Verblüffend leicht – mit ihrem Gewicht von nur 231 Kilogramm (241 Kilogramm beim A8 L) setzt die ASF-Karosserie des A8 Maßstäbe in der Luxusklasse. Mitsamt seinem serienmäßigen quattro-Antrieb wiegt der A8 3.0 TFSI quattro ohne Fahrer gerade mal 1.830 Kilogramm, deutlich weniger als seine Wettbewerber mit Allradantrieb.

Im Vergleich mit einer entsprechenden Stahlkarosserie erzielt der Audi Space Frame (ASF), den die Marke vor 20 Jahren zum ersten Mal vorgestellt hat, einen Gewichtsvorteil von rund 40 Prozent. Sein Layout folgt bionischen Prinzipien: Wie die Knochen in einem Skelett vereinen alle Bauteile optimale Funktion mit geringem Gewicht. Strangpressprofile und Druckgussteile aus Aluminium bilden ein Gerüst, das die Aluminiumbleche kraftschlüssig einbindet. Audi nutzt das Material stets in der maßgeschneiderten Konfiguration. Der ASF des A8 vereint 13 unterschiedliche Aluminiumqualitäten.

Überall dort, wo lokal hohe Kräfte eingeleitet werden und Vielseitigkeit und Gestaltungsfreiheit besonders wichtig sind, kommen Gussbauteile zum Einsatz. Der multifunktionale A-Säulen-Knoten etwa verbindet den Längsträger, den Scheibenquerträger, den Dachrahmen, die Federbeinaufnahme und den Omega-Träger vor dem Fußraum miteinander. Die meisten der 25 Gussbauteile im A8 entstehen im Vakuumstrukturguss.

Auch die Strangpressprofile zeichnen sich durch gestalterische Flexibilität aus, jedes von ihnen ist exakt für seinen Einsatzzweck optimiert. Der Dachbogen etwa entsteht per Innenhochdruckumformung unter sehr hohem Wasserdruck. Über seine gesamte Länge ändert sich der Querschnitt mehrfach, die Übergänge verlaufen fließend.

Die B-Säulen des A8 nehmen im ASF eine Sonderstellung ein – sie bestehen aus formgehärtetem Stahl. Die Blechplatinen werden in einem Durchlaufofen auf fast 1.000 Grad Celsius erhitzt und direkt danach in einem wassergekühlten Presswerkzeug bei etwa 200 Grad umgeformt. Durch diesen Temperatursprung entsteht ein Eisen-Kohlenstoff-Gefüge von höchster Zugfestigkeit. Sie liegt im oberen Bereich der Säulen bei 1.500 Newton pro Quadratmillimeter, im unteren etwas niedriger, weil hier beim Seitenaufprall die meiste Energie abgebaut wird.

Dank ihrer geringen Wandstärke sind die formgehärteten B-Säulen relativ leicht; sie nehmen in der A8-Karosserie acht Prozent des Gewichts ein. Auf die Aluminiumbleche und die Gussteile entfallen je 35 Prozent, auf die Strangpressprofile 22 Prozent. Beim A8 L ist die Verteilung ähnlich.

Die Verbindung der Halbzeuge und der Einzelteile ist ein Hightech-Prozess. Für festen Zusammenhalt sorgen unter anderem 1.847 Stanznieten, 632 selbstfurchende Schrauben und 202 Schweißpunkte. Bei den Verschraubungen der B-Säulen steigert ein Strukturkleber die Festigkeit weiter, er bildet zugleich eine trennende Schicht, die Kontaktkorrosion verhindert. Unterm Strich sind die Klebenähte 44 Meter lang.

Die Dach-Nullfuge: Sinnbild der Audi-Präzision
Eine weitere Domäne von Audi ist das Laserschweißen; mit seinen besonders festen und steifen Nähten erlaubt es die Anbindung großer Blechteile an die Struktur. Die 1,8 Meter lange Aluminium-Nullfuge zwischen dem Dach und dem Seitenteil entsteht in diesem Verfahren. Sie fokussiert die ganze Präzision von Audi – bei der Außenhaut sind maximal 0,1 Millimeter Toleranz erlaubt. Auch bei den Anbauteilen haben die Entwickler jedes unnötige Gramm Gewicht eliminiert. Der untere Querträger des Frontends etwa besteht aus einer Matrix aus faserverstärktem Kunststoff mit drei eingelegten Aluminiumblechen.

Die ASF-Karosserie ist extrem leicht, überaus steif und bietet einen hohen Schwingungskomfort. Der Vorderachsträger beispielsweise leitet die Impulse, die er von den Rädern aufnimmt, in ein Fachwerk von Trägern und Profilen. Bei allen A8-Motorisierungen sind zwei Schwingungstilger an der vorderen Aufhängung montiert.

Großes Augenmerk galt bei der Überarbeitung des A8 auch der Schallab­strahlung der größeren Blechfelder und Karosseriehohlräume. Akustikschotts, Absorber, Dämmungen und Schaumlagen verhindern, dass sie in Schwingungen geraten; Feinnaht-Abdichtungen sperren den Luftschall aus. Auch der Innenraum ist sorgsam gedämmt, etwa im Bereich des vorderen Bodenteppichs. Die Ruhe an Bord, das typische Audi-Gefühl, ist noch souveräner geworden.

Mit seinem cw-Wert von nur 0,26 – beim 3.0 TDI quattro – gleitet der A8 leise und leicht durch den Wind. Niedrige Auftriebsbeiwerte an der Vorder- und Hinterachse garantieren auch bei hohem Tempo souveräne Stabilität. Der Luftfluss am Unterboden und die Durchströmung des Motorraums standen im Lastenheft ebenfalls weit oben. Die Fortschritte beim Kühler-Package und die noch effizienter gewordene Klimaanlage senken den Verbrauch um mehrere Gramm CO2 pro Kilometer.

Die Verkleidung des Unterbodens, die nur die Abgasanlage und die Hinterachse freilässt, erzielt neben ihren aerodynamischen Effekten weitere Vorteile: Sie schützt das Blech und die Aggregate vor Salz und Steinschlag und trägt zur Geräuschdämmung bei. Eine NACA-Düse leitet den Fahrtwind zum Getriebeölkühler; im Heck bildet eine Abdeckplatte zusammen mit den Endschalldämpfern eine ansteigende Diffusorfläche.

Ruhe an Bord: Hoher Windgeräuschkomfort
Auch im Windgeräuschkomfort fährt der Audi A8 an der Spitze seiner Klasse. Um die Außengeräuschdämmung weiter zu verbessern, bietet Audi zwei optionale Verglasungen an. Die Erste ist die Doppel-/Akustikverglasung. Eine Verbund-sicherheitsverglasung – zusätzlich mit einer akustisch dämmenden Folie dazwischen – ist im A8 als Option erhältlich und im S8 Serie. Die zweite Option ist das Dämm-Akustikglas (Serie beim A8 L W12). Es reflektiert den Infrarotanteil im Sonnenlicht durch eine Metallbedampfung. Auf Wunsch bietet Audi abgedunkelte Seitenscheiben aus Doppel-Akustikglas im Fondbereich.

Die Karosserie des Audi A8 schützt die Passagiere bei jeder Art von Aufprall. Bei einem Frontalcrash nehmen vier Lastpfade auf jeder Fahrzeugseite die Kräfte auf. Zwei von ihnen befinden sich in den oberen Bereichen der Kotflügel, die anderen in den Längsträgern und den Puffern, die sich vor dem Hilfsrahmen für Motor und Vorderachse befinden.

Ein Omega-förmig gebogener Querträger, der aus einem doppelten Kastenprofil besteht, gewährt der Passagierzelle zusätzlichen Schutz. Auf Höhe der Fußräume platziert, leitet er die Kräfte in den Boden und die A-Säulen ein. Im Boden-blech laufen die Längsträger unter der Rücksitzbank pfeilförmig zusammen. Sie bilden im Verbund mit dem Mitteltunnel das starke Rückgrat der Karosserie. Im Heck schützen groß dimensionierte Träger die Passagierzelle.

Im Innenraum des Audi A8 steht das Adaptive Rückhaltesystem auf Posten. Es schützt Passagiere unterschiedlicher Größe besonders wirkungsvoll, weil es die Zusammenarbeit der Airbags und Gurtkraftbegrenzer intelligent abstimmt. Bei einem Heckaufprall wirkt das integrale Kopfstützensystem der Gefahr eines Schleudertraumas entgegen. Bei einem seitlichen Aufprall schützen vier Seitenairbags und das Kopfairbagsystem die Insassen. Dreipunkt-Automatikgurte mit adaptiven Kraftbegrenzern komplettieren die Rückhaltesysteme.

Der Gepäckraum des Audi A8 bietet bis zu 520 Liter Volumen. Dank seiner niedrigen Ladekante und des geänderten Zuschnitts lässt er sich komfortabel beladen; vier Golfbags finden mühelos Platz. Nach dem Entriegeln schwingt die Klappe von selbst nach oben, nach dem Zuziehen hilft eine Schließhilfe beim Verriegeln. Das optionale Gepäckraumpaket enthält ein Bodennetz, zwei Taschenhaken, einen Schirmhalter und eine 12 Volt-Steckdose. Zudem stehen eine Durchlade mit entnehmbarer Skitasche und eine elektrisch ausklappende Anhängerkupplung (beides nicht für A8 hybrid) zur Wahl.

Auf Wunsch liefert Audi im Zusammenspiel mit dem Komfortschlüssel auch eine Gestensteuerung für das Entriegeln der Heckklappe (Serie beim S8 und A8 L W12). Die Top-Lösung ist die Gepäckraumklappe mit elektrischem Antrieb (Serie beim A8 L W12). An ihrer Innenseite sind zwei Tasten untergebracht – die eine leitet den Schließvorgang ein, die andere das Verriegeln des ganzen Autos.

Die angegebenen Ausstattungen, Daten und Preise beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.