Die Ursprünge der quattro-Technologie reichen in den Winter 1976/77 zurück – damals unternahm eine Gruppe von Audi-Ingenieuren Testfahrten im tief verschneiten Schweden. Zu Vergleichszwecken fuhr ein Iltis mit – trotz seiner Leistung von nur 55 kW (75 PS) ließ der hochbeinige Militärgeländewagen den viel stärkeren großen Audi-Prototypen mit ihrem Frontantrieb keine Chance.

Die Lösung von Audi, die die quattro-Technologie erst möglich machte, war die Hohlwelle – eine 263 Millimeter lange, hohl gebohrte Sekundärwelle im Getriebe, über die die Kraft in zwei Richtungen floss. Von ihrem hinteren Ende aus trieb sie das Gehäuse des Mittendifferenzials an. Das Differenzial sandte 50 Prozent der Kraft über die Kardanwelle an die Hinterachse, die über ein Sperrdifferenzial verfügte. Die andere Hälfte des Antriebsmoments gelangte über eine Abtriebswelle, die in der hohlen Sekundärwelle rotierte, zum Differenzial der Vorderachse.

Die Hohlwelle ermöglichte einen Allradantrieb, der praktisch verspannungsfrei, leicht, kompakt und effizient im Wirkungsgrad war und ohne schweres Verteilergetriebe sowie einer zweiter Kardanwelle auskam. Das quattro-Prinzip eignete sich nicht mehr nur für langsame Geländewagen, sondern ganz speziell für sportliche Pkw und die Fertigung in großen Serien.

1980: Debüt des Ur‑quattro
Die revolutionäre Technologie hatte auf dem Genfer Salon 1980 im neuen Audi quattro, einem kantig gestylten Coupé mit 147 kW (200 PS), ein glanzvolles Debüt. Anfangs nur als Kleinserie geplant, entwickelte sich der Ur‑quattro aufgrund der großen Nachfrage zum Serienmodell; immer wieder verfeinert, blieb er bis 1991 im Programm. 1984 stellte ihm Audi den exklusiven Sport quattro mit 225 kW (306 PS) Leistung zur Seite.

1986 ersetzte Audi das manuell sperrbare Mittendifferenzial der ersten Generation durch das Torsen-Differenzial (Torsen: torque sensing, drehmomentfühlend). Das Schneckenradgetriebe war in der Lage, die Antriebsmomente variabel zu verteilen. Der nächste große Schritt folgte 2005 mit dem Planetenradgetriebe samt asymmetrisch-dynamischer Grundverteilung der Kräfte.

Parallel dazu fächerte Audi sein quattro-Modellprogramm immer weiter auf. Schon Anfang der 80er Jahre fiel die Entscheidung, den quattro-Antrieb in jeder Baureihe anzubieten – die neuen Modelle waren wichtige Meilensteine auf dem Weg von Audi ins Premiumsegment am Markt. 1995 erschien der erste TDI mit permanentem Allradantrieb, vier Jahre später zog die Technologie ins kompakte Segment ein.

Die angegebenen Ausstattungen und Daten beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.