„Der Gedanke einer privat finanzierten Mission zum Mond ist faszinierend“, sagt
Luca de Meo, Audi-Vorstand Vertrieb und Marketing. „Und innovative Ideen brauchen Unterstützer, die sie voranbringen. Mit unserem Engagement bei den Part-Time Scientists wollen wir ein Signal setzen und auch andere Partner animieren, ihr Know-how einzubringen.“ Luca de Meo stellt die Kooperation heute auf dem internationalen Innovationsforum der Cannes Innovation Days vor.

Prof. Dr. Ulrich Hackenberg, Audi-Vorstand Technische Entwicklung: „Gerne unterstützen wir dieses Projekt mit unserem Know-how, von Leichtbau über Elektronik bis hin zur Robotik.“

Das Ziel: 500 Meter Fahrt auf dem Mond
Der mit mehr als 30 Millionen US-Dollar dotierte Google Lunar XPRIZE ist ein Raumfahrt-Wettbewerb, der sich an Ingenieure und Unternehmer aus der ganzen Welt wendet. Um zu gewinnen, muss ein privates Team einen Rover auf den Mond bringen, der dort mindestens 500 Meter zurücklegt und hochaufgelöste Bilder und Videos zur Erde übermittelt.

Die AUDI AG unterstützt mit Technologie-Know-how bei der Optimierung des Rovers der Part-Time Scientists, dem einzigen deutschen Team beim Google Lunar XPRIZE. Im bisherigen Verlauf des Wettbewerbs ist ihr Prototyp des Mondfahrzeugs bereits von einer Jury mit zwei so genannten Milestone Prizes ausgezeichnet worden.

Als Kooperationspartner unterstützt Audi das Team vor allem auf seinen Kompetenzfeldern Leichtbau und Elektromobilität, beim permanenten Allradantrieb quattro und beim Pilotierten Fahren. Auch beim Testen, Erproben und Absichern der Qualität bietet Audi breit gelagerte Zusammenarbeit an. Zudem überarbeitet das Audi Konzept Design München den Mond-Rover, der künftig Audi lunar quattro heißen wird. 

Die Landefähre mit dem Audi lunar quattro soll bis Ende 2017 an Bord einer gemieteten Trägerrakete ins All starten und mehr als 380.000 Kilometer bis zum Mond zurücklegen. Die Reise wird etwa fünf Tage dauern. Das Ziel-Gebiet liegt nördlich des Mond-Äquators nahe der Landestelle der letzten bemannten NASA-Mondmission Apollo 17 aus dem Jahr 1972.

Der Audi lunar quattro: Topspeed 3,6 km/h
In verschiedenen Test-Schleifen, die unter anderem in den österreichischen Alpen und auf Teneriffa stattfanden, haben die Part-Time Scientists ihr Mond-

fahrzeug entwickelt, das in weiten Bereichen aus Aluminum besteht. Ein verstell-bares Solarpanel fängt das Sonnenlicht auf, der Strom gelangt in eine Lithium-Ionen-Batterie, die vier Radnabenmotoren speist.

Die theoretische Höchstgeschwindigkeit beträgt 3,6 km/h – viel wichtiger auf der holprigen Mond-Oberfläche sind jedoch die Offroad-Eigenschaften und die Fähig-
keit zur sicheren Orientierung. Ein schwenkbarer Kopf an der Fahrzeugfront trägt zwei stereoskopische Kameras und eine weitere Kamera für wissenschaftliche Zwecke.

„Mit Audi haben wir einen starken Partner gewonnen, der uns mit seiner Techno-
logie- und Mobilitäts-Kompetenz einen großen Schritt nach vorne bringen wird“, sagt Robert Böhme, der Gründer und Kopf der Part-Time Scientists. „Wir freuen uns auf den weiteren Austausch und eine bereichernde Zusammenarbeit.“

Part-Time Scientists entstand Ende 2008 auf Initiative von Böhme, der als IT-Berater in Berlin arbeitet. Die Mehrzahl der momentan etwa 35 Ingenieure kommt aus Deutschland und Österreich. Experten aus drei Kontinenten, darunter der ehemals leitende NASA-Mitarbeiter Jack Crenshaw aus Florida, verstärken das Team. Zu den Unterstützern der Gruppe gehören neben Audi mehrere Forschungseinrichtungen und Hightech-Unternehmen, so etwa NVIDIA, die Technische Universität Berlin, das Austrian Space Forum (OeWF) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).  

Beim Google Lunar XPRIZE, der zunächst mit mehr als 25 Teams gestartet war, läuft derzeit die Finalrunde. Neben Part-Time Scientists nehmen 15 weitere Teams aus Brasilien, Kanada, Chile, Ungarn, Japan, Israel, Italien, Malaysia und den USA teil. 

Die angegebenen Ausstattungen und Daten beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.