• Zwei traurige Nachrichten überschatten 90-Jahr-Feier
  • Audi R18 e-tron quattro für das Museum in Le Mans
  • Einweihung des „Place Dr Wolfgang Ullrich“
Le Mans 2013
Start: Audi R18 e-tron quattro #3 (Audi Sport Team Joest), Marc Gené (E), Lucas di Grassi (BR), Oliver Jarvis (GB)

Bei der 90. Auflage der 24 Stunden von Le Mans war Audi nicht nur auf der Rennstrecke einer der Hauptdarsteller. Auch rund um den „Circuit des 24 Heures“ stand das berühmteste Langstrecken-Rennen der Welt ganz im Zeichen der Vier Ringe. Getrübt wurde das Jubiläum am Samstagnachmittag durch traurige Nachrichten.

Zwei tragische Todesfälle trübten am Samstag die Stimmung bei Audi: In Le Mans erlag Aston-Martin-Pilot Allan Simonsen den Verletzungen, die er sich kurz nach dem Start der 24 Stunden bei einem schweren Unfall zugezogen hatte. Beim VLN-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife verstarb „Wolf Silvester“ am Steuer eines Opel Astra vermutlich wegen gesundheitlicher Probleme. Beide Piloten hatten in der Vergangenheit auch Rennen mit dem Audi R8 LMS bestritten. Audi Sport und Audi Sport customer racing sind von den beiden Todesfällen zutiefst betroffen. Das Mitgefühl der Audi-Motorsport-Familie gilt vor allem den Familienangehörigen der beiden Verstorbenen.

Zum 90. Geburtstag der 24 Stunden von Le Mans überreichte Audi dem Automobile Club de l’Ouest (ACO) den 2012 in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft siegreichen Audi R18 e-tron quattro, der künftig im Museum an der Rennstrecke von Le Mans ausgestellt wird. Im Rahmen der traditionellen Audi-Pressekonferenz übergab Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich symbolisch das Lenkrad des Hybrid-Rennwagens an ACO-Präsident Pierre Fillon.

Große Ehre für Dr. Wolfgang Ullrich: Im Zentrum von Saint Saturnin wurde ein Platz nach dem Audi-Motorsportchef benannt. Der kleine Vorort von Le Mans ist traditioneller Treffpunkt für die aus Großbritannien anreisenden Fans. Bürgermeister Bruno Jannin und Stéphane Auvrignon, Präsident des „Classic British Welcome“, enthüllten den „Place Dr Wolfgang Ullrich“ am Freitag in Anwesenheit des Leiters von Audi Sport, der sich sichtlich gerührt zeigte. „Ich bin total überrascht, dass mir eine solche Ehre zuteil wird“, sagte der gebürtige Österreicher. „Obwohl ich nun schon so lange nach Le Mans komme, kannte ich Saturnin und diese eindrucksvolle Veranstaltung noch nicht. Man spürt auch hier, wie sehr die 24 Stunden von Le Mans in der Region gelebt werden.“

Es ist eine schöne Tradition: Immer freitags vor dem Rennen in Le Mans besucht Tom Kristensen zusammen mit seinen Teamkollegen das größte Camp mit dänischen Fans an der Strecke. Mehr als 3.000 Landsleute campen die gesamte Rennwoche in Le Mans und stärken dem Rekordsieger bei seinem Abstecher lautstark den Rücken. Während Allan McNish das Spektakel schon seit einigen Jahren kennt, erlebte Kristensens neuer Teamkollege Loïc Duval jetzt seine Dänen-Premiere – und war sichtlich beeindruckt von der Begeisterung der Skandinavier.

Neuzugang Jamie Green lebt sich immer besser in die Audi-Familie ein. Nach den ersten DTM-Punkten auf dem Lausitzring reiste der Brite am Donnerstag nach Le Mans, um der Mannschaft von Audi Sport vor Ort die Daumen zu drücken. Es war die erste Rennwoche in Le Mans, die Green miterlebte. „Es ist faszinierend, den Auftritt von Audi hier in Le Mans zu sehen – sowohl sportlich in den Boxen als auch mit den Angeboten für die Gäste und Journalisten.“ Das entscheidende Qualifying und die Pole-Position für Audi verfolgte er in der Box des Audi Sport Team Joest.

Schauspieler Hardy Krüger jr., Schlagzeuger Nick Mason („Pink Floyd“), der ehemalige Le-Mans-Sieger Richard Attwood und Kabarettist Django Asül verfolgten das 24-Stunden-Rennen in Le Mans als Gäste von Audi. Aus der Konzernspitze von Volkswagen waren Ferdinand Piëch, Ursula Piëch und Martin Winterkorn vor Ort. 

Vor dem Start des 24-Stunden-Rennens in Le Mans fuhren die mehrmaligen Le-Mans-Sieger Frank Biela und Dindo Capello Demorunden mit einem Audi R10 TDI und einem Audi R18 e-tron quattro. Die beiden LMP1-Sportwagen aus Ingolstadt und Neckarsulm waren anlässlich des 90-jährigen Jubiläums des Langstrecken-Klassikers zu den elf legendärsten Rennwagen der Le-Mans-Geschichte gewählt worden. Mit dem R10 TDI gelang Audi im Jahr 2006 der erste Sieg eines Diesel-Sportwagens in Le Mans, mit dem R18 e-tron quattro im vergangenen Jahr der erste Triumph eines Hybrid-Rennwagens.

Audi hieß seine Fangemeinde in diesem Jahr bei den 24 Stunden von Le Mans besonders herzlich willkommen. In der Audi Fan Area an der ersten Schikane nach Start und Ziel genossen die Anhänger der Marke einen Ausblick auf eine spektakuläre Passage. Und wer schon immer die Geheimnisse des Audi R18 e-tron quattro kennenlernen wollte, konnte sich am Schnittmodell des Audi R18 e-tron quattro sattsehen. In Xbox-Rennsimulatoren konnten sich die engagiertesten Fans mit schnellen Rundenzeiten für ein Rennen gegen eine Audi Le-Mans-Legende am Sonntagmorgen qualifizieren. Weitere erfolgreiche Motorsportgrößen schauten in der Fan Area immer wieder zu einem Meet-and-Greet vorbei. Am Fan Counter standen außerdem Audi-Poster und T-Shirts zur Verfügung. Ein Live-DJ sorgte für musikalische Unterhaltung.

Fast auf den Tag genau vor 30 Jahren war Dr. Christian John erstmals als Teamarzt für Audi Sport im Einsatz – vom 25. bis 28. Juni 1983 bei der Rallye Neuseeland. Damals wie heute kämpfte Audi rund um den Globus um Weltmeisterschaftstitel, damals wie heute verlässt sich die Mannschaft aus Ingolstadt und Neckarsulm auf das Können des ausgebildeten Chirurgen, Unfallchirurgen und Experten für Naturheilkunde. Nicht nur die Rennfahrer profitieren vom Erfahrungsschatz des Mediziners. Der 67 Jahre alte Arzt leitete bei den 24 Stunden von Le Mans 2013 eine fünfköpfige Mannschaft, die sich um die Gesundheit aller Mitarbeiter kümmerte und auch für die Mechaniker Ernährungstipps bereithiel. „Die Fitness unserer Fahrer stand schon immer im Mittelpunkt“, betont Dr. Christian John. „Inzwischen bieten wir aber auch für die Boxenmannschaften eine Rundumbetreuung einschließlich einer gründlichen Prävention mit Ernährungsratschlägen, denn auch bei den Boxenstopps geht es um Sekunden.“

Auch in diesem Jahr beschenkte Audi-Reifenpartner Michelin die Vorjahressieger der 24 Stunden von Le Mans großzügig. Marcel Fässler und Benoît Tréluyer erhielten jeweils einen komplett ausgestatteten, rollbaren Werkzeugschrank. André Lotterer tobt künftig mit einem Polaris-RZR-Quad durchs Gelände.

Kurz vor dem Start der 24 Stunden von Le Mans am Samstag begrüßte Dr. Wolfgang Ullrich zwei Mitglieder der französischen Regierung. Der Audi-Motorsportchef empfing in den Audi-Boxen Valérie Fourneyron, Ministerin für Sport und Jugend, und Stéphane Le Foll, Minister für Landwirtschaft und Forsten.

Dr. Wolfgang Ullrich nahm bei der traditionellen Interviewrunde nach der Technischen Abnahme in Le Mans ein Geschenk entgegen. Moderator Bruno Vandestick übergab dem Audi-Motorsportchef zum diesjährigen 20. Dienstjubiläum ein Diorama mit den Unterschriften aller neun Sportwagen-Werksfahrer.

Alljährlich geben die Le-Mans-Sieger ihre Handabdrücke ab, von denen ein Jahr später ein Bronzeabguss in die Fußgängerzone von Le Mans eingelassen wird. André Lotterer, Marcel Fässler und Benoît Tréluyer, die das 24-Stunden-Rennen 2012 zum zweiten Mal gewonnen haben, waren am Montag bei der Enthüllung der Plakette ebenso zu Gast wie ACO-Präsident Pierre Fillon und Bürgermeister Jean-Claude Boulard.

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Hinweis für TV-Redaktionen:
Exklusives, rechtefreies Rennfootage und weitere Le-Mans-Eindrücke sind am Sonntag ab ca. 20 Uhr (MESZ) über www.audi-motorsport.info und www.audi-mediaservices.com abrufbar.