Der neue Audi R8 und der Sportprototyp Audi R18 e-tron quattro weisen bei Bedienung und Anzeige große Parallelen auf. Beide verfügen über ein Multifunktionslenkrad mit Tasten, über die der Fahrer wichtige dynamische Parameter steuern kann, sowie ein Digitaldisplay für die Anzeigen.

Das Interieur des neuen Audi R8 macht die Nähe zwischen Motorsport und Serie bei Audi deutlich. Sein prägendes Element ist der „Monoposto“ – der große Bogen, umläuft den Bereich vor dem Fahrerplatz und vermittelt so die Atmosphäre eines Renn-Cockpits. Der Fahrer sitzt auf einem neu entwickelten, tief montierten Leichtbausitz. Das Bedienkonzept fokussiert sich auf ihn: Er kann alle wichtigen Funktionen betätigen, ohne die Hände vom Steuer und den Blick von der Straße zu nehmen – wie im Rennwagen.

Neue Satellitentasten: die Lenkräder
Das Sportlederlenkrad mit Multifunktion plus (Serie beim Audi R8 V10) bringt neben den Tasten und Walzen für das Bediensystem MMI zwei große, runde Satellitentasten mit. Unter der rechten Lenkradspeiche befindet sich eine rote Taste für den Start und Stopp des Motors. Unter der linken Speiche ist eine schwarze Taste. Mit ihr wählt der Fahrer zwischen den vier Grund-Modi des Fahrdynamiksystems Audi drive select – comfort, auto, dynamic und individual.

Beim Performance-Lederlenkrad im Audi R8 V10 plus (Option beim V10) kommen zwei weitere Satellitentasten hinzu. Die rechte dient der Steuerung der Abgasklappen, mit der linken aktiviert der Fahrer den Performance-Modus. Mit dem integrierten Drehring wählt er zwischen den Performance-Programmen dry, wet und snow – sie stimmen die fahrdynamisch relevanten Systeme auf den Reibwert der Straße ab, für maximale Stabilität und Dynamik. Die Performance-Programme verfügen dabei über eine eigene Motor-/Getriebe-Abstimmung.


Volldigitales Instrument: das Audi virtual cockpit
Serie im neuen R8 ist das volldigitale Audi virtual cockpit. Sein TFT-Display mit 12,3-Zoll-Diagonale bietet eine Auflösung von 1.440x540 Pixel. Es zeigt alle Informationen in gestochen scharfen, hellen, brillanten und kontrastreichen Darstellungen mit aufwendigen Detaileffekten. Die Nadel des Drehzahlmessers wird pro Sekunde 60mal gerechnet und läuft auch dann flüssig, wenn der V10 unter Volllast hochdreht. Das Farbdesign des Displays variiert je nach Grundmenü – beispielsweise ist es im Medienmenü orange, im Telefonmenü grün.

Mit der „View“-Taste am Lenkrad kann der Fahrer zwischen zwei Oberflächen im Display wechseln. Im Infotainment-Modus erscheinen die Navigationskarte oder die Listen aus den Bereichen Telefon, Radio und Audio in einem großen zentralen Fenster – der Drehzahlmesser und der Tacho flankieren sie als kleine Rundinstrumente. In der klassischen Ansicht sind die Instrumente etwa so groß wie Analoganzeigen und das Mittelfenster entsprechend kleiner.

Im Performance-Modus beherrscht ein großer, zentraler Drehzahlmesser das Bild. Er dient auch als Schaltanzeige – wenn die Siebengang S tronic im manuellen Modus arbeitet, wird seine Skala bei höheren Touren farbig unterlegt. Mit steigender Drehzahl schalten sich mehrere Segmente zu – grün, orange und rot. Sobald der Motor das Limit bei 8.500 1/min erreicht, blinkt die ganze Skala rot auf. Der Rennsportwagen Audi R18 e-tron quattro hat eine ähnliche Funktion an Bord.

Weitere Anzeigen: g-Meter, Laptimer, Leistung und Drehmoment
Zu beiden Seiten des Drehzahlmessers kann der Fahrer mit den Multifunktionstasten weitere Anzeigen platzieren, die die Dynamik des neuen Audi R8 sichtbar machen. Die Leistungs- und Drehmomentabgabe des 5.2 FSI sind als Prozentangaben zu sehen; ein g-Meter, das bis 1,5 g reicht, visualisiert die Kräfte, die in den Kurven, beim Bremsen und beim Beschleunigen wirken. Ein Laptimer zeichnet bis zu 99 Runden auf und vergleicht die Zeiten miteinander. Wie im Rennwagen ist zudem der Status wichtiger Technikkomponenten zu sehen – die Temperaturen von Motor- und Getriebeöl sowie der Luftdruck und die Temperatur der Reifen.

Hinter dem Audi virtual cockpit steht ein hochleistungsfähiger Tegra 30-Chip vom Audi-Kooperationspartner Nvidia. Er ist auf geringen Stromverbrauch ausgelegt und verfügt über separate Audio-, Video- und Bild-Processing-Einheiten.

Evolutionäre Weiterentwicklung: der Audi R18 e-tron quattro
Der Audi R18 e-tron quattro für die Rennsaison 2015 führt das Bedien- und Anzeigekonzept des Vorgänger-Rennsportwagens weiter. Die Schalter und Regler sind auf das Lenkrad und auf die Cockpitfront links davon aufgeteilt. Das Lenkraddisplay und zwei weitere Monitore zeigen alle wichtigen Informationen an.

Der Fahrer sitzt im LMP1-Rennwagen auf der rechten Seite. Links von ihm beherbergt die Cockpitfront verschiedene Sekundärschalter. Unter dem Aufkleber mit der Aufschrift „E“ befindet sich ein geschützter Schalter, der das Feuerlöschsystem aktiviert. Darunter liegen ein Drehregler für die Lautstärke des Boxenfunks und die Anschlussbuchse für das mit dem Helm verbundene Kommunikationskabel. Im rechten Bereich der Fläche sind die Tasten für Leerlauf und Rückwärtsgang sowie der Hauptschalter für die Fahrzeugelektrik und der Schalter für die Aktivierung des Hybridsystems untergebracht. Bei Technik-Arbeiten in der Box oder bei einem Problem auf der Strecke schaltet der Fahrer das Hochvolt-System stromlos. Je zwei rote und grüne Leuchtdioden zeigen den Status an – grün bedeutet, dass das System störungsfrei arbeitet, rot weist auf einen Fehler hin.

Sollte die elektronische Sicherungsbox einen Verbraucher im Audi R18 e-tron quattro abschalten, kann der Fahrer mit einer Taste im oberen Bereich der Cockpitfront versuchen, ihn wieder zu aktivieren. Mit der benachbarten Reset-Taste für das Datenaufzeichnungs- und Übertragungssystem lässt sich eine abgebrochene Verbindung neu starten. Zwei Drehregler dienen für Einstellungen des Bremssystems und der Antriebsschlupfregelung (ASR).


33 Bedienelemente: das Lenkrad im R18 e-tron quattro
Das Lenkrad im Audi R18 e-tron quattro ist – wie in einem Formel 1-Rennwagen – als Steuerhorn konzipiert. Es ist aus Aluminium gefertigt und daher sehr leicht. Auf seiner Front befindet sich das Infodisplay. Auf Front und Rückseite verteilt befinden sich 33 Tasten, Wippen und Scrollräder – wobei der Seriensportwagen R8 V10 plus auf 20 Bedienelemente kommt.

Wie beim Sportwagen steuern auch beim R18 e-tron quattro zwei Wippen den Gangwechsel – mit der linken wird herunter-, mit der rechten hochgeschaltet. Über vier weitere Wippen aktiviert der Fahrer die Kupplung, die Kraftstofffunktion und die Lichthupe. Darüber hinaus hat er zwei Knöpfe zur Verfügung, mit denen er die Bremsbalance einstellen kann.

Im Zentrum des Lenkrads liegen vier Drehschalter – sie kontrollieren den Scheibenwischer, das ASR sowie das Mapping des V6 TDI und des Hybridsystems. Ein Kreis von 13 Tasten schließt sie ein – sie dienen für die Pit-Funktion und das Tempolimit in der Boxengasse, für den Funk, für den Anlasser (doppelt vorhanden), die Scheibenheizung, das Nebellicht, das Fernlicht, das Trinksystem, die Hybridfunktion, für Gelbphasen und für die Menüführung im Lenkraddisplay.

An und auf den beiden Lenkradhörnern gibt es je drei weitere Tasten – erneut für das Hybridsystem, die Bremsbalance und das ASR. Der obere Rand des Lenkrads integriert sechs grüne, drei gelbe und drei rote Leuchtdioden – diese Schaltanzeige ersetzt den Drehzahlmesser. Wenn die letzte gelbe Diode aufleuchtet, sollte der Fahrer den nächstgrößeren Gang einlegen.

Das Lenkraddisplay: 3,0-Zoll-Diagonale
Das kompakte transflektive Farbdisplay mit 3,0-Zoll-Diagonale befindet sich zentral im Lenkrad. Es gewährleistet auch bei direkter Sonneneinstrahlung eine extrem gute Ablesbarkeit. Für reguläres Fahren umfasst es drei Ansichten, die sich im Aufbau ähneln. Jede von ihnen zeigt alle vier Reifendrücke, den eingelegten Gang, die Einstellung von ASR und Bremsbalance und die aktuelle Kraftstoffstrategie – sie hilft dem Fahrer, in jeder Runde die Energie-Ziele zu erreichen.

Dazu kommen die variablen Anzeigen für Rundenzeit und -differenz, Geschwindigkeit, Ladezustand des Schwungradspeichers und Bremsentemperatur.

Zwei weitere kleine Monitore unter dem Dach ergänzen das Lenkraddisplay. Ein AMOLED-Display aus organischen Leuchtdioden, das mit einer Heckkamera zusammenarbeitet, dient als digitaler Rückspiegel, in seinem oberen Bereich präsentiert es eine zweite Ganganzeige. Ein weiteres, vom Veranstalter vorgeschriebenes Display präsentiert die Flaggensignale der Rennleitung.

Die angegebenen Ausstattungen und Daten beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.