• Startplätze zwei und vier beim „Petit Le Mans“-Rennen
  • Allan McNish verpasste Pole nur um 0,081 Sekunden
  • Audi peilt siebten Sieg in Folge an
ALMS 2006
Frank Biela (links) und Allan McNish

Die beiden Audi R10 TDI des Teams Audi Sport North America nehmen das „Petit Le Mans“-Rennen in Road Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) aus den ersten beiden Startreihen in Angriff. Der Schotte Allan McNish verpasste im spannenden Qualifying am Freitag die Pole Position um lediglich 81 Tausendstelsekunden. Frank Biela erzielte im Qualifying mit dem Schwesterauto die viertbeste Zeit.

Die beiden Audi R10 TDI stehen in der Startaufstellung damit vor allen anderen Fahrzeugen, die regelmäßig in der American Le Mans-Serie fahren. Schneller waren im Qualifying nur zwei Benzin-getriebene Prototypen aus Europa, die bei einem Gasteinsatz in den USA Reglement-bedingt ebenso mit 65 Kilogramm weniger Gewicht starten dürfen wie bisher bereits die beiden Lola des Dyson-Teams.

Trotz des höheren Gewichts hielt Allan McNish im Audi R10 TDI mit der Startnummer 2 lange Zeit die Pole Position. Erst kurz vor Ende des Qualifyings wurde er von Nicolas Minassian im Creation-Judd auf den zweiten Startplatz verdrängt. Frank Biela, der im R10 TDI mit der Startnummer 1 im Freien Training am Vormittag die Bestzeit erzielt hatte, war auf seiner schnellsten Runde, als das Qualifying wegen eines Unfalls unterbrochen wurde.

Das Rennen in Road Atlanta wird am Samstag um 11:45 Uhr Ortszeit (17:45 Uhr in Deutschland) gestartet und dauert 1000 Meilen oder maximal zehn Stunden. Audi ist beim „Petit Le Mans“ seit dem Debüt im Jahr 2000 ungeschlagen. Gleiches gilt für den 650 PS starken Audi R10 TDI, der bei sechs Renneinsätzen bisher sechsmal gewann. Mit einem weiteren Sieg könnte sich Audi nach der Fahrer- und Teamwertung in der LM P1-Klasse auch noch vorzeitig die Markenmeisterschaft sichern.

Stimmen nach dem Qualifying in Road Atlanta

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Das Qualifying war spannend und unheimlich eng. Die ersten sieben Autos liegen innerhalb einer Sekunde. Das zeigt, wie hoch die Leistungsdichte ist. Unser Nachteil ist unverändert, dass die Benzin-betriebenen LM P1-Fahrzeuge mit weniger Gewicht und einem größeren Tankvolumen starten dürfen. Die Autos, die aus Europa gekommen sind, haben heute gezeigt, wie schnell man mit diesem Vorteil wirklich fahren kann. Wir werden im Rennen trotzdem versuchen, mit guter Strategie, konstanten Rundenzeiten und dem bekannt niedrigen Verbrauch des TDI Motors ein gutes Ergebnis zu erzielen.“

Dindo Capello (Audi R10 TDI #2): „Ich denke, dass wir zuversichtlich ins Rennen gehen können. Allan (McNish) hat einen tollen Job gemacht. Er hat das Auto in die erste Startreihe gebracht und die Pole nur ganz knapp verpasst. Petit Le Mans ist immer ein schwieriges Rennen – auf dieser Strecke gibt es keine Möglichkeiten, sich zu erholen. Das Rennen ist lang mit viel Verkehr. Man muss permanent konzentriert sein, sich aus Problemen heraushalten, gleichzeitig aber schnell sein. Ich habe hier schon zweimal gewonnen, mein Ziel für morgen ist Sieg Nummer drei.“

Allan McNish (Audi R10 TDI #2): „Unser Audi lag im Qualifying besser als im Freien Training am Vormittag, als es kühler war. Ich war absolut am Limit unterwegs, trotzdem hat mich Nicolas (Minassian) um weniger als eine Zehntelsekunde geschlagen. Ich bin etwas enttäuscht, aber wir haben ein gutes Auto für ein 1000-Meilen-Rennen.“

Frank Biela (Audi R10 TDI #1): „Startplatz vier ist nicht verkehrt, um in dieses lange Rennen zu gehen, aber natürlich wäre ich im Qualifying lieber weiter vorne gewesen. Das Auto dazu hatten wir heute sicherlich. Leider war keine einzige Runde perfekt. In der ersten Runde war Verkehr, in der zweiten kam ‚Rot’. Im zweiten Run war in der ersten fliegenden Runde dann wieder ein Auto vor mir.“

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #1): „Ich bin mit dem heutigen Tag zufrieden, auch wenn Frank (Biela) im Qualifying keine freie Runde hatte und deshalb nicht ganz so schnell war wie erhofft. Wichtiger ist, dass wir für dieses lange Rennen, das wir im vergangenen Jahr gewonnen haben, eine gute Abstimmung gefunden haben und sich Marco (Werner) auf Anhieb wieder perfekt in das Team integriert hat. Deshalb bin ich optimistisch und voll motiviert für das Rennen.“

Marco Werner (Audi R10 TDI #1): „Ich freue mich, endlich wieder ein Rennen mit dem Audi R10 TDI bestreiten zu können, auch wenn ich im Training auf dieser schwierigen Strecke nicht ganz so viel zum Fahren gekommen bin. Doch ich habe hier schon einige Rennen absolviert und denke, dass es funktionieren sollte. So wie es aussieht, werde ich den Start fahren – also die wohl heißeste Phase des Rennens. Wir sind gut positioniert, auch wenn wir im Qualifying nicht ganz so schnell waren wie im Freien Training.“

Dave Maraj (Team Direktor Team Audi Sport North America): „Das Qualifying hat angedeutet, wie hart das Rennen werden wird – aber das wussten wir schon, ehe wir hierher gekommen sind. Wenn man bedenkt, um wie viel schwerer unsere Fahrzeuge im Vergleich zu den LM P1-Konkurrenten sein müssen, sind die Plätze in den ersten beiden Startreihen bei diesem hochwertigen Feld besser als ich es erwartet hatte. Nach den Siegen in Le Mans und Sebring wäre es phantastisch, für Audi einen weiteren Sportwagen-Klassiker zu gewinnen.”

Die Startaufstellung in Road Atlanta

1. Minassian/Primat/Campbell-Walter (Creation-Judd) 1.10,829 Min.
2. McNish/Capello (Audi R10 TDI) 1.10,910 Min.
3. Johansson/Mowlem/Kurosawa (Zytek) 1.11,090 Min.
4. Biela/Pirro/Werner (Audi R10 TDI) 1.11,372 Min.
5. Luhr/Dumas/Rockenfeller (Porsche) 1.11,409 Min.
6. Maassen/Bernhard/Collard (Porsche) 1.11,631 Min.