• Spannendes DTM-Qualifying in Nürnberg
  • Timo Scheider als Vierter schnellster Audi Pilot
  • Alle vier neuen Audi A4 DTM unter den besten Acht
DTM 2008
Gebrauchtwagen:plus/Top Service Audi A4 DTM #10 (Audi Sport Team Abt Sportsline), Timo Scheider

Der fünfte Lauf der DTM 2008 in Nürnberg verspricht, der bisher spannendste des Jahres zu werden. Das hart umkämpfte Qualifying am Samstag bestätigte, dass sich Audi mit dem neuen A4 Chancen ausrechnen darf, die seit 2003 bestehende Siegesserie von Mercedes auf dem Norisring zu beenden.

Timo Scheider startet als bester Audi Pilot aus der zweiten Reihe, Martin Tomczyk, Tom Kristensen und Mattias Ekström von den Positionen fünf, sechs und acht. Damit stehen beim Start alle vier neuen Audi A4 DTM in „Lauerstellung“ in den Reihen zwei, drei und vier.

Timo Scheider ließ die vielen Audi Fans auf den Tribünen am Norisring zwischenzeitlich sogar von einer Pole Position träumen: Im zweiten Abschnitt durchbrach der Tabellenführer als erster Audi Pilot die 48-Sekunden-Schallmauer und setzte mit 47,877 Sekunden eine klare Bestzeit.

Im dritten und entscheidenden Segment kam der Oschersleben-Sieger anschließend jedoch nicht mehr ganz an seine schnellste Runde heran. Um lediglich 65 Tausendstelsekunden verpasste der Deutsche einen Platz in der ersten Startreihe, die er mit seiner Zeit aus Sektion zwei erreicht hätte.

Nur einen Hauch langsamer als Scheider waren Martin Tomczyk, Tom Kristensen und Mattias Ekström. Alle vier Fahrer des Audi Sport Team Abt Sportsline lagen innerhalb von 159 Tausendstelsekunden.

Bester Pilot eines Vorjahres-A4 war der Franzose Alexandre Prémat, der sich den zehnten Startplatz sicherte. Auch sein Teamkollege aus dem Audi Sport Team Phoenix, Oliver Jarvis, gelang bei seinem Norisring-Debüt der Einzug in das zweite Qualifying-Segment. Der junge Brite geht von Position 13 ins Rennen.

Die Piloten des Audi Sport Team Rosberg und des Audi Kundenteams Futurecom-TME schieden dagegen bereits im ersten Segment aus. Sie starten von den Plätzen 16 (Mike Rockenfeller), 17 (Christijan Albers), 18 (Markus Winkelhock) und 19 (Katherine Legge).

Das DTM-Rennen auf dem Norisring wird am Sonntag um 14:03 Uhr Ortszeit gestartet. Die ARD überträgt im „Ersten“ ab 13:45 Uhr live aus Nürnberg.

Stimmen nach dem Qualifying

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Wir hatten etwas mehr erwartet. Ich denke, theoretisch wäre auch mehr möglich gewesen, aber es ist hier unheimlich schwierig, mit den sich von Runde zu Runde ändernden Gripverhältnissen zurechtzukommen. Unsere Konkurrenz war wieder extrem stark, wie sie es immer auf dem Norisring ist. Der neue A4 zeigt eine gute Performance, es hat aber im Qualifying nicht gereicht. Jetzt müssen wir uns auf das Rennen konzentrieren. Es ist noch alles möglich.“

Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM #10): „Wir haben es geschafft, das Auto in die richtige Richtung zu entwickeln. Und das, obwohl Nürnberg in der Vergangenheit nicht unbedingt unser Metier war. Genau deshalb bin ich positiv gestimmt. Ich bin erfreut, dass wir es geschafft haben, gegenüber Mercedes deutlich konkurrenzfähiger zu sein als in den vergangenen Jahren. Deshalb ist Platz vier nicht enttäuschend. Enttäuschend ist aber, dass ich es nicht geschafft habe, meine Zeit aus dem zweiten auch im dritten Qualifying zu fahren. Das ärgert mich etwas und lag auch ein bisschen an mir. Wir sind mit allen Meisterschaftskandidaten vorne vertreten. Deshalb ist für Sonntag alles offen.“

Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM #2): „Das war ganz in Ordnung, ich bin sehr zufrieden. Es ist bekannt, dass der Norisring nicht unbedingt meine Lieblingsstrecke ist. In allen drei Sessions fuhr ich eine gute Zeit. Das waren meine schnellsten Zeiten des gesamten Wochenendes. Platz fünf am Norisring in Verbindung mit meinem Namen stimmt mich positiv ...“

Tom Kristensen (Audi A4 DTM #9): „Ich habe mir mehr erhofft. Wir haben bei Audi sehr hart gearbeitet, um unsere Leistung speziell am Norisring zu verbessern. Das Auto war sehr gut, aber nicht konstant genug. Im Schöller-S und in der letzten Kurve hatte ich deshalb ein paar kleine Probleme. Es war schwer, identische Runden hinzubekommen. Das hat mich ein Zehntel und damit einige Plätze gekostet.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM #1): „Der neue Audi A4 hat mir am gesamten Wochenende gut gefallen. Aber im Qualifying war die Abstimmung nicht hundertprozentig optimal. Und das leider genau zu dem Zeitpunkt, an dem alles perfekt sein sollte. Das heißt, morgen müssen wir von Platz acht kämpfen.“

Alexandre Prémat (Audi Bank/Shell Helix Audi A4 DTM #14): „Ich bin absolut zufrieden. Ich hätte nie gedacht, dass mit dem schwersten Auto im Feld Platz zehn möglich sein würde. Nur ein Zehntel fehlt uns auf Gary Paffett, dessen Auto deutlich leichter ist. Ich habe das Maximum gegeben und bin glücklich mit dem Qualifying.“

Oliver Jarvis (Best Buddies Audi A4 DTM #15): „Im ersten Qualifying waren wir richtig gut. Darüber bin ich glücklich. Im zweiten Qualifying haben wir uns entschlossen, auf alten Reifen zu beginnen, um uns einen Satz für Zandvoort aufzuheben. Auf den neuen Reifen erreichten wir danach aber nicht die erhoffte Verbesserung. Die Schikane bot nicht so viel Grip, das Auto untersteuerte.“

Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM #18): „Am Freitag war ich zufrieden, doch schon im Freien Training war das Auto fast unfahrbar auf der Geraden und ist an der Vorderachse nur noch gesprungen und hat durchgeschlagen. Wir haben alles umgebaut. Es war im Qualifying eigentlich sehr gut, nur liegen die Zeiten am Norisring so dicht beieinander. Man benötigt das Vertrauen ins Auto. Das hat mir gefehlt, sonst wären wir in die nächste Qualifying-Session gekommen.“

Christijan Albers (Audi A4 DTM #21): „Ich glaube, dass wir das Maximum erreicht haben. Mehr war nicht möglich. Uns steht wohl auch ein ganz gutes Rennen bevor, denn unser Auto ist sehr konstant. Das lässt hoffen.”

Markus Winkelhock (Playboy Audi A4 DTM #19): „Das war ein sehr bescheidenes Qualifying, nachdem ich in allen Trainings mit meinem Auto sehr gut zurechtgekommen war. Noch im Freien Training war die Balance des Autos gut. Ich fuhr auf gebrauchten Reifen eine Super-Zeit, die ich im Qualifying nicht mehr erreicht habe. Leider war die Balance im Qualifying ganz anders: ganz schlechte Traktion und viel Übersteuern.“

Katherine Legge (Audi A4 DTM #20): „Das Qualifying war enttäuschend, nachdem wir am Freitag noch ganz gut mithalten konnten. Eigentlich hatten wir uns auf das Zeittraining gefreut. Beide Autos des Teams liefen allerdings nicht perfekt. Uns steht noch Arbeit bevor.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): „Wir können nicht ganz zufrieden sein. Wir hatten mehr erwartet. Wir müssen weiter kämpfen. Man weiß, dass sich das Rennen auf dem Norisring wohl am Sonntag wieder zu einer Hitzeschlacht entwickeln wird. Wir stecken den Kopf nicht in den Sand, sondern wir werden weiterkämpfen, um doch noch erfolgreich zu sein.“

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix): „Die erste Session haben wir überstanden. Das war das Muss – wir hatten es uns vorgenommen. In die letzte Session zu kommen, war unmöglich. Die war für die neuen Autos reserviert. Mit Platz zehn und 13 sind wir sehr zufrieden. Wir haben gesagt, dass wir trotz des Gewichtsnachteils nicht aufgeben. Wir haben gezeigt, was man mit viel Willen und einem guten Teamgeist erreichen kann. Ich bin stolz auf die Jungs und auf die Fahrer.“

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg): „Nach den vorherigen Sessions hätte ich mir etwas mehr erwartet. Dass wir mit beiden Autos nicht über das erste Qualifying hinaus gekommen sind, finde ich schon enttäuschend.“

Die Startaufstellung in Nürnberg

1. Bruno Spengler (Mercedes) 47,785 Sek.
2. Jamie Green (Mercedes) 47,963 Sek.
3. Paul di Resta (Mercedes) 47,969 Sek.
4. Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM) 48,028 Sek.
5. Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM) 48,041 Sek.
6. Tom Kristensen (Audi A4 DTM) 48,136 Sek.
7. Bernd Schneider (Mercedes) 48,168 Sek.
8. Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM) 48,187 Sek.
9. Gary Paffett (Mercedes) 48,295 Sek.
10. Alexandre Prémat (Audi Bank/Shell Helix Audi A4 DTM) 48,375 Sek.
11. Ralf Schumacher (Mercedes) 48,417 Sek.
12. Maro Engel (Mercedes) 48,538 Sek.
13. Oliver Jarvis (Best Buddies Audi A4 DTM) 48,565 Sek.
14. Mathias Lauda (Mercedes) 48,663 Sek.
15. Susie Stoddart (Mercedes) 48,581 Sek.
16. Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM) 48,627 Sek.
17. Christijan Albers (Audi A4 DTM) 48,658 Sek.
18. Markus Winkelhock (Playboy Audi A4 DTM) 48,662 Sek.
19. Katherine Legge (Audi A4 DTM) 48,829 Sek.