Fünf Sekunden Hochspannung an der Box
Rund fünf Sekunden dauert ein Boxenstopp in der DTM. Fünf Sekunden, die über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Fünf Sekunden, „die ganz schnell vergehen, wenn alles glatt geht“, wie Audi Junior Martin Tomczyk (21) erzählt. „Wenn aber mal etwas nicht reibungslos verläuft, dann kommt es einem wie eine kleine Ewigkeit vor. Aber auch da muss man cool bleiben, denn die Mechaniker geben schließlich ihr Bestes. Es wäre falsch, einen dicken Hals zu bekommen.“
Die Audi Junioren selbst sind beim Boxenstopp nur ein kleines Teil im Erfolgspuzzle. Trotzdem müssen auch sie voll konzentriert sein. Rechtzeitig den Knopf drücken, der die Geschwindigkeit in der Boxengasse auf 80 km/h drosselt. Punktgenau am vorgesehenen Platz stehen bleiben. Und beim Anfahren den Motor nicht abwürgen. „Man muss die Kupplung loslassen, während das Auto auf den Boden fällt, damit sich die Reifen schon in der Luft drehen“, erklärt Tomczyk. „Wenn man zu früh von der Bremse geht, drehen sich die Räder aber schon, ehe sie richtig angezogen sind“, ergänzt Peter Terting. „Als Fahrer kann man beim Boxenstopp eine Menge falsch machen. Aber ich habe genügend Boxenstopps geübt.“
Der Zeitpunkt der Boxenstopps wird schon bei der Strategiebesprechung vor dem Rennen festgelegt. „Aber natürlich reagieren wir auch auf den Rennverlauf, vor allem bei wechselhaftem Wetter“, sagt Tomczyk. Wichtigstes Kommunikationsmittel zwischen Box und Fahrer ist dabei die Boxentafel. „Wenn es soweit ist, bekomme ich es parallel zum ‚IN’-Schild auch per Funk mitgeteilt“, so Terting.
Für Martin Tomczyk und Peter Terting sind die Boxenstopps ein Teil des Rennens und nicht minder spannend. „In der Box ist genauso viel Adrenalin im Spiel wie auf der Strecke.“