Die Aluminiumkarosserie des neuen Audi S8 ist stark, stabil und extrem leicht. Ihr Gewicht von nur 231 Kilogramm trägt entscheidend zur Dynamik und Effizienz der Sportlimousine bei. Inklusive seines serienmäßigen quattro-Antriebs wiegt der S8 ohne Fahrer nur 1.975 Kilogramm.

Die Karosserie in der Audi Space Frame-Bauweise (ASF) wiegt gegenüber einer vergleichbaren Stahlkarosserie um etwa 40 Prozent weniger. Ihr Layout folgt bionischen Prinzipien. Das Gerüst besteht aus Strangpressprofilen und Druck­gussteilen aus Aluminium; die Aluminiumbleche sind kraftschlüssig in sie einge­bunden. Wie die Knochen in einem Skelett vereinen alle Komponenten optimale Funktion mit geringem Gewicht. Das Material kommt nur dort zum Einsatz, wo es notwendig ist, und stets in der maßgeschneiderten Konfiguration.

Die jüngste Evolutionsstufe des ASF-Prinzips ist die Mischbauweise mit Stahl, mit der die Crashsicherheit noch höher wird. Die B-Säulen des S8 bestehen aus so genanntem formgehärteten Stahl. Die Blechplatinen werden in einem Durch­laufofen auf etwa 900 Grad Celsius erhitzt; direkt danach gelangen sie in die Presse. Im gekühlten Werkzeug wird das Blech auf zirka 200 Grad abgeschreckt, dabei entsteht ein Gefüge von extremer Zugfestigkeit. Sie liegt im oberen Bereich der Säulen bei 1.500 Newton pro Quadratmillimeter, im unteren etwas niedriger, weil hier beim Seitenaufprall die meiste Energie abgebaut wird.

Im Materialmix der S8-Karosserie nehmen die formgehärteten B-Säulen acht Prozent des Gewichts ein, der große Rest ist Aluminium – je 35 Prozent Bleche und Gusskomponenten sowie 22 Prozent Strangpressprofile. Die Verbindung dieser Halbzeuge und der Einzelteile ist ein Hightech-Prozess. Audi verwendet unterschiedlichste Fügeverfahren – Stanznieten, selbst furchende Schrauben, Schweißpunkte, MIG-Schweißnähte, Laserschweißnähte und Klebenähte.

Das Laserschweißen ist eine Domäne von Audi. Es erlaubt die Anbindung großer Blechteile an die Struktur, weil die Nähte sehr fest und steif sind. Unter anderem entsteht die Aluminium-Nullfuge zwischen dem Dach und dem Seitenteil in diesem Verfahren. Sie ist ein Bereich, in dem sich die ganze Präzision der Marke beim Design und im Karosseriebau fokussiert – bei der Außenhaut sind maximal 0,1 Millimeter Toleranz erlaubt.

Die ASF-Karosserie ist nicht nur extrem leicht, sondern auch besonders steif. Ihre statische Torsionssteifigkeit legte gegenüber dem Vorgänger, der hier bereits führend war, um etwa 25 Prozent zu. Die dynamische Torsionssteifigkeit verbesserte sich um 15 Prozent, die so genannte Leichtbaugüte – die Relation aus Gewicht, Torsionssteifigkeit und Größe – um 20 Prozent.

Das ASF-Prinzip sorgt für hohen Schwingungskomfort und für eine Ruhe an Bord, die keine störenden Schwingungen oder Geräusche kennt. Auch die Scheiben des S8 tragen zum Komfort bei – eine Doppel-/Akustikverglasung ist Serie. Optional liefert Audi die Frontscheibe auch in einer Infrarot-dämmenden und einer beheizbaren Ausführung; für den Fond steht eine dunkle Privacy-Verglasung zur Wahl.

Hoher Feinschliff: Die Aerodynamik
Der S8 gleitet geschmeidig durch den Wind. Sein cW-Wert beträgt nur 0,28, die Stirnfläche misst 2,41 Quadratmeter. Niedrige Auftriebsbeiwerte an der Vorder- und Hinterachse gewähren bei hohem Autobahntempo souveräne Stabilität. Der annähernd voll verkleidete Unterboden und die verlustarme Durchströmung des Motorraums standen im Lastenheft der Aerodynamiker ebenfalls weit oben.

Die ASF-Karosserie des S8 ist in höchstem Maße aufprallsicher. Bei einem Frontalcrash verarbeiten und verteilen vier Lastpfade auf jeder Fahrzeugseite die Kräfte optimal. Ein Omega-förmig gebogener Querträger, aus einem doppelten Kastenprofil gefertigt, gewährt der Passagierzelle zusätzlichen Schutz. Im Boden­blech laufen die Längsträger unter der Rücksitzbank pfeilförmig zusammen – im Verbund mit dem Mitteltunnel bilden sie den starken Knotenpunkt der Karosserie. Die Längsträger im Heck sind groß dimensioniert.

Im Innenraum der Limousine steht das Adaptive Rückhaltesystem bereit; es ist mit dem Sicherheitssystem Audi pre sense vernetzt und bezieht von acht Sensoren eigene Informationen. Es bietet Passagieren unterschiedlicher Größe hervorragenden Schutz, weil es das Zusammenspiel der Airbags und Gurtkraft­begrenzer intelligent regelt. Bei einem Heckcrash wirkt das integrale Kopf­stützensystem in Kooperation mit den Sitzlehnen der Gefahr eines Schleuder­traumas entgegen.

Bei einem seitlichen Aufprall stehen vier Airbags bereit, um das Becken und den Brustkorb der Passagiere aufzufangen. Das Kopfairbagsystem überspannt den Bereich von der A- bis zur C-Säule und entfaltet sich wie ein Vorhang. Der neue Audi S8 hat auf allen Sitzplätzen Dreipunkt-Automatikgurte mit Kraftbegrenzern; für Kindersitze gibt es serienmäßige Isofix-Befestigungen im Fond. Eine Abschaltfunktion für den Beifahrerairbag ist aufpreisfrei erhältlich.

Damit eventuelle Reparaturkosten gering bleiben, sind in Bug und Heck vor den Längsträgern Crashboxen aus Aluminium angeschraubt, die sich relativ einfach auswechseln lassen.

Die angegebenen Ausstattungen, Daten und Preise beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.