Der Meisterbock ist für Audi das zentrale Instrument der Qualitätssicherung für Anmutung und Perfektion.

Hierbei ist die Aufgabe des Außenmeisterbocks die maßliche Feinoptimierung eines jeden Fahrzeugprojektes vor dem Start der Produktion. Dabei werden alle von außen sichtbaren Bauteile bezüglich ihrer Passungen zueinander abgestimmt. Das Teilespektrum geht von Blechteilen wie Türen, Front- und Heckklappe, über die Außentrimteile wie Stoßfänger, Scheinwerfer, Rückleuchten, Scheiben, Spiegel , Türgriffe, Spoiler und Zierleisten. Die Mess-und Analyseeinrichtungen des Außenmeisterbocks sind in einem eigenen Gebäude, gemeinsam mit dem Innenmeisterbock, untergebracht.

Vorgelagert zur Arbeit am Außenmeisterbock gibt es in diesem Bereich weitere Werkzeuge, die die Basis für die erfolgreiche Abstimmungsarbeit bilden.

Der Fügemeisterbock dient dazu, die Maßhaltigkeit des Unterbaus und seiner Einzelkomponenten, wie zum Beispiel Vorderboden und Hinterboden zu prüfen und aufeinander abzustimmen. Hiermit wird sichergestellt, dass sich alle Komponenten spannungsfrei miteinander verbinden lassen. Dies ist notwendig, um im späteren Fertigungsprozess eine qualitativ hochwertige Karosse zu fertigen, die die Grundlage für die premiumgerechte Anmutung der Audi-Fahrzeuge darstellt.

Mit den sogenannten Außenfunktionscuben analysieren die Experten in einem lokalen Null-Referenz-Umfeld die Außentrimteile des Fahrzeugs. In Folge werden Korrekturangaben abgeleitet, damit die Bauteile schon in einer frühen Phase optimiert werden können. Wenn sie an den Cuben passen, kommen sie zur weiteren Feinabstimmung an den Außenmeisterbock.

Die Arbeit an dem Null-Referenz-Umfeld des Außenmeisterbocks beginnt etwa neun Monate vor dem Serienanlauf. Es werden die vorher vermessenen Blechteile der Karosserieaußenhaut und deren Anbauteile, wie Türen und Klappen, auf einem Gestell aus massiven Aluminiumprofilen aufgebaut. Zusätzlich werden die Außentrimteile im Verbund angebaut, damit alle Umfänge im Zusammenspiel analysiert werden können.

Somit können die Spezialisten die Maßhaltigkeit der Teile, ihre Bündigkeit und den Verlauf der Fugen schrittweise perfektionieren.

In einem weiteren Verfeinerungsschritt wird mit Referenzkarossen gearbeitet, die analog zu einem Außenmeisterbock aufgerüstet werden. Dies geschieht, um beim allerletzten Feinschliff auch den Lackauftrag mit berücksichtigen zu können. Der Lack ist zwar nur etwa bis 15 Hundertstelmillimeter dick, aber selbst die spielen im Denken von Audi bei der maßlichen Optimierung eine wichtige Rolle.

Das Fugenbild am neuen Audi A3 folgt jedoch nicht in jedem Fall der exakten Mathematik – in einigen Zonen fließt bewusst die subjektive Betrachtung in die Abstimmung mit ein. Ein Beispiel ist der Frontstoßfänger, der im Übergang zum Kotflügel geringfügig zurückversetzt ist, damit der Kunde aus der Blickrichtung von oben immer einen harmonischen Übergang wahrnimmt. Ein weiteres Beispiel sind die Fugen an der Tankklappe, wo bewußt die obere Fuge geringfügig kleiner als die untere abgestimmt wird, damit sie subjektiv für den Betrachter zueinander passen.

Neben der Maßhaltigkeit gibt der Außenmeisterbock Auskunft über Farbtreue, Glanzgrad und Haptik zwischen Blech-, Aluminium- und Kunststoffteilen. Zusätzlich informiert er über den festen Sitz aller Komponenten und deren problemloser Montage und ob es Optimierungspotenzial bei den Bauteilkonzepten gibt.

Am Außenmeisterbock stellen die hohen Anforderungen an die Gesamtanmutung des Fahrzeugexterieurs die Spezialisten immer wieder vor spannende Herausforderungen.

Unterschiedliche Werkstoffe wie Stahl, Aluminium, Kunststoffe, Gummi oder Glas müssen sauber aufeinander abgestimmt sein. Nur wenn alle Kanten und ihre Radien auf Zehntel Millimeter genau stimmen, ist der Gesamteindruck prägnant und hochwertig, nur dann verläuft eine Tornadolinie vom Kotflügel, über die Tür bis hin zum Seitenwandrahmen harmonisch.

Die angegebenen Ausstattungen, Daten und Preise beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.