Die Kraftübertragung: hoch flexible Achtstufen-tiptronic
Der starke 4.0 TFSI arbeitet mit einem äußerst komfortablen und schnell schaltenden Automatikgetriebe zusammen. Die tiptronic staffelt ihre acht Gänge eng; zugleich reduziert ihre hohe Spreizung von 7,1:1 zwischen der kürzesten und der längsten Übersetzung den Kraftstoffverbrauch. Beim Start beschleunigt der S8 dynamisch, auf der Autobahn rollt er mit niedrigen, verbrauchssenkenden Drehzahlen.

Die Achtstufen-tiptronic besticht durch einen hohen Wirkungsgrad. Einer ihrer Bausteine dafür ist eine effiziente Ölpumpe, sie verringert die Reibungsverluste. Ein hydraulischer Impulsspeicher ermöglicht die Start-Stop-Funktion. Beim Neustart wird sein Ölvolumen per Federkraft ins System gepresst – die tiptronic ist binnen kürzester Zeit startklar.

Das Dynamische Schaltprogramm DSP, das die Schaltarbeit der Achtstufen-tiptronic managt, hält die automatischen Betriebsarten D und S bereit. Es legt so oft wie möglich große Gänge mit niedrigen Drehzahlen ein, schaltet jedoch bei Bedarf rasch und flexibel zurück. Das DSP hat Zugang zu den Streckendaten der serienmäßigen MMI Navigation plus. Mit ihnen kann der Rechner Kurven in seine Schaltstrategie einbeziehen, auf stark gewundenen Straßen wechselt er nicht unnötig zwischen den Gängen hin und her.

Wenn der Fahrer selbst eingreifen will, kann er die Wippen hinter dem Lenkrad oder den Hebel auf dem Mitteltunnel nutzen. Er erinnert optisch an den Schub­hebel einer Yacht, die integrierte Fahrstufen-Anzeige ist von innen rot beleuchtet. Der Hebel kommuniziert rein elektronisch mit dem Getriebe. Kurze Tippbewegun­gen lösen den Gangwechsel aus, nach ihnen kehrt der Hebel von selbst in die Mittellage zurück.

Wie bei fast allen Audi-Modellen mit Längsmotor folgt die Einbaulage der Achtstufen-tiptronic einem speziellen Layout: Das Differenzial ist vor dem Drehmomentwandler platziert.

Dadurch rückt die Vorderachse weit nach vorn – die Vorteile sind ein langer Radstand, ein kurzer vorderer Überhang und eine fein austarierte Gewichts­verteilung. Das Hinterachsdifferenzial im quattro-Triebstrang und die im Gepäckraum platzierte Batterie unterstützen die Ausgewogenheit.

Das Herzstück des permanenten Allradantriebs quattro im S8 ist ein selbst­sperrendes Mittendifferenzial. Das rein mechanisch arbeitende Planetengetriebe leitet im normalen Fahrbetrieb 60 Prozent der Antriebsmomente zum Differenzial der hinteren Achse und 40 Prozent nach vorne. Wenn an einem Rad Schlupf auftritt, schickt es den Großteil der Momente an die Achse mit der besseren Traktion – bis zu 80 Prozent können nach hinten, maximal 70 Prozent nach vorne gelangen.

Serie: Das Sportdifferenzial
Das serienmäßige Sportdifferenzial ergänzt den quattro-Antrieb perfekt. Das Highend-Hinterachsgetriebe verteilt die Antriebskräfte stufenlos variabel zwischen den Rädern. Dafür nutzt es zwei Überlagerungsstufen, die jeweils aus zwei Sonnenrädern und einem Hohlrad bestehen und über elektrohydraulische Lamellenkupplungen zugeschaltet werden. Sie drehen sich um zehn Prozent schneller als die Antriebswelle.

Wenn die Kupplung schließt, zwingt sie dem Rad stufenlos die höhere Drehzahl der Überlagerungsstufe auf – das zusätzliche Moment wird dem gegenüber liegenden Rad über das Differenzial entzogen. So kann fast das komplette Drehmoment auf ein Rad fließen, bis zu 1.800 Nm Differenz sind möglich.

Bei schneller Kurvenfahrt drückt das Sportdifferenzial die Limousine förmlich in den Radius hinein – der S8 fährt wie auf Schienen. Das System wirkt einer Tendenz zum Über- oder Untersteuern schon im Ansatz entgegen. Dank seiner kurzen Reaktionszeit von weniger als 100 Millisekunden arbeitet es noch schneller als das Stabilisierungssystem ESP. Es agiert im Schubbetrieb genauso wirkungsvoll wie unter Last. Die Steuerung des Sportdifferenzials ist in das serienmäßige Fahrdynamiksystem Audi drive select eingebunden.

An der Vorderachse ergänzt die radselektive Momentensteuerung das Sport­differenzial. Als Softwarelösung konzipiert, beobachtet sie, ob das kurveninnere Vorderrad kurz vor dem Durchrutschen steht. In diesem Fall bremst sie es durch winzige Eingriffe leicht ab; dadurch kann das kurvenäußere Rad höhere Momente übertragen. Das System verbessert die Fahrdynamik, die Fahrsicher­heit und die Traktion.

Die angegebenen Ausstattungen, Daten und Preise beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.