Bereits 1977 reiften bei Audi erste Pläne für einen Einstieg in den Rallye‑Sport. Anfang 1981 startete die Marke mit großem Erfolg in die Rallye-Weltmeister­schaft. Der Finne Hannu Mikkola gewann die ersten sechs Sonderprüfungen der Rallye Monte Carlo auf Schnee. Mit einer Führung von fast sechs Minuten verlor er den Sieg nur durch einen Bagatellunfall. Beim nächsten Lauf in Schweden gelang dann der erste Sieg.

Im Jahr 1982 dominierte der quattro dann die Rennpisten. Mit sieben Siegen setzte Audi neue Maßstäbe und holte sich souverän die Markenwertung. Im Jahr darauf sicherte sich Mikkola den Fahrertitel. Auch die Saison 1984 begann mit einem Paukenschlag – der frisch verpflichtete zweifache Weltmeister Walter Röhrl gewann die Rallye Monte Carlo vor seinen Teamkollegen Stig Blomqvist (Schweden) und Hannu Mikkola. Am Ende der Saison standen erstmals die Marken-WM und der Fahrer-Titel durch Blomqvist zu Buche.

Über 500 PS Leistung: Der Audi Sport quattro S1
Der Wettbewerb in der WM wurde härter, die Rivalen nutzten das liberale Reglement der damaligen Gruppe B und bauten völlig neue Autos, teilweise sogar mit Mittelmotor. In der Saison 1984 setzte Audi zum ersten Mal den verkürzten Sport quattro ein, der ein agileres Handling versprach. Ihm folgte 1985 der Sport quattro S1 mit mehr als 370 kW (500 PS).

Mit der mittleren Übersetzung katapultierte sich der 1.090 Kilogramm schwere Audi S1 in 3,1 Sekunden auf 100 km/h. Beim letzten Saisonlauf, der britischen RAC-Rallye, hatte Röhrl ein Doppelkupplungsgetriebe zur Verfügung, das pneumatisch geschaltet wurde – ein Vorläufer der heutigen S tronic.

1988: Start auf der Rundstrecke
In den folgenden Jahren verlegte sich Audi auf den Tourenwagensport. 1988 fuhr die Marke mit dem Audi 200 in der amerikanischen TransAm-Serie mit und gewann auf Anhieb den Marken- und Fahrertitel. Im folgenden Jahr glänzten die Vier Ringe in der IMSA GTO-Serie, in der das Reglement noch freier war.

1990 wechselte Audi in die Deutsche Tourenwagenmeisterschaft. Im ersten Jahr holte Hans Stuck mit dem großen und starken V8 quattro den Fahrertitel, 1991 folgte ihm Frank Biela. Bevor sich Audi nach einem Konflikt um die Technik 1992 aus der Serie zurückzog, hatte der V8 quattro 18 von 36 Rennen gewonnen.

1996 trat der A4 quattro Supertouring mit seinem Zweiliter-Vierzylinder in sieben nationalen Meisterschaften auf drei Kontinenten an, die er alle gewann.

Zwei Jahre später verbannte das europäische Reglement den Allradantrieb weitgehend aus dem Tourenwagensport. Die quattro-Erfolgsbilanz bis dahin: vier Titel für Audi in der Rallye-WM, drei Siege am Pikes Peak, ein Meisterschaftssieg in der TransAm, zwei DTM-Titel, elf nationale Super-Tourenwagen-Meister­schaften und ein Tourenwagen-Weltcup.

2012: Allradantrieb im Audi R18 e-tron quattro
Erst 2012 startete wieder ein Allrad-Rennwagen von Audi zu einem Rennen auf der Rundstrecke – der Audi R18 e-tron quattro mit Hybridantrieb. Ein V6‑TDI trieb die Hinterräder an, ein Schwungmassenspeicher versorgte zwei E‑Maschinen an der Vorderachse mit rekuperierter Energie – die beim Bremsen gespeicherte Energie wurde am Kurvenausgang zum Antrieb der Vorderräder genutzt. Hierdurch verfügte der LMP1-Prototyp in traktionsrelevanten Fahrsituationen über einen quattro-Antrieb. Mit drei aufeinander folgenden Gesamtsiegen beim 24‑Stunden-Rennen von Le Mans dokumentierte Audi das Potenzial des Konzepts eindrucksvoll.

Die angegebenen Ausstattungen und Daten beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.