Die optionalen Hightech-Assistenzsysteme, die Audi für den S8 offeriert, machen das Fahren noch leichter, entspannter und souveräner. Ihre enge Vernetzung untereinander macht sie besonders leistungsfähig. Das Sicherheitssystem Audi pre sense steht zur serienmäßigen Version in drei Ausbaustufen zur Wahl.

Das zentrale Assistenzsystem ist die radargestützte automatische Abstands­regelung adaptive cruise control mit Stop&Go-Funktion. Mithilfe von zwei Radarsensoren, die ein keilförmiges Feld von 40 Grad Winkel und 250 Meter Länge abdecken, regelt sie die Geschwindigkeit und den Abstand zum Vorausfahrenden im Bereich von 0 bis 250 km/h. Dabei beschleunigt und bremst sie innerhalb gewisser Grenzen selbsttätig, die Verzögerung ist auf vier Meter/s2 beschränkt. Der Fahrer kann den Zeitabstand zum Vordermann in vier Schritten und die Dynamik der Regelung in drei Stufen festlegen.

Im Kriechverkehr oder in der Stadt verlangsamt die ACC Stop & Go die große Limousine ohne Zutun des Fahrers bis zum Stillstand. Wenn der Halt nur kurz dauert, rollt der S8 danach automatisch wieder an; nach einem längeren Still­stand muss der Fahrer das Gaspedal oder den Tempomat-Hebel antippen.

Die adaptive cruise control mit Stop & Go-Funktion nutzt die prädiktiven Streckendaten der MMI Navigation plus und arbeitet eng mit anderen Assistenz-systemen zusammen. Mit den Daten von bis zu 27 Steuergeräten analysiert sie permanent das Umfeld des Fahrzeugs. Dank dieses hohen Informationsstands kann sie auch in komplexen Situationen vorausschauende Unterstützung leisten – sie regelt ganz ähnlich wie ein versierter Fahrer.

Der Spurwechselassistent Audi side assist wird bei 30 km/h Geschwindigkeit aktiv. Zwei Radarsensoren im Heck überwachen das Geschehen hinter dem S8 auf etwa 70 Meter Distanz. Wenn ein anderes Fahrzeug eine kritische Situation hervorruft, weil es im toten Winkel mitschwimmt oder sich rasch annähert, leuchtet eine gelbe LED-Anzeige im Gehäuse des Außenspiegels auf.

Falls der Fahrer dennoch den Blinker zum Spurwechsel setzt, wird die Anzeige hell und blinkt mit hoher Frequenz – ein Signal, das praktisch nicht zu übersehen ist.

Der Audi lane assist warnt den Fahrer ab etwa 65 km/h, wenn er im Begriff ist, versehentlich die Fahrspur zu verlassen. Eine Kamera vor dem Innenspiegel beobachtet die Straße auf 60 Meter Distanz; eine Software erkennt die Begrenzungslinien. Wenn der S8 auf eine von ihnen zufährt, ohne zu blinken, warnt der Audi lane assist den Fahrer durch eine Vibration im Lenkrad. Ihre Intensität und ihr Zeitpunkt lassen sich in drei Stufen einstellen.

Von den Bilddaten der Kamera profitiert ein weiteres Assistenzsystem – die Tempolimitanzeige präsentiert die aktuell erlaubte Höchstgeschwindigkeit im Kombiinstrument. Neben den Tempolimitschildern erkennt das System auch digitale Geschwindigkeitsanzeigen sowie Piktogramm-basierte Zusatzschilder. Die Software gleicht diese Informationen mit weiteren Daten, etwa von der MMI Navigation plus, ab; dazu fließen Informationen aus dem Fahrzeug – wie die Nutzung der Scheibenwischer und die Uhrzeit – mit ein.

Erstmals beim S8 ist serienmäßig eine Anzeige zur Pausenempfehlung an Bord, anhand verschiedener Parameter wie etwa der Lenkbewegung erkennt das System Symptome von Müdigkeit und warnt den Fahrer per Anzeige im FIS.

Mehr Voraussicht im Dunkeln: Der Nachtsichtassistent
Ein weiteres Highend-System im neuen Audi S8 ist der Nachtsichtassistent mit Markierung erkannter Fußgänger. Seine Ferninfrarot-Kamera reagiert auf die Wärme, die von Objekten ausgeht. Ein Rechner wandelt die Informationen in Schwarzweiß-Bilder um und zeigt sie auf dem großen Display des Fahrer­informationssystems.

Während die kühlere Umgebung dunkel erscheint, werden Menschen und Tiere auffällig hell dargestellt. Die Bildverarbeitungs-Software erkennt Personen bis maximal 100 Meter Distanz und hebt sie durch gelbe Markierungen im Display hervor. Wenn der Rechner eine gefährliche Situation annimmt, wird die Person rot markiert, zugleich ertönt ein Warngong.

Die Ferninfrarot-Kamera kann mit ihren 24 Grad Öffnungswinkel bis zu 300 Meter vorausblicken, weit über den Bereich des Fernlichts hinaus. Ein Schutzfenster schützt sie vor Steinschlag; bei Kälte wird es beheizt und bei Verschmutzung gereinigt. Wie jedes Assistenzsystem arbeitet auch der Nachtsichtassistent innerhalb gewisser Systemgrenzen.

Audi offeriert im S8 verschiedene Parkassistenzsysteme. Die Einparkhilfe plus nutzt acht Ultraschall-Sensoren, um den Abstand akustisch und grafisch auf dem großen Bordmonitor anzuzeigen. Die Einparkhilfe plus mit Rückfahrkamera nutzt eine extrem lichtempfindliche Kamera, die einen breiten Bereich abbildet. Ihre Bilder werden mit entzerrter Optik auf dem Monitor eingespielt; Hilfslinien und -felder weisen dem Fahrer den Weg.

Die Top-Version im Programm ist die Einparkhilfe plus mit Umgebungskamera. Vier kleine Kameras – im Singleframe-Grill, im Heck und in den Gehäusen der Außenspiegel – nehmen Bilder von der unmittelbaren Umgebung des S8 auf; ein Rechner fügt sie zusammen. Der Fahrer kann auf dem Bordmonitor verschiede­ne Ansichten aufrufen, darunter einen Blick von oben. Für enge Ausfahrten gibt es spezielle Perspektiven, die den Bereich vor und hinter der Limousine zeigen sowie Einblick in den Querverkehr ermöglichen.

Das Sicherheitssystem Audi pre sense basic ist im Audi S8 Serie. Falls das Stabilisierungssystems ESP einen kritischen Zustand – Schleudern oder eine Vollbremsung – meldet, greift sein Steuergerät ein. Es aktiviert je nach Situation die Warnblinkanlage und schließt die Seitenfenster sowie das Schiebedach; zudem zieht es die Gurte der vorderen Sitze teilweise oder ganz stramm. Dieser Vorgang, der von kleinen Elektromotoren ausgelöst wird, ist reversibel; wenn die Situation unfallfrei ausgeht, wird der Gurt wieder freigegeben.

Schutz vor Auffahrunfällen: Audi pre sense front
Die erste Ausbaustufe des Systems heißt Audi pre sense front; sie ist fest an den Radar-Tempomat ACC mit Stop&Go-Funktion gekoppelt. Das System gewährt Schutz vor Auffahrunfällen mit bewegten Fahrzeugen; es warnt den Fahrer in drei Stufen. Wenn die Limousine auf einen langsameren Vordermann aufläuft, ertönt zunächst ein Gong, zugleich leuchtet ein rotes Signal im Display auf.

Parallel dazu werden die Bremsanlage vorgefüllt und die Luftfedern und Dämpfer des Fahrwerks gestrafft. Die Warnung soll den Fahrer dazu veranlassen, selbst zu bremsen oder auszuweichen, was häufig die bessere Wahl ist.

Falls der Fahrer passiv bleibt, folgt in der zweiten Stufe die Akutwarnung – ein Warnruck, der über einen raschen Druckaufbau im Bremssystem erzeugt wird. Zugleich werden die Gurte leicht gestrafft. Wenn der Fahrer jetzt aufs Pedal tritt, managt der hydraulische Bremsassistent eine Zielbremsung auf den Voraus-fahrenden hin. Die Tatsache, dass die Anlage bereits vorgefüllt ist, spart 0,1 bis 0,2 Sekunden Zeit – über sieben Meter Weg bei 130 km/h.

Sollte der Fahrer auch den Warnruck ignorieren, wird die dritte Stufe aktiv – eine Teilbremsung, die den S8 zunächst mit drei m/s2 verzögert. Fenster und Schiebe­dach werden geschlossen, die Warnblinkanlage wird aktiviert.

Wenn die Limousine die höchste Ausbaustufe des Sicherheitssystems an Bord hat – die Version Audi pre sense plus, die zum so genannten Assistenzpaket gehört –, folgt bei Bedarf noch eine vierte Stufe. Jetzt erhöht das System die Bremskraft auf fünf m/s² und zieht die Gurte straff. Im Anschluss daran erfolgt die letzte Bremsphase mit Vollverzögerung. Sie setzt etwa eine halbe Sekunde vor dem Aufprall ein – ein rettendes Ausweichmanöver wäre jetzt endgültig nicht mehr möglich. Die Kollision und ihre Folgen werden stark gemindert, denn bis zum Crash hat der S8 insgesamt bis zu 40 km/h Geschwindigkeit abgebaut.

Zusammen mit dem Audi side assist kommt die Ausbaustufe Audi pre sense rear in den S8. Das System wirkt den Folgen eines Heckaufpralls entgegen; es schließt die Fenster und das Schiebedach und strafft die Gurte.

Der Lehnenkopf und die Kopfstützen der vorderen Sitze fahren in eine Position, welche die Gefahr eines Schleudertraumas verringert; die pneumatischen Sitzwangen werden mit Luft gefüllt, um die Passagiere sicher zu fixieren.

Die angegebenen Ausstattungen, Daten und Preise beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.