• Kooperation mit grünen Start-ups everwave und CLEAR RIVERS
  • 3.200 Kilogramm Plastik bei Cleanup-Aktion aus der Donau gefischt
  • Innovative „Müllfallen“ bei Brüssel und Budapest
  • Upcycling des gesammelten Plastikmülls 
Audi TechTalk: Green Technology

Schon seit mehreren Jahren engagiert sich die Audi Stiftung für Umwelt für saubere Gewässer. Denn die Verschmutzung der Flüsse und Meere durch Plastikmüll nimmt weltweit bedrohlich zu. „Wasser ist die Grundlage allen Lebens und absolut schützenswert. Saubere Gewässer, Meere und Flüsse müssen unsere gemeinsame Priorität sein“, betont Rüdiger Recknagel, Geschäftsführer der Audi Stiftung für Umwelt.

Cleanup-Aktion auf der Donau

Im April 2021 hat die Audi Stiftung für Umwelt zusammen mit dem grünen Start-up everwave und dem Kosmetikhersteller BABOR eine Cleanup-Aktion auf der Donau gestartet. Zum Auftakt der gemeinsamen Initiative rund um den Earth Day am 22. April 2021 sammelte ein CollectiX-Müllsammelboot von everwave den in der Donau treibenden Müll ein. Innerhalb von zehn Tagen kamen dabei allein rund 3.200 Kilogramm reines Plastik zusammen. Das entspricht 110.340 PET-Flaschen mit einem Volumen von jeweils 1,5 Litern. Dazu kamen weitere Arten von Müll: von Glasflaschen über Reifen und Blechtonnen bis hin zu Dämmmaterialien und Getränkedosen.

Unterschiedliches Know-how, ein verbindendes Ziel

„Das globale Problem der Plastikverschmutzung kann nur zusammen gelöst werden. Partnerschaften sind hierfür entscheidend“, sagt Marcella Hansch, CEO von everwave zur Kooperation mit der Audi Stiftung für Umwelt und BABOR. „Wir kommen aus verschiedenen Branchen und können deshalb unterschiedliches Know-how in die gemeinsame Initiative tragen“, ergänzt Rüdiger Recknagel, Geschäftsführer der Audi Stiftung für Umwelt. „Neben dem Müllsammeln wollen wir die Öffentlichkeit für das große Problem der Gewässerverschmutzung sensibilisieren, möglichst viele Menschen erreichen und für Umweltschutz begeistern.“

Smarte Technik und KI

Ein einzelnes CollectiX-Boot kann pro Tag bis zu 20 Tonnen Material sammeln. Eine Drohne identifiziert dabei die Müll-Hotspots. Dank Sensoren an den Booten und Künstlicher Intelligenz wird der Müll smart analysiert. Die Boote sind so konzipiert, dass sie sich nicht nur den Begebenheiten von großen Flüssen anpassen, sondern auch in der Lage sind, durch kleinere Kanäle und Flussarme zu fahren.

Für das Jahr 2021 planen die drei Partner weitere Highlights wie Informationsveranstaltungen, Aktionen an den Standorten der beteiligten Partner und Cleanup-Aktivitäten an verschiedenen Orten.

CLEAR RIVERS – bewährte Zusammenarbeit

Bereits seit 2018 kooperiert die Audi Stiftung für Umwelt mit dem gemeinnützigen Partner CLEAR RIVERS, um den Plastikmüll in den Meeren zu verringern. Das niederländische Start-up hat innovative Müllfallen (Litter Traps) entwickelt, die den Müll in Auffangbecken sammeln und so verhindern, dass er ins Meer gelangt. Die Audi Umweltstiftung und CLEAR RIVERS haben zusammen mit Audi Brussels und dem Hafen von Brüssel im März 2019 eine Litter Trap im Charleroi-Kanal in Brüssel installiert. Noch in diesem Jahr wird eine weitere Müllfalle in der Donau in Budapest in Betrieb genommen.

Fangnetz im Meer

Bei diesen Litter Traps wird im Wasser treibender Müll durch Wind und Wellen in ein Netz gespült. Spezielle Rückhaltevorrichtungen hindern ihn daran, wieder herausgeschwemmt zu werden und über den Kanal ins offene Meer zu gelangen. Fische und andere Wasserlebewesen können hingegen nach unten wegtauchen, werden also nicht gefangen. Jeden Monat wird so etwa ein Kubikmeter Müll gesammelt. Zweimal pro Woche wird das Auffangbecken entleert.

Erst sammeln, dann upcyclen

Die beiden Projektpartner Audi Stiftung für Umwelt und CLEAR RIVERS verwerten den Abfall anschließend auf smarte Weise weiter: Mithilfe verschiedener Techniken wie Pressen, Schweißen und 3D-Druck werden daraus schwimmende Parks (Floating Parks) aus recyceltem Plastikmüll. Sie bestehen aus mehreren sechseckigen, jeweils fünf Quadratmeter großen und miteinander verbundenen Pontons. Einige werden mit Sitzbänken aus recyceltem Plastik ausgestattet, andere mit Moos, Stauden oder sogar Bäumen bepflanzt. So erhöhen die Floating Parks nicht nur die Lebensqualität der Anwohner_innen, sondern verbessern auch nachhaltig den Lebensraum von Insekten, Fischen und anderen Wasserlebewesen.

„Wir wollen neue Techniken wie diese nutzen, um unsere Umwelt lebenswerter zu gestalten“, sagt Rüdiger Recknagel. „Das Wiederverwerten von Plastikmüll entspricht genau unseren Stiftungszielen. Wir engagieren uns für eine lebenswerte Zukunft für Menschen, Tiere und Pflanzen.“