• Audi greift nach WEC-Tabellenführung in der Markenwertung
  • Angepasste Einstufung der Hybrid-Sportwagen
  • Vorfreude auf ungewöhnliche Berg-und-Tal-Bahn in Texas
Audi in Austin: Neuauflage des Vorjahressieges im Visier

Nach dem 13. Sieg in Le Mans will Audi in Nordamerika beim nächsten Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC auch nach der Tabellenführung greifen. Vor dem vierten Saisonrennen am Samstag, 20. September, im texanischen Austin liegt Weltmeister Audi in der Markenwertung genau einen Punkt hinter Herausforderer Toyota. In Amerika trifft Audi erneut auf seine beiden härtesten Gegner, von denen jeder zuletzt im Juni in Le Mans Führungsrunden verbucht hat.

15 Wochen nach den 24 Stunden von Le Mans beginnt mit dem Lauf in Amerika die Übersee-Saison der WEC. Besondere Spannung ergibt sich gleich durch mehrere Faktoren: In Le Mans haben alle drei Hersteller von LMP1-H-Rennwagen für jeweils mehrere Stunden abwechselnd die Führung übernommen. Zudem haben der Welt-Motorsport-Verband FIA und der Automobile Club de l’Ouest (ACO) die Einstufung aller Hybrid-Rennwagen noch einmal fein nachjustiert. Die tatsächlichen Auswirkungen werden erst im Rennbetrieb sichtbar sein. Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich und Chris Reinke, Leiter LMP, erwarten jedoch keine signifikanten Verschiebungen der Kräfteverhältnisse.

In Austin kehrt Audi zur Kurzheck-Karosserievariante mit hohem Abtrieb zurück, wie sie bereits zu Saisonbeginn zum Einsatz kam, nicht aber auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Le Mans. Die mit 20 Richtungswechseln sehr kurvenreiche Berg-und-Tal-Bahn im Süden von Texas war vor einem Jahr der Schauplatz eines spannenden Schlagabtauschs: Nach 1.031 Kilometern Distanz und sechs Stunden Fahrzeit trennten den siegreichen Audi nur 23,6 Sekunden von seinem Verfolger. Vor einem Jahr hat Tom Kristensen zusammen mit Loïc Duval und seinem früheren Teamkollegen Allan McNish gewonnen. Lucas di Grassi, seit dieser Saison neu im Team mit der Startnummer 1, ist der einzige Audi-Fahrer, der noch nicht in Austin am Start war.

Im Schwesterauto mit der Nummer 2 teilen sich die Le-Mans-Sieger Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer das Cockpit. Sie liegen in der Fahrerwertung 20 Punkte hinter den Tabellenführern von Toyota. 26 Punkte können die besten Fahrer pro Rennwochenende in Qualifying und Rennen sammeln, insgesamt werden bis zum Saisonfinale noch maximal 130 Zähler verteilt.

Mit der von September bis November angesetzten Übersee-Saison in Amerika und Asien beginnt für Audi eine Reise in mehrere der weltweit wichtigsten Absatzregionen des Unternehmens. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein wichtiger Wachstumsmarkt für die Produkte mit den Vier Ringen. Von Januar bis August steigerte das Unternehmen seine Auslieferungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,5 Prozent auf 116.066 Einheiten und wuchs damit deutlich schneller als der Gesamtmarkt.

Zuschauer in Deutschland können das gesamte WEC-Rennen in Austin bei Eurosport im Fernsehen verfolgen. Im Internet berichtet Audi auf Facebook (AudiSport), auf Twitter (@Audi__Sport) sowie in einem Ticker auf www.audi-motorsport.info und in der Audi Sport App von allen Trainings und vom Rennen.


Themen des Wochenendes

-Welches Kräfteverhältnis entsteht in der WEC nach Le Mans?
-Werden die Fans zum gemeinsamen Wochenende der FIA WEC und der United SportsCar Championship besonders zahlreich erscheinen?
-Gelingt es Audi, Austin als Tabellenführer der Markenwertung zu verlassen?
-Welches der beiden Audi-Fahrerteams präsentiert sich in Texas stärker?

Stimmen der Verantwortlichen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Vor einem Jahr ist die WEC zum ersten Mal in Austin gefahren. Wir alle haben beste Erinnerungen und freuen uns schon auf die Strecke. In diesem Jahr fahren die WEC und die United SportsCar Championship am gleichen Tag ihre Rennen, sodass die Zuschauer ein schönes Sportwagen-Wochenende erwarten dürfen. Nach Le Mans sind wir absolut motiviert, um ein erstklassiges Resultat herauszufahren, denn die Ergebnisse bei den ersten beiden WEC-Rennen der Saison haben nicht unserer Vorstellung entsprochen. Aber wir wissen auch, wie hart der Konkurrenzkampf in diesem Jahr ist.“

Chris Reinke (Leiter LMP): „Die ganze Mannschaft hat sich gründlich auf die verbleibende Saison vorbereitet, denn wir wollen unsere WM-Titel verteidigen. In Austin ist Loïc Duval wieder mit an Bord, nachdem er die medizinischen Untersuchungen erfolgreich absolviert, seine Lizenz zurückerhalten hat und für uns Anfang September einen Test gefahren ist. Technisch kehren wir zu der Karosserievariante mit hohem Abtrieb zurück und haben unser Hybridsystem für Austin betriebsoptimiert. Wir wollen in Texas um den Sieg kämpfen.“

Ralf Jüttner (Teamdirektor Audi Sport Team Joest): „Die Strecke in Austin sollte uns durchaus liegen und die ganze Mannschaft freut sich schon darauf, denn wir haben vor einem Jahr eine schöne Veranstaltung erlebt. Beim Kräfteverhältnis gab es minimale Verschiebungen: Uns steht pro Runde etwas weniger Diesel-Energie zur Verfügung, aber die Durchflussmenge, die einen Einfluss auf die Motorleistung hat, ist nun ein ganz klein wenig höher. Zugleich haben Toyota und Porsche minimal größere Betankungs-Durchflussbegrenzer bekommen. Daraus können sie einen leichten Vorteil bei den Boxenstopps ziehen. Ich erwarte ein sehr spannendes Rennen, bei dem wir um den Sieg kämpfen wollen.“


Fakten und Stimmen der Audi-Fahrer

Lucas di Grassi (30/BR), Audi R18 e-tron quattro #1 (Audi Sport Team Joest)
-Fährt zum ersten Mal ein Rennen in Austin
-Belegt zusammen mit Tom Kristensen Tabellenplatz drei
„In der zweiten Saisonhälfte wollen wir angreifen. Wir haben in Le Mans zeitweilig geführt. Wir wurden am Ende Zweite, so wie zuvor in Spa. Es liegen noch fünf Rennen vor uns und lediglich sechs Punkte trennen uns von unseren Teamkollegen. Es ist in diesem Jahr noch alles möglich. Ich bin schon gespannt, wie sich der Audi R18 e-tron quattro auf dem Circuit of the Americas fährt. Alle meine Kollegen schwärmen davon.“

Loïc Duval (32/F), Audi R18 e-tron quattro #1 (Audi Sport Team Joest)
-Hat im Vorjahr in Austin mit seinen beiden Teamkollegen gewonnen
„Als wir vor einem Jahr zum ersten Mal in Austin gefahren sind, haben wir auf Anhieb gewonnen. Dieser Sieg war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Gewinn der Weltmeisterschaft. Die Strecke ist herrlich. Viele der 20 Kurven sind sehr anspruchsvoll. Auch die Höhenunterschiede machen die Strecke zu etwas Besonderem. Und die Stadt Austin mit ihrer Musikszene und ihrem Flair hat uns allen gut gefallen.“

Tom Kristensen (47/DK), Audi R18 e-tron quattro #1 (Audi Sport Team Joest)
-Feierte vor einem Jahr den Sieg in Austin
„Wir kehren mit besten Erinnerungen nach Austin zurück. Vor einem Jahr sind wir dort zum ersten Mal auf der neuen, absolut faszinierenden Strecke gefahren. Auch sportlich war das Rennen ein schöner Erfolg, denn wir haben gewonnen und damit den Grundstein für unseren Titelgewinn gelegt. Nachdem unsere Leistung schon in Le Mans sehr gut war, wollen wir jetzt um den Sieg kämpfen. Wir sind sehr glücklich, dass Loïc Duval wieder fit ist.“

Marcel Fässler (38/CH), Audi R18 e-tron quattro #2 (Audi Sport Team Joest)
-Ist bis heute der einzige Schweizer, der die 24 Stunden von Le Mans gewann
-Hat seit Langem ein Faible für amerikanische Rennstrecken
„Ich fahre sehr gerne in Amerika und kann es kaum erwarten, auf die schöne Rennstrecke von Austin zurückzukehren. Nach Le Mans ist der Abstand zur Spitze deutlich geschrumpft. Jetzt wollen wir weitere Punkte gutmachen, damit die Meisterschaft schön spannend bleibt.“

André Lotterer (32/D), Audi R18 e-tron quattro #2 (Audi Sport Team Joest)
-War 2012 mit Marcel Fässler und Benoît Tréluyer WEC-Weltmeister
-Ist mit seinen Teamkollegen aktuell Tabellenzweiter
„Der Sieg in Le Mans war klasse. Nun reden wir im Kampf um die Meisterschaft wieder ein Wörtchen mit. Ich bin zuversichtlich, dass unser Audi in Austin siegfähig sein wird. Nach einer langen Pause kommen wir hoch motiviert nach Texas. Die Strecke ist toll, ebenso das gesamte Umfeld.“

Benoît Tréluyer (37/F), Audi R18 e-tron quattro #2 (Audi Sport Team Joest)
-Hat im Juni die 24 Stunden von Le Mans zum dritten Mal mit Audi gewonnen
-War im Juli mit seinen beiden Teamkollegen bei den 24 Stunden in Spa am Start
„Ich freue mich schon sehr auf Austin, denn sowohl die Stadt als auch die Strecke strahlen eine besondere Atmosphäre aus. Vor einem Jahr waren wir wegen eines Zwischenfalls im Rennen leider nur Dritte, aber unsere Rundenzeiten waren gut. In diesem Jahr wollen wir nach unserem Sieg in Le Mans um den Titel kämpfen.“

Die Audi-Fahrer in Austin

Lucas di Grassi (BR): * 11.08.1984 in São Paulo (BR); Wohnort: Monaco (MC); verheiratet mit Anna; Größe: 1,79 m; Gewicht: 75 kg; Audi-Fahrer seit 2012; Le-Mans-Siege: 0; WEC-Rennen: 6; WEC-Siege: 0; WEC-Pole-Positions: 0; schnellste WEC-Runden: 1; bestes Ergebnis WEC Austin: –

Loïc Duval (F): * 12.06.1982 in Chartres (F); Wohnort: Genf (CH); verheiratet mit Gaëlle, zwei Söhne (Hugo und Martin); Größe: 1,78 m; Gewicht: 70 kg; Audi-Fahrer seit 2012; Le-Mans-Siege: 1; WEC-Rennen: 13; WEC-Siege: 4; WEC-Pole-Positions: 2; schnellste WEC-Runden: 1; bestes Ergebnis WEC Austin: 1.

Marcel Fässler (CH): * 27.05.1976 in Einsiedeln (CH); Wohnort: Gross (CH); verheiratet mit Isabel, vier Töchter (Shana, Elin, Yael und Delia); Größe: 1,78 m; Gewicht: 78 kg; Audi-Fahrer seit 2008; Le-Mans-Siege: 3; WEC-Rennen: 19; WEC-Siege: 7; WEC-Pole-Positions: 2; schnellste WEC-Runden: 1; bestes Ergebnis WEC Austin: 3.

Tom Kristensen (DK): * 07.07.1967 in Hobro (DK); Wohnort: Hobro (DK); ledig (Partnerin: Hanne), zwei Söhne (Oliver und Oswald) und eine Tochter (Carla Marlou); Größe: 1,74 m; Gewicht: 72 kg; Audi-Fahrer seit 2000; Le-Mans-Siege: 9; WEC-Rennen: 19; WEC-Siege: 4; WEC-Pole-Positions: 0; schnellste WEC-Runden: 2; bestes Ergebnis WEC Austin: 1.

André Lotterer (D): * 19.11.1981 in Duisburg (D); Wohnort: Tokio (J); ledig; Größe: 1,84 m; Gewicht: 74 kg; Audi-Fahrer seit 2010; Le-Mans-Siege: 3; WEC-Rennen: 19; WEC-Siege: 7; WEC-Pole-Positions: 4; schnellste WEC-Runden: 6; bestes Ergebnis WEC Austin: 3.

Benoît Tréluyer (F): * 07.12.1976 in Alençon (F); Wohnort: Gordes (F); verheiratet mit Melanie, ein Sohn (Jules); Größe: 1,78 m; Gewicht: 68 kg; Audi-Fahrer seit 2010; Le-Mans-Siege: 3; WEC-Rennen: 19; WEC-Siege: 7; WEC-Pole-Positions: 3; schnellste WEC-Runden: 2; bestes Ergebnis WEC Austin: 3.


Alle Sieger in Austin (seit 2013)

2013 Loïc Duval/Tom Kristensen/Allan McNish (Audi)

Infos zur Strecke

Streckenlänge: 5,513 km
Renndauer: 6 Stunden
Streckenrekord Qualifying: Loïc Duval/Allan McNish (Audi), 1.48,355 Minuten (183,164 km/h), 21.09.2013
Streckenrekord Rennen: Benoît Tréluyer (Audi), 1.47,375 Minuten (184,836 km/h), 22.09.2013
Pole-Position 2013: Loïc Duval/Allan McNish (Audi), 1.48,355 Minuten (183,164 km/h), 21.09.2013
Schnellste Runde 2013: Benoît Tréluyer (Audi), 1.47,375 Minuten (184,836 km/h), 22.09.2013

FIA-WEC-Weltmeistertitel
2012 Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer (Audi)
2013 Loïc Duval/Tom Kristensen/Allan McNish (Audi)


Benoît Tréluyer über die Strecke in Austin

„Vor einem Jahr sind wir zum ersten Mal in Austin gefahren. Auf Anhieb haben wir den Kurs in Texas sehr zu schätzen gelernt. Ungewöhnlich für eine neue Strecke sind die deutlich spürbaren Höhenunterschiede. Wir fahren die erste Kurve in einer steilen Bergauf-Passage an, erahnen kaum den Scheitelpunkt, müssen bis in den ersten Gang zurückschalten und befinden uns dann in einer sehr breit angelegten Linkskurve. Dann folgt eine Sequenz von richtig schnellen und einigen langsameren Kurven, bevor wir eine Kehre durchfahren. Nach einer langen Geraden erreichen wir eine enge Sektion, die typisch für viele neue Kurse ist. Nach einer letzten schnellen und zwei langsamen Stellen sind wir wieder bei Start und Ziel. Passend zu dem schönen und modernen Kurs ist auch die gute Atmosphäre in Texas. Wir treten mit der WEC sehr gerne in den USA an.“

Zeitplan (Ortszeiten; MESZ –7 Stunden)

Donnerstag, 18. September
14.45–16.15 Uhr Freies Training 1
19.30–21.00 Uhr    Freies Training 2

Freitag, 19. September
10.20–11.20 Uhr    Freies Training 3
18.35–19.00 Uhr    Qualifying LMP1 und LMP2

Samstag, 20. September
17.00–23.00 Uhr    6-Stunden-Rennen


– Ende –