12h Sebring 2016
Tom Kristensen

Der Däne wurde bei den 12 Stunden von Sebring in die Hall of Fame aufgenommen.

Mit sechs Siegen sind Sie noch immer der Rekordhalter bei den 12 Stunden von Sebring. Nun sind Sie in die Hall of Fame aufgenommen worden. Welchen Stellenwert besitzen das Rennen und die Ehrung für Sie?

Auf die Ehrung bin ich stolz, denn die 12 Stunden von Sebring sind eines der besten Langstreckenrennen der Welt. Die Strecke ist mit ihrem rauen Belag und dem anspruchsvollen Verlauf ein absoluter Klassiker. Dort sind schon viele große Rennwagen zur Reife entwickelt worden. Es war fantastisch, das 12-Stunden-Rennen mit großartigen Autos wie dem Audi R8, dem R10 TDI, dem R15 TDI und dem R18 TDI beim Debüt zu gewinnen. Ich hoffe, dass die Strecke sich ihren klassischen Charakter mit den Bodenwellen und ihren nicht einsehbaren Kurven noch lange erhält. Deshalb lieben wir Fahrer diesen Kurs so sehr.

Die Verantwortlichen hielten noch eine echte Überraschung parat ...

Korrekt! Während die Aufnahme neuer Mitglieder in die Hall of Fame schon vor einiger Zeit verkündet worden ist, war die Umbenennung von Kurve 3 in „Kristensen Corner“ eine echte Überraschung. Damit habe ich nie gerechnet. Vielen Dank an die Verantwortlichen des Sebring International Raceway.

Sie sind an diesem Wochenende tief in die Geschichte eingetaucht und durften eines Ihrer ehemaligen Siegerautos gefahren. Was haben Sie empfunden?

Ich bin noch einmal in einen Audi R8 zurückgekehrt. Es war ein tolles Gefühl, mit dem erfolgreichsten LMP-Sportwagen von Audi noch einmal vor so großem Publikum zu fahren – besonders die „Kristensen Corner“ hat Spaß gemacht. An das Rennen vor elf Jahren habe ich besondere Erinnerungen, denn damals ist JJ Lehto, Marco Werner und mir zusammen mit Frank Biela, Allan McNish, Emanuele Pirro und der Mannschaft von Champion Racing ein Doppelsieg geglückt. Das war der letzte Sieg des R8 in Sebring.

Nachdem Sie jahrelang als Rennfahrer in Sebring waren, konnten Sie die Veranstaltung nun als Besucher genießen. Ihre Eindrücke?

Der Enthusiasmus der Fans war am ganzen Wochenende zu spüren. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, auch an die traditionellen Zuschauerstellen der Strecke zu gehen und mich mit dem Publikum zu treffen. Ebenso habe ich den Audi Turn 1 Club besucht, viele Interviews gegeben, Autogramme geschrieben und meinen Gästen auf dem Beifahrersitz bei schnellen Runden in einem Audi ein Gefühl für die Strecke zu vermitteln. Einer meiner Beifahrer war der bekannte amerikanische Rennsport-Teamchef Chip Ganassi, der den Platz bei einer Charity-Veranstaltung gewonnen hat. Das war wirklich ein wunderbares Wochenende.