• Starke Mannschaftsleistung beim Qualifying in Zandvoort
  • Tom Kristensen auf seiner schnellsten Runde behindert
  • Fünf Audi A4 DTM in den Top Acht
DTM 2006
Siemens Audi A4 DTM #7 (Audi Sport Team Abt Sportsline), Tom Kristensen

Beim Qualifying für das DTM-Rennen in Zandvoort (Niederlande) gelang Audi die bisher stärkste Mannschaftsleistung des Jahres. Fünf Audi Piloten schafften im dreiteiligen „Shoot-out“ um die besten Startplätze den Sprung in die Top Acht. Mit Tom Kristensen, Martin Tomczyk und Mattias Ekström starten drei Audi A4 DTM des Audi Sport Team Abt Sportsline aus den ersten beiden Reihen. Heinz-Harald Frentzen und Pierre Kaffer lauern beim Start am Sonntag um 14 Uhr knapp dahinter auf den Positionen sechs und acht.

Eine mögliche Pole Position für Audi vereitelte eine umstrittene Aktion des Mercedes-Werksteams HWA, das seinen Fahrer Bruno Spengler kurz vor Ende des Qualifyings noch einmal auf die Strecke schickte – direkt vor Tom Kristensen, der in diesem Moment seine Qualifikations-Runde begann. Der Däne musste Spengler in der berühmten „Tarzan Bocht“ außen herum überholen und verlor dabei mehr als jene 75 Tausendstelsekunden, die ihm am Ende zur Pole Position fehlten.

Die im Fahrerlager heiß diskutierte Szene zeigt, wie sich der Titelkampf in der DTM vor den letzten vier Rennen zugespitzt hat. Tom Kristensen liegt lediglich zwölf Punkte hinter Tabellenführer Bernd Schneider und hat am Sonntag beste Chancen, den Rückstand zu verringern, da Schneider nur aus der vierten Reihe von Rang sieben startet.

Schnellster Fahrer eines Vorjahres-Fahrzeugs war Pierre Kaffer (Audi Sport Team Phoenix), der erstmals den Sprung in den letzten Abschnitt des Shoot-out-Qualifyings schaffte. Grund zur Freude gab es auch für Vanina Ickx: Auf der anspruchsvollsten DTM-Strecke der Saison war die Audi Pilotin erstmals in einem Qualifying schneller als Mercedes-Pilotin Susie Stoddart.

Angesichts des sich zuspitzenden Titelkampfes dürfen sich die DTM-Fans auf ein besonders spannendes DTM-Rennen freuen. Der Start erfolgt am Sonntag um 14 Uhr. Die ARD überträgt im „Ersten“ ab 13:45 Uhr live aus Zandvoort.

Kurz vor dem Start des Rennens kommt es auf dem Dünenkurs zu einem außergewöhnlichen Wettbewerb, bei dem Marco Werner mit dem Meisterauto der DTM 2004 gegen ein Formel 3-Fahrzeug und einen Red Bull Formel 1 antritt.

Stimmen nach dem Qualifying

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Wir haben eine sehr starke Teamleistung gezeigt, auf die wir stolz sein können. Leider wurde Tom (Kristensen) in seiner schnellsten Runde blockiert, wodurch er in der ersten Kurve entscheidende Zeit verloren hat. Das war absolut nicht notwendig, denn Bruno Spengler fuhr zu einer Zeit mit neuen Reifen heraus, als völlig klar war, dass er keine ganze Runde mehr fahren konnte.“

Tom Kristensen
Audi Sport Team Abt Sportsline, Siemens Audi A4 DTM #7
2. Platz, 1.33,072 / 1.32,038 / 1.32,189 Min.

„Ich habe etwas die Konzentration verloren, als Spengler vor mir aus der Box kam. Ob mich das die Pole gekostet hat, ist schwer zu sagen, aber ich war natürlich etwas verblüfft. Ansonsten war es ein gutes Qualifying mit maximaler Attacke. Meine Runden waren alle am Limit. Ich bin sehr zufrieden, in der ersten Startreihe zu stehen. Das Audi Team hat sich verbessert. Unsere Zeiten liegen jetzt dichter beisammen. Es ist gut, dass wir vier Autos unter den ersten Sechs haben. Das war
auch nötig, um unsere Chancen in der Meisterschaft zu wahren.“

Martin Tomczyk
Audi Sport Team Abt Sportsline, Red Bull Audi A4 DTM #4
3. Platz, 1.33,124 / 1.32,697 / 1.32,277 Min.

„Ich bin zufrieden, denn ich bin endlich wieder einmal meine schnellste Runde am Wochenende im Qualifying gefahren – also genau dann, wenn es am wichtigsten ist. Das Auto war gut, alles lief glatt. Platz drei ist eine Super-Ausgangsposition, und den einen Mercedes an der Spitze werden wir auch noch los...“

Mattias Ekström
Audi Sport Team Abt Sportsline, Red Bull Audi A4 DTM #5
4. Platz, 1.33,303 / 1.32,559 / 1.32,302 Min.

„Ich bin etwas überrascht, dass es keinem Audi Fahrer gelungen ist, ganz nach vorne zu fahren und einem Mercedes so eine gute Zeit gelang. Die Leistungen unserer Autos waren sehr ausgeglichen. Ich hätte nicht noch schneller fahren können. Mein Auto war perfekt und ich bin zufrieden mit meinem Qualifying. Natürlich wäre das Ergebnis noch schöner, wenn kein Mercedes vorne stehen würde.“

Heinz-Harald Frentzen
Audi Sport Team Abt Sportsline, Veltins Audi A4 DTM #6
6. Platz, 1.33,572 / 1.32,382 / 1.32,806 Min.

„Im vorletzten Anlauf war ich ganz gut unterwegs. Leider hatte mein Auto mit dem letzten Reifensatz etwas zu viel Untersteuern. Vielleicht war der Luftdruck nicht optimal. Das müssen wir uns nun genauer ansehen.“

Pierre Kaffer
Audi Sport Team Phoenix, Castrol Audi A4 DTM #14
8. Platz, 1.34,049 / 1.33,049 / 1.32,857 Min.

„Im heutigen Qualifying hat zum ersten Mal in dieser Saison alles gepasst. Die Mannschaft hat gut gearbeitet. Wir haben am Morgen noch einige Veränderungen vorgenommen, die sich ausgezahlt haben. Ich bin glücklich, dass wir bis zur dritten Sektion kamen und das Ergebnis nach Hause fahren konnten. Es war zu Saisonbeginn oftmals knapp, als wir im Verkehr aufgehalten wurden. Heute war das Glück auf unserer Seite.“

Timo Scheider
Audi Sport Team Rosberg, Gebrauchtwagen plus Audi A4 DTM #16
11. Platz, 1.33,724 / 1.33,304 Min.

„Ich bin enttäuscht. Ich hatte zweimal Pech mit Sand auf dem Asphalt. Einmal kam Jean Alesi vor mir von der Strecke ab, was mich zwei oder drei Zehntelsekunden gekostet hat. Im letzten Anlauf war wohl vor der Schikane ebenfalls jemand neben der Linie und hat Sand auf die Strecke gebracht. Das habe ich in der nächsten Rechtskurve gemerkt, als ich vorne links mit einem schmutzigen Reifen nicht richtig einlenken konnte. Schade, wir hatten uns mehr erhofft.“

Christian Abt
Audi Sport Team Phoenix, Playboy Audi A4 DTM #12
12. Platz, 1.33,449 / 1.33,513 Min.

„Das erste Outing war okay. Im zweiten habe ich mich mit dem ersten Reifensatz leider in der ersten Kurve verbremst, und der zweite Reifensatz war nicht optimal. In den ersten beiden Kurven hatte ich keinen Grip. Trotzdem habe ich dort vier Zehntel auf meine vorherige Zeit gutgemacht. Im letzten Sektor habe ich aber alles wieder verloren. Das ist die DTM – man kann ganz vorne stehen, aber wenn man zwei Fehler macht, ist man schon wieder draußen. Am Sonntag ist noch alles drin.“

Frank Stippler
Audi Sport Team Rosberg, S line Audi A4 DTM #15
16. Platz, 1.34,211 Min.

„Am Freitag haben wir einen ganzen Tag verloren, weil die Reifen zuviel Fremdgummi aufsammelten. Eigentlich begann unsere Testarbeit also erst am Samstag. Wir waren also mit dem ganzen Programm zu spät dran, und das hat sich auf das Qualifying ausgewirkt. Jetzt müssen wir im Rennen das Beste geben.“

Nicolas Kiesa
Futurecom TME, Futurecom Audi A4 DTM #19
18. Platz, 1.34,694 Min.

„Wir haben nicht die beste Zeit erreicht, die heute möglich gewesen wäre. Leider hatte ich Pech, als ich auf dem zweiten Reifensatz unterwegs war und drei Autos vor mir aus der Boxengasse fuhren. Ich konnte zwei überholen, doch für das dritte Auto musste ich von der Ideallinie und verlor vor der Schikane Zeit. Meine Reifen haben Schmutz aufgesammelt, blockierten und ich musste meine Runde abbrechen.“

Vanina Ickx
Futurecom TME, Original Zubehör Audi A4 DTM #20
19. Platz, 1.34,768 Min.

„Heute kann ich feiern, denn ich bin nicht Letzte! Wenn man bedenkt, mit welchem Abstand wir am Freitag begonnen haben, sind wir jetzt schön dicht an unseren Vordermännern dran. Uns fehlt nicht viel. Wir haben uns über Nacht um drei Sekunden verbessert. Das ist klasse!“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): „Insgesamt lief es gut für unser Team, denn alle Autos liegen unter den ersten Acht. Etwas schade war, dass Tom (Kristensen) durch die Aktion mit Spengler behindert wurde. Sonst hätte er es vielleicht auf die Pole Position geschafft. Sehr positiv stimmt uns, dass der Abstand zwischen Tom Kristensen und Bernd Schneider so groß ist.“

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix): „Es ist sehr erfreulich, dass wir mit Pierre (Kaffer) unter die ersten Acht gekommen sind, denn wir hatten zuvor einige Bedenken. Pierre fuhr eine tolle Zeit – Hochachtung. Von Christian (Abt) hatten wir uns mehr versprochen. Er hat leider in der ersten und in der zweiten Sektion einen Fehler gemacht und sich verbremst. Es wäre schön gewesen, wenn auch er weiter gekommen wäre und Spengler noch aus den Top Acht geschubst hätte.“

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg): „Ich hatte mir nach dem freien Training mehr erhofft. Schade, dass Frank (Stippler) schon im ersten Teil des Qualifyings nicht mehr weiter kam. In der ersten schnellen Kurve kam er in den Kies, was nicht gut war fürs Selbstvertrauen. Timo (Scheider) ist nicht schlecht gefahren, aber auch von ihm hatte ich mir ein bisschen mehr erhofft. So schlecht ist sein Startplatz allerdings nicht. Das kann ein gutes Rennen werden.“

Die Startaufstellung in Zandvoort

1. Jamie Green (Mercedes), 1.32,189 Min.
2. Tom Kristensen (Siemens Audi A4 DTM), 1.32,264 Min.
3. Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM), 1.32,277 Min.
4. Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM), 1.32,302 Min.
5. Bruno Spengler (Mercedes), 1.32,760 Min.
6. Heinz-Harald Frentzen (Veltins Audi A4 DTM), 1.32,806 Min.
7. Bernd Schneider (Mercedes), 1.32,852 Min.
8. Pierre Kaffer (Castrol Audi A4 DTM), 1.32,857 Min.
9. Alexandros Margaritis (Mercedes), 1.33,093 Min.
10. Mika Häkkinen (Mercedes), 1.33,115 Min.
11. Timo Scheider (Gebrauchtwagen:plus Audi A4 DTM), 1.33,304 Min.
12. Christian Abt (Playboy Audi A4 DTM), 1.33,513 Min.
13. Mathias Lauda (Mercedes), 1.33,928 Min.
14. Stefan Mücke (Mercedes), 1.33,934 Min.
15. Daniel la Rosa (Mercedes), 1.34,061 Min.
16. Frank Stippler (S line Audi A4 DTM), 1.34,211 Min.
17. Jean Alesi (Mercedes), 1.34,316 Min.
18. Nicolas Kiesa (Futurecom Audi A4 DTM), 1.34,694 Min.
19. Vanina Ickx (Original Zubehör Audi A4 DTM), 1.34,768 Min.
20. Susie Stoddart (Mercedes), 1.35,256 Min.