Audi schickt den A8 L mit fünf Motoren an den Start, drei Benzinern und zwei TDI. Das Programm ist breit gefächert – von sechs über acht bis zwölf Zylinder, von 3,0 bis 6,3 Liter Hubraum, von 184 kW (250 PS) bis 368 kW (500 PS). Drei der Motoren arbeiten mit Turbo- oder Kompressoraufladung, alle fünf erhalten den Kraftstoff per Direkteinspritzung zugeteilt. Sie verbrauchen bis zu 22 Prozent weniger als ihre Vorgänger – dank des geballten Einsatzes der Effizienz-Technologien von Audi. Der 3.0 TDI erzielt hier einen souveränen Bestwert; er emittiert pro Kilometer nur 176 Gramm CO2.

An der Spitze der Palette steht der souveräne 6.3 FSI, ein frei saugender Zwölfzylinder-Benziner. Bereits in der ersten Generation des A8 bot Audi ab dem Jahr 2001 einen solchen Motor an, von 2004 an lief er in weiterentwickelter Form in der folgenden Baureihe. Für den Einsatz im A8 L der dritten Generation haben die Ingenieure das Aggregat von Grund auf überarbeitet – durch eine um 2 Millimeter vergrößerte Bohrung und eine Benzindirekteinspritzung.

Der so genannte W12, der 6.299 cm3 Hubraum aufweist, leistet 368 kW (500 PS) und stemmt ab 1.800 1/min mehr als 600 Nm bis zum Erreichen seines Maximaldrehmoments von 625 Nm bei 4.750 1/min auf die Kurbelwelle. Er beschleunigt den Audi A8 L wie einen Supersportwagen: Der Sprint von null auf 100 km/h ist in 4,7 Sekunden abgehakt, der Topspeed von abgeregelten 250 km/h nur Formsache – wie bei sämtlichen Motorisierungen.

Der Langhuber (Bohrung x Hub 86,0 x 90,4 Millimeter) fasziniert mit seiner spielerisch leichten Kraftentfaltung – und mit seinem Verbrauch. Er beträgt nur 12,4 Liter pro 100 km (290 Gramm CO2 pro km) im EU-Zyklus, deutlich weniger als bei den Wettbewerbern mit V12-Motoren.

Das Vorgängeraggregat, das aus 6,0 Liter Hubraum 331 kW (450 PS) holte, lag noch bei 13,6 Liter/100 km – der Rückgang beträgt 1,2 Liter/100 km, entsprechend 9 Prozent.

Hinter diesem Effizienzgewinn stehen Technologien aus dem Modularen Effizienzbaukasten von Audi, wie sie alle Motoren im neuen A8 L in ähnlicher Form haben. Der Kurbel- und der Kettentrieb sind auf minimale Reibung optimiert. Beim Verzögern wandelt ein Rekuperationssystem die kinetische Energie in elektrischen Strom um, der in der Batterie zwischengespeichert wird. Beim innovativen Thermomanagement werden die Wärmeströme zwischen Motor, Getriebe und Innenraum in jeder Situation ideal verteilt. Nach dem Kaltstart wird der Kühlkreislauf derart geschaltet, dass die Wärmeenergie des Kühlwassers optimal zur Erwärmung des Gesamtmotors genutzt wird. Das verkürzt die Warmlaufphase mit ihren erhöhten Reibungsverlusten erheblich.

Der W12: Je drei Zylinder in vier Reihen
Das Kürzel W12 steht für die ungewöhnliche Bauform des Motors: Er setzt sich aus vier Reihen von jeweils drei Zylindern zusammen. Jeweils zwei Reihen stehen sich, gegeneinander versetzt, in 15 Grad Winkel gegenüber; sie sind zu einer einzigen, breiten Bank zusammengefasst. Die beiden Zylinderbänke bilden einen V-Winkel von 72 Grad. Aufgrund dieses Layouts baut der W12-Motor extrem kompakt: Er ist wenig mehr als 50 Zentimeter lang – deutlich kürzer als ein V8 – und je etwa 70 Zentimeter breit und hoch.

Der 6.3 FSI wiegt nur 247 Kilogramm – ein Top-Wert, zu dem das Kurbelgehäuse stark beiträgt. Es ist aus einer hochfesten und leichten Aluminium-Silizium-Legierung gegossen; eine Traverse mit eingebetteten Grauguss-Lagerstühlen bildet das Unterteil. Die Kolben sind aus einer hochfesten Leichtmetalllegierung gegossen; wegen der V-Stellung innerhalb der Zylinderbänke haben sie angeschrägte Oberflächen.

Die geschmiedete Kurbelwelle weist zwölf Grad Hubzapfenversatz auf – so zünden die zwölf Zylinder im idealen Abstand von 60 Grad. Die Laufkultur ist souverän, nur bei höheren Lasten und Drehzahlen vernehmen die Passagiere eine wohltönende technische Musik, den Ausdruck der souveränen Leistung.

In den Aluminium-Zylinderköpfen rotieren insgesamt vier Nockenwellen, die sich hydraulisch bis zu 52 Grad Kurbelwinkel verstellen lassen. Sie betätigen die 48 Ventile über reibungsarme Rollenschlepphebel und werden über eine Zwischenwelle von Ketten angetrieben.

Die Umstellung des W12-Motors auf die Benzindirekteinspitzung FSI führte zu umfangreichen Änderungen an den Zylinderköpfen. Der Kraftstoff gelangt durch seitlich platzierte Einspritzventile mit bis zu 130 bar Druck in die Brennräume. Die spezielle Form der Einlasskanäle versetzt die einströmende Luft in eine walzen­förmige Bewegung. Zusammen mit der hohen Verdichtung von 11,8:1 steigert auch dieser „tumble“ die Effizienz.

Elegante Power: Der 4.2 FSI und der 3.0 TFSI
Neben dem 6.3 FSI offeriert Audi im neuen A8 L zwei weitere Benzinmotoren. Der 4.2 FSI schöpft aus 4.163 cm3 Hubraum 273 kW (372 PS) und 445 Nm bei 3.500 1/min. Der hochkultivierte V8 beschleunigt die große Luxuslimousine in 5,8 Sekunden von null auf 100 km/h. Im EU-Zyklus begnügt er sich mit 9,7 Liter/100 km (224 Gramm CO2/km) – ein Rückgang um 1,2 Liter oder elf Prozent gegenüber dem Vorgänger, bei einem Leistungszuwachs von 19 kW (26 PS).

Der Sechszylinder, der 3.0 TFSI, vertritt die Audi-Philosophie des Downsizings – er ersetzt Hubraum durch Aufladung. Im V seiner Zylinderbänke liegt ein von der Kurbelwelle angetriebener Kompressor, der die Ansaugluft verdichtet. Zwei Ladeluftkühler halten ihre Temperatur niedrig – so gelangt mehr Sauerstoff in die Zylinder. Mit seinem kraftvollen Schub, dem spontanen Ansprechverhalten und dem sonoren Klang ist der 3.0 TFSI ein sportlicher Antrieb für den A8 L.

Der Kompressor-V6, der 2.995 cm3 Hubraum seine Leistung mobilisiert, kommt auf 213 kW (290 PS) und 420 Nm, Letztere von 2.500 bis 4.850 1/min. Mit ihnen bringt er die Limousine in 6,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Im Mittel begnügt er sich mit 9,3 Liter pro 100 km, ein CO2-Äquivalent von 217 Gramm/km. Gegenüber der früheren Motorisierung, dem 3.2 FSI, ist der Verbrauch um 1,6 Liter pro 100 km oder 15 Prozent, zurückgegangen, während die Leistung um 22 kW (30 PS) gewachsen ist. Auf einigen Märkten bietet Audi auch eine zweite Version des 3.0 TFSI mit 245 kW (333 PS) an.

Bulliger Durchzug: Der 4.2 TDI und der 3.0 TDI
Unter den beiden TDI ist der 4.2 TDI das Top-Aggregat. Er realisiert aus 4.134 cm3 Hubraum 258 kW (350 PS) und 800 Nm – dieses satte Drehmoment steht schon zwischen 1.750 und 2.750 Touren bereit. Der mächtige V8 sorgt für eindrucksvolle Fahrleistungen; der Sprint aus dem Stand auf 100 km/h ist in 5,6 Sekunden erledigt. Sein Normverbrauch ist um 1,7 Liter/100 km gesunken – eine Verbesserung von 18 Prozent: Der neue A8 L 4.2 TDI kommt auf 100 km mit 7,7 Liter Kraftstoff aus, das entspricht einem CO2-Ausstoß von 204 Gramm/km.

Der Output des V8-Diesels hingegen ist um 18 kW (24 PS) und volle 150 Nm gewachsen. Verantwortlich dafür ist vor allem der erhöhte Druck der Common Rail-Anlage – sie spritzt jetzt mit 2.000 bar ein. Verbesserungen an den Turbo­ladern und der Abgasrückführanlage waren neben der Reduzierung der inneren Reibung weitere Entwicklungsschwerpunkte.

Der zweite TDI im Programm, der V6 mit 2.967 cm3 Hubraum, präsentiert sich von Grund auf neu entwickelt. Er wiegt nur 194 Kilogramm – sein Kurbelgehäuse, wie beim V8-TDI aus hochfestem Vermikulargraphitguss gefertigt, verlor alleine 6 Kilogramm Gewicht. Das innovative Thermomanagement ist hier besonders aufwändig konzipiert: Das Kurbelgehäuse und die Zylinderköpfe haben separate Kühlwasserkreisläufe; in der Warmlaufphase wird das Kühlmittel im Block nicht umgewälzt.

Der 3.0 TDI arbeitet mit einem Start-Stop-System zusammen. Es schaltet den Motor ab, wenn der A8 L zum Stillstand gekommen ist, und aktiviert ihn wieder, sobald der Fuß des Fahrers die Bremse verlässt. Die Anlage, die mit einer besonders starken Batterie kooperiert, kann vom Fahrer jederzeit ausgeschaltet werden. Im Norm-Fahrzyklus senkt sie den Kraftstoffverbrauch um etwa 0,4 Liter pro 100 km.

Der 3.0 TDI leistet 184 kW (250 PS) und stemmt 550 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle, Letztere von 1.500 bis 3.000 1/min – Zuwächse von 17 kW (23 PS) und 100 Nm gegenüber dem Vorgängermotor.

Der Verbrauch hingegen sank um 1,9 Liter, entsprechend 22 Prozent, auf 6,6 Liter/100 km. Pro km emittiert der V6-Diesel TDI nur 176 Gramm CO2 – der eindeutige Bestwert im Segment. Er beschleunigt den neuen A8 L in 6,2 Sekunden von null auf 100 km/h.

Die angegebenen Ausstattungen und Daten beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.