Der Motor

Mit seinem Hochleistungs-Charakter macht der frei saugende 5.2 FSI die Motorsport-Gene des neuen Audi R8 erlebbar. Er spricht nahezu verzögerungsfrei an und dreht spielend leicht bis 8.700 1/min – am Drehzahlbegrenzer legen die Kolben in jeder Sekunde 26,9 Meter Weg zurück. Unter Last entwickelt der V10 einen ganz eigenen, unverwechselbaren Klang, ein kehliges Fauchen und Röhren.

Leistung und Drehmoment haben bei der Überarbeitung des Audi R8 weiter zugelegt. Im R8 V10 quattro stehen 419 kW (570 PS) bei 8.000 Touren (Kraftstoffverbrauch kombiniert l/100 km*: 13,3 - 12,9; CO₂-Emission kombiniert g/km*: 302 – 293)bereit – ein Zuwachs von 22 kW (30) PS. Bei 6.200 1/min liegt das maximale Drehmoment von 560 Nm an. Beim R8 V10 performance quattro lauten die Werte bei gleichen Drehzahlen auf 456 kW (620 PS) und 580 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert l/100 km*: 13,3 – 13,1; CO₂-Emission kombiniert g/km*: 302 – 297), was 7 kW (10 PS) mehr bedeutet.

Der Zehnzylinder schöpft aus 5.204 cm³ Hubraum, seine spezifische Leistung beträgt in der Topversion 119,1 PS pro Liter. Jedes PS muss hier nur 2,57 Kilogramm Gewicht bewegen, weil der Audi R8 Coupé V10 performance quattro leer lediglich 1.595 Kilogramm wiegt. Beim Spyder V10 performance quattro sind es 1.695 Kilogramm leer und trocken 1.587 Kilogramm. Entsprechend explosiv sind die Fahrleistungen: Der schnellste Serien-Audi aller Zeiten katapultiert sich in 3,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h und in 9,8 Sekunden von 0 auf 200 km/h, erst bei 331 km/h endet sein Vortrieb. Der R8 Coupé V10 quattro beschleunigt in 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht 324 km/h Topspeed. Die Werte für den Spyder: 3,2 beziehungsweise 3,5 Sekunden, 329/322 km/h.

Ein Bild von einem Saugmotor: der V10

Der V10, dessen Zylinderbänke sich in 90 Grad Winkeln gegenüberstehen, ist ein Bild von einem Saugmotor. Die Kurbelwelle, die in seinem leichten Aluminium-Zylindergehäuse rotiert, ist als Common Pin-Welle konzipiert: Die Pleuel der gegenüber­liegenden Kolben greifen an einem gemeinsamen Hubzapfen an, woraus sich wechselweise Zündabstände von 54 und 90 Grad ergeben. Die Zündfolge von 1 – 6 – 5 – 10 – 2 – 7 – 3 – 8 – 4 – 9 sorgt für einen ganz eigenen Puls. Daraus entsteht der charakteristische Sound des R8. Bei höherer Last und Drehzahl öffnen Klappen in der Abgasanlage für noch mehr Intensität.Klassische Hochleistungstechnologien prägen den Charakter des 5.2 FSI. Sein Motoröl kommt aus einem Trockensumpf. Das ermöglicht eine extrem tiefe Einbaulage des Aggegrats. Die vier Nockenwellen lassen sich um 42 Grad Kurbelwinkel verstellen. Das Verdichtungsverhältnis ist mit 12,7:1 extrem hoch, die Ventilsteuerzeiten sind auf gute Zylinderfüllung bei hohen Dreh­zahlen ausgelegt. Beim Topaggregat bestehen die 40 Ventile, ihre Federn und die Rollenschlepphebel jetzt aus ultraleichtem und höchstfestem Titan.Um die Kraftstoffversorgung kümmert sich eine duale Anlage. Im unteren Teillastbereich kommt allein die Einspritzung ins Saugrohr (MPI) zum Zug. Im mittleren Lastbereich teilen sich Saugrohr- und Direkteinspritzung (FSI) die Arbeit zu gleichen Teilen auf, in der Volllast übernimmt sie die FSI‑Anlage zu etwa 85 Prozent. Die Technologie Cylinder on demand (COD) trägt ebenfalls zur Effizienz bei. Bei niedriger bis mittlerer Last legt sie in den oberen vier Gängen die Zylinder einer Bank still, indem sie Einspritzung und Zündung deaktiviert. Der Fahrer nimmt den Übergang nicht wahr; bei stärkerer Beschleunigung, wird die Zylinderbank sofort wieder aktiv.

Alle im Text markierten Begriffe sind im Technik-Lexikon unter www.audi-mediacenter.com/de/technik-lexikon detailliert erläutert. 

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