Ein lichtdurchflutetes, transparentes Gebäude, das die Audi-Design-Welt unter einem Dach vereint – Audi hat sein neues Design Center am Stammsitz in Ingolstadt bezogen. Das Design-Headquarter bietet rund 600 Mitarbeitern Platz und fördert die vernetzte Zusammenarbeit mit neuen Technologien und integrativer Raumgestaltung.


Grundriss
Das neue Design Center ist an der Nordwestecke des Ingolstädter Werkgeländes gelegen und setzt mit seiner klassisch-ruhigen Glasfassade einen architektonischen Akzent. Seine Grundfläche von 107 x 71 Meter ist so groß wie ein Fußballfeld. Die fünf Etagen und das aufgrund der leichten Hanglage teilweise im Boden versenkte Untergeschoss kommen gemeinsam auf 37.180 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Die Bauzeit des Audi-Design-Centers hat drei Jahre betragen. In dem Gebäude arbeiten rund 600 Personen, darunter auch die Kollegen aus dem Konzeptdesign, die zuvor in München angesiedelt waren, und dem Strak, der Schnittstelle zur Technischen Entwicklung.

Über alle Etagen hinweg ist der Bau der Länge nach in drei Bereiche aufgeteilt: Der Sektor A ist mit etwa 10.000 m2 Fläche der größte und beherbergt die Büroräume. Er erhält durch die umlaufende Außenverglasung und durch drei von Treppen durchzogene Lichthöfe besonders viel Helligkeit. In den Modellstudios in Sektor B entstehen die physischen Modelle an Mess- und Fräsplatten. Im Erdgeschoss und im 4. Obergeschoss – dort unter Tageslicht – befinden sich zwei großzügige Präsentationsbereiche mit insgesamt 1.300 m2 Fläche. Der Sektor C ist nach außen mit Metallpaneelen verkleidet und birgt die Werkstätten, Lager- und Bereitstellungsräume. Neben den Lichthöfen verbinden mehrere Treppenhäuser und Personenlifts sowie zwei Pkw-Aufzüge die Etagen. Der Eingangsbereich ist als Kunst- und Designausstellung mit wechselnden Themen gestaltet und für alle Audi-Mitarbeiter zugänglich.


Gebäude-Konzeption
Das neue Audi Design Center ermöglicht schnelle und integrative Design- und Arbeitsprozesse zwischen Designern, Modelleuren und Ingenieuren. Im neuen Design-Headquarter ergänzen sich damit die Gebäudekonzeption und die integrativen Designprozesse. LED-Leinwände und Modellier-Arbeitsflächen mit Fräsmaschinen liegen direkt nebeneinander und ermöglichen den direkten Abgleich zwischen 3D-Modell und dem Referenzmodell aus Clay.

Neben den CAD-Grafikern, die das Fahrzeugdesign von der Skizze in ein 3D-Modell überführen, haben auch die Designer eine direkte Sichtlinie auf die digitalen und physischen Modelle. Die Modellplatten der Claymodelle werden somit zum Treffpunkt von Modelleuren, CAD-Grafikern und Designern. Mit seinem weiten, offenen Zuschnitt fördert das neue Audi-Design Center die Vernetzung und die Kommunikation. Glaswände schaffen Blickbeziehungen zwischen den Büro- und Modellbereichen. Auf diesen so genannten Projektflächen laden Besprechungsinseln zur Diskussion ein und schaffen ideale Voraussetzungen für den C3-Prozess zwischen Designern, CAD-Experten und Modelleuren. Der große Bürobereich ist frei von Trennwänden, die Arbeitsplätze gruppieren sich in vier Zonen entlang der verglasten Außenfassade.

Außergewöhnliche Räume im neuen Audi Design Center sind die sogenannten Cubes. Diese 24 großen offenen Kisten aus Holz, Aluminium und Streckmetall erinnern an Industriecontainer und bilden Inseln im Arbeitsalltag. Die Cubes sind modular aufgebaut, in zwei Größen ausgeführt und stehen über alle Etagen verteilt frei im Raum. Im Designprozess spielen sie eine wichtige Rolle: Sie geben dem Designteam den nötigen Frei- und Rückzugsraum für kreative Entwürfe.