Im chemischen Labor der Werkstofftechnik werden Werkstoffe aller Art (Öle, Fette, Betriebsstoffe, Polymere, Metalle), Bauteile und komplette Fahrzeuge mit den unterschiedlichsten Analysemethoden untersucht.

Bei allen Fahrzeugprojekten kommt das Analytikteam bereits frühzeitig im Entwicklungsprozess ins Spiel. Bereits bei der Werkstoffauswahl unterstützt das Labor die technische Entwicklung, insbesondere bei Fragestellungen wie zum Beispiel Verarbeitung, Emissionen, Schadstoffen und Lebensdauerverhalten. Oftmals müssen Werkstofftypen optimiert werden, weil aufgrund geänderter Geometrien die erforderlichen Herstellparameter die Funktionsgrenzen des Materials überschreiten.

In anderen Fällen dünsten ausgewählte Materialien für Fahrzeuginnenraumteile unangenehme Gerüche oder bedenkliche chemische Substanzen aus, die den Einsatz dieses Werkstoffs im Innenraum unmöglich machen. Selbst die Emission unkritischer Stoffe verhindert unter Umständen die Verwendung von Materialien, weil sich die emittierten Komponenten auf den Scheiben als hartnäckiger, sichtbarer Belag – auch Fogging genannt – absetzen.

Zur Analyse dieser Substanzen werden in einer beheizten Kammer Bauteile bei definierter Temperatur und Luftfeuchte gelagert, anschließend Luftproben aus der Kammer gezogen und über verschiedenste Methoden (Massenspektrometrie, Gaschromatografie, Flüssigchromatografie) qualitativ und quantitativ untersucht.

Getriebe- und Motorenentwicklungen werden über eine spezielle Betriebsstoffanalytik begleitet, die Aufschlüsse über Charakterisierung, Materialverschleiß und ihren thermischen Abbau zulässt.

Die Metallanalytik sorgt für Aufklärung zum Beispiel beim Thema Abnutzung. Bei außergewöhnlichem Verschleiß von Metallbauteilen kann die Ursache in der Legierungszusammensetzung begründet sein. Durch Verbrennung von Proben im Plasmagas und Spektralanalyse der Flamme kann die Zusammensetzung genau bestimmt werden und eine werkstoffliche Ursache bestätigt oder ausgeschlossen werden.

Was dem Laien als unüberschaubares Chemie-Labyrinth erscheint, ist für die Experten der Qualitätssicherung ein zwar hochkomplexes, aber klar geordnetes Feld. Mit ihrer Arbeit stellen sie sicher, dass Materialien mit problematischen Bestandteilen oder zweifelhafter Zuverlässigkeit keinen Zugang zu den Autos von Audi finden.

Die angegebenen Ausstattungen, Daten und Preise beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.