Markus Duesmann sprachen vor der Belegschaft und äußerten sich in einem anschließenden Talk zu aktuellen Themen wie der Elektrifizierung des Standorts.

„Liebe Kolleg_innen, als allererstes: Schön, wieder hier zu sein. Schön, euch nach zweieinhalb Jahren und neun entfallenen Betriebsversammlungen endlich alle wiederzusehen“, sagte Schirmer zur Eröffnung der Betriebsversammlung vor rund 2.000 Beschäftigten. Nach dem Entfall der betrieblichen Corona-Maßnahmen war erstmals wieder eine Betriebsversammlung im ursprünglichen Format möglich. Um die Sicherheit aller zu gewährleisten, wurde eine Maskenempfehlung ausgesprochen sowie im Vorfeld zu Corona-Selbsttests aufgerufen.

Betriebsrat fordert weitere E-Modelle für Neckarsulm

In seiner Rede zeigte sich Schirmer glücklich über die Entscheidung, die Nachfolgegeneration der elektrischen Audi A6 e-tron-Fahrzeugfamilie ab 2031 am Standort zu produzieren. Bis circa 2026 sei eine gute Auslastung durch den Anlauf der jeweils nächsten Generation der Audi A4/A5- und A6/A7-Familie gesichert, man benötige allerdings noch ein E-Modell für die Periode von 2026 bis 2031: „Wir brauchen ein passendes E-Fahrzeug für den Übergang, mit dem wir eine Beschäftigungsbrücke bis zum Anlauf des Audi A6 e-tron bilden können. Und wer nun denkt, bis 2026 sei noch genügend Zeit, dem kann ich sagen: Wir müssen jetzt entscheiden, um 2026 loslegen zu können.“ Auch bezüglich eines potenziellen elektrischen Audi A8-Nachfolgers ließ der Betriebsratsvorsitzende keinerlei Zweifel über die Verortung des Fahrzeuges in Neckarsulm: „Wir können Premium. Das Auto muss zu uns, ohne Wenn und Aber“, so Schirmer.

Transformation des Standorts kann nur gemeinsam gelingen

Inmitten der Transformation sei es wichtig, jede_n Audianer_in mitzunehmen. Der Betriebsrat setze sich deshalb für ein Recht auf Qualifizierung für alle ein. Qualifikationsbedarfe müssten rechtzeitig erkannt werden und das Unternehmen mehr Mittel bereitstellen. So stellte Schirmer zum aktuellen Stand fest: „Ich muss leider sagen, eine umfassende Qualifizierungsoffensive sehe ich momentan noch nicht.“

Vor allem im Bereich der Technischen Entwicklung in Neckarsulm sei noch einiges zu tun: „Das Hochvolttechnikum für unsere Technische Entwicklung war ein wichtiges Zeichen. Doch Neckarsulm benötigt dringend weitere Entwicklungskompetenzen rund um das Thema E-Mobilität sowie produktionsseitig ein P-Batterietechnikum. Wer heute die letzten und effizientesten Verbrenner in der Geschichte von Audi entwickeln und bauen soll, darf im Anschluss nicht ohne Perspektive dastehen“, sagte Schirmer.

Duesmann: „Standort für Zukunft gewappnet“

Audi CEO Markus Duesmann betonte in seiner Rede, dass das Team in Neckarsulm mit der jeweils nächsten Generation der Audi A4/A5- und A6/A7-Familie sehr wichtige Anläufe zu stemmen habe. Dazu sei die Expertise am Standort, insbesondere in der Entwicklung und Produktion von Verbrennern, unverzichtbar. Gleichzeitig setze das Unternehmen auf Qualifizierungsprogramme, um insbesondere die Transformation von Ingenieur_innen aus der Dieselmotorenentwicklung zu unterstützen. Diese würden beispielsweise für die Batterieentwicklung qualifiziert. „Die Entwicklung von Hochvoltbatterien macht Neckarsulm zu einem Kompetenzzentrum für die Schlüsseltechnologie der Elektromobilität.“ Dies sei ein Baustein, der den Mitarbeitenden eine gute und zukunftssichere Perspektive gebe: „Der Standort ist für die Zukunft gewappnet.“