Loïc Duval hat im Motorsport schon viele große Erfolge gefeiert. Dazu zählen ein Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 2013 und der Gewinn der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC im selben Jahr. Dennoch musste er in seinen ersten beiden DTM-Jahren eine Menge Lehrgeld bezahlen. Im dritten Anlauf will er den Durchbruch schaffen.

„Trotz meiner Erfahrung im Motorsport war ich 2017 praktisch wieder ein Rookie“, sagt der Franzose. „Ich wusste, dass die DTM keine einfache Serie ist. Aber die erste Saison war dennoch härter als erwartet. Es gab Highlights wie mein erstes DTM-Podium in Zandvoort, nichtsdestotrotz war es eine extrem schwierige Saison.“

Von 2017 auf 2018 habe er einen großen Schritt gemacht. „Doch leider haben wir uns bei Audi am Anfang insgesamt etwas schwergetan. Erst in der zweiten Saisonhälfte waren wir wieder richtig konkurrenzfähig. Ich hoffe, ich kann einen ähnlich großen Schritt machen wie von 2017 auf 2018 und an die gute Performance anknüpfen, die wir Ende der vergangenen Saison hatten. Ich bin schon sehr gespannt auf die neuen Turbomotoren und Aston Martin als neuen Gegner. Beides ist cool für die Serie.“

Dass er auch im Audi RS 5 DTM zu den Schnellsten zählt, deutete Duval im vergangenen Jahr mit einer Pole-Position beim Nachtrennen in Misano an. Im Winter hat er intensiv mit seinem neuen Renningenieur Philipp Kluth gearbeitet, um sich perfekt auf die neue Saison vorzubereiten. „Er ist schon lange bei Phoenix, hat viel Erfahrung und kennt sich gut aus in der DTM“, sagt Duval.

Vor dem Wechsel in die DTM war die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) mit ihrem Saisonhöhepunkt in Le Mans fünf Jahre lang die berufliche Heimat von Loïc Duval. „2013 war mit dem Sieg in Le Mans und dem Titelgewinn in der WEC gemeinsam mit Allan McNish und Tom Kristensen eine sagenhafte Saison“, erzählt der Franzose. Nur ein Jahr später sorgte er mit einem schweren Unfall in Le Mans für Schlagzeilen – eine Geschichte, die Parallelen zu seinem heutigen DTM-Teamkollegen Mike Rockenfeller aufweist. Genau wie „Rocky“ kehrte Duval nach einer kurzen Genesungspause ins Cockpit zurück und saß 2016 bei den letzten beiden Audi-Triumphen in der WEC jeweils im siegreichen Audi R18.

„Dass ich in der DTM weiter mit Mike ein Team bilde, freut mich sehr“, sagt Duval. „Wir haben uns schon immer bestens verstanden. Mike ist ein guter, offener Typ und weiß, worauf es in der DTM ankommt. Und ich weiß die Konstanz zu schätzen, im dritten Jahr im selben Team mit demselben Teamkollegen zu fahren.“

Ganz neu war die DTM-Szene für Duval nicht. 2004 und 2005 bestritt er im Rahmenprogramm die Formel 3 Euro Serie. Dabei verfolgte er die DTM-Rennen mit Spannung und lernte auch die meisten Rennstrecken kennen, auf denen die DTM ausgetragen wird.

Nach seiner Formel-3-Zeit zog es Duval für fast ein Jahrzehnt nach Japan, wo er parallel zum Formelsport auch in der Super-GT-Meisterschaft aktiv war, die er 2010 gewann. „Dort bin ich ähnliche Autos gefahren wie in der DTM, auch deshalb habe ich mich beim ersten Test im Audi RS 5 DTM gleich wohlgefühlt.“

Dass die DTM und die Super GT inzwischen kooperieren und Ende des Jahres die ersten gemeinsamen Rennen auf dem Programm stehen, freut Duval besonders: „Beides sind starke Serien, die Kooperation ist großartig für die DTM und den Motorsport insgesamt. Die gemeinsamen Auftritte werden das Beste sein, was der Tourenwagen-Sport zu bieten hat.“

Lange Zeit lebte der Franzose in Tokio in Japan. Inzwischen wohnt der Audi-Fahrer mit Ehefrau Gaëlle und den beiden Söhnen Hugo und Martin am Genfer See in der Schweiz. Im vergangenen Sommer ist Familie Duval von Nyon in den Nachbarort Prangins gezogen. In der Garage steht ein Audi SQ7 TDI. „Ein perfektes Familienauto“, schwärmt Duval.

Neben dem Rennsport zählt Fußball zu den Leidenschaften des Franzosen. Ob bei offiziellen PR-Terminen, Spielen von Prominentenmannschaften oder im privaten Umfeld – Duval ist ein leidenschaftlicher Kicker und schon seit der Kindheit Anhänger des Audi-Partners FC Bayern München. „Auch Tennis liebe ich. Ich bin insgesamt ein großer Sportfan und verfolge viele Sportereignisse im Fernsehen. Anfang 2017 hatte ich die Chance, das Hahnenkamm-Skirennen in Kitzbühel vor Ort zu erleben. Auch das war ein tolles Erlebnis.“

Duval hält sich vor allem mit Radfahren und Schwimmen fit. Er fährt Hoverboard und trainiert mit einem privaten Fitness-Coach. In der DTM fährt er seit der vergangenen Saison mit der Startnummer 28. „Das ist die Nummer des französischen Departements, in dem ich geboren wurde. Sie hat mich mein Leben lang begleitet.“ Und vielleicht verhilft ihm auch ein Farbwechsel zum erhofften Durchbruch in der DTM: Sein Audi RS 5 DTM ist in diesem Jahr nicht mehr schwarz, sondern rot. „Ich hoffe, dass wir von Anfang an stark sind und ich um Podien kämpfen kann“, so Duval.

Biografie

Loïc Duval (F)

Geburtsdatum: 12. Juni 1982
Geburtsort: Chartres (F)
Wohnort: Prangins (CH)
Familienstand: verheiratet mit Gaëlle, zwei Söhne (Hugo und Martin)
Größe/Gewicht: 1,78 m/70 kg
Motorsport seit: 1992 (Audi-Fahrer seit 2012)

Karriere
1992–2001 Kart
2000 1. Platz Trophée Laborde, 3. Platz Kart-Weltmeisterschaft Formel A
2002 1. Platz Formel Campus Frankreich
2003 1. Platz Formel Renault Frankreich
2004 11. Platz Formel 3 Euro Serie, Mitglied Renault Driver Development
2005 6. Platz Formel 3 Euro Serie, Mitglied Renault Driver Development
2006 4. Platz Formel Nippon, 11. Platz Super GT Japan, Rookie-Pilot A1 Team Frankreich
2007 2. Platz Super GT Japan, 4. Platz A1 GP mit A1 Team Frankreich, 6. Platz Formel Nippon
2008 2. Platz Formel Nippon, 4. Platz A1 GP mit A1 Team Frankreich, 1. Platz Rookie-Wertung Le Mans (Prix Jean Rondeau)
2009 1. Platz Formel Nippon, 3. Platz Teamwertung Asian Le Mans Series, 5. Platz A1 GP mit A1 Team Frankreich
2010 1. Platz Super GT Japan, 3. Platz Formel Nippon
2011 1. Platz 12 Stunden Sebring, 3. Platz Super GT Japan
2012 1. Platz 6 Stunden Spa-Francorchamps (Audi R18 ultra), 6. Platz Formel Nippon
2013 1. Platz 24 Stunden Le Mans, 1. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, 3 Siege (jeweils Audi R18 e-tron quattro), 3. Platz Superformula
2014 7. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (Audi R18 e-tron quattro), Superformula
2015 4. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (Audi R18 e-tron quattro), 9. Platz FIA Formel E
2016 2. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, 2 Siege, 3. Platz 24 Stunden Le Mans (jeweils Audi R18), 8. Platz FIA Formel E
2017 18. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 15. Platz FIA Formel E
2018 17. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 3. Platz 24 Stunden Daytona
2019 7. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 2. Platz Race of Champions

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