Der Alltags-Sportwagen bietet faszinierende Fahrdynamik. Die Präzision des Handlings kennt keine Kompromisse, die Reaktionen erfolgen fast verzögerungsfrei, die Stabilität bürgt für höchste Fahrsicherheit. Die neu entwickelte elektromechanische Servolenkung verbindet den Fahrer feinfühlig mit der Straße und vermittelt eine hochdifferenzierte Rückmeldung.

Die Lenkung passt ihre Unterstützung an die gefahrene Geschwindigkeit an. Ihr Elektromotor, ins Lenkgetriebe integriert, beansprucht bei Geradeausfahrt keinerlei Energie, damit sinkt der Kraftstoffverbrauch um bis zu 0,3 Liter pro 100 km. Aufgrund der konzentrischen Anordnung von Zahnstange und Servoantrieb baut das Lenkgetriebe sehr kompakt.

Mit einer Übersetzung von 16,3:1 ist die elektromechanische Servolenkung sportlich-direkt ausgelegt; das tief unten montierte Lenkgetriebe leitet die Impulse über die Spurstangen auf kürzestem Weg in die Räder ein. Der Wendekreis des Audi RS 4 Avant misst zirka 11,9 Meter. Die Lenkung arbeitet eng mit dem optionalen Assistenzsystem Audi active lane assist zusammen, beim Bremsen auf einseitig glattem Untergrund unterstützt sie den Fahrer, indem sie richtige Korrekturen erleichtert und falsche Lenkbewegungen hemmt.

In den Radaufhängungen sind alle wichtigen Komponenten aus Aluminium gefertigt, was die ungefederten Massen stark reduziert. Die Fünflenker-Vorderachse verarbeitet die Längs- und Querkräfte separat; der Aluminium-Träger, an dem sie angelenkt ist, verleiht dem Vorderwagen höchste Steifigkeit. In der spurgesteuerten Trapezlenker-Hinterachse bauen die Federn und Dämpfer voneinander getrennt, um das Ansprechverhalten zu verbessern; die Lenker sind an einem elastisch gelagerten Hilfsrahmen aus Stahl montiert.

Dezidiert straff: Das Setup
Die Audi-Ingenieure haben dem neuen RS 4 Avant ein strikt dynamisches Setup mitgegeben. Steife Lager sorgen für eine sportliche Elastokinematik, die Rohr-Stabilisatoren sind kräftiger ausgelegt als beim Großserien-A4. Die Stoßdämpfer sind straffer, und die Karosserie liegt um 20 Millimeter tiefer. Alternativ bietet Audi das Sportfahrwerk plus mit Dynamic Ride Control (DRC) an. Es reduziert alle Aufbaubewegungen rein mechanisch und damit verzögerungsfrei, es baut kompakt und leicht.

Das Prinzip der DRC ist bestechend einfach. Je zwei Stoßdämpfer, die sich diagonal gegenüber liegen, sind über Ölleitungen und ein Zentralventil miteinander verbunden. Bei schneller Kurvenfahrt wirken die Ventile blitzschnell auf die Ölströmung am Dämpfer des eingefederten kurvenäußeren Vorderrads ein; sie verstärken die Abstützung und reduzieren die Seitenneigung. Das System ist mit einer Dämpferregelung kombiniert, die sich über das serienmäßige Fahrdynamiksystem Audi drive select in drei Stufen umschalten lässt.

Audi drive select bindet neben dem Sportfahrwerk plus und dem ebenfalls optionalen Sportdifferenzial die elektromechanische Lenkung, die Siebengang S tronic, die Drosselklappen des Motors und die Soundklappe der Abgasanlage mit ein. Der Fahrer kann die Arbeitsweise dieser Systeme in den Modi comfort, auto und dynamic variieren. Wenn ein MMI-Navigationssystem an Bord ist, kommt ein vierter Modus dazu, den er innerhalb gewisser Grenzen selbst konfigurieren kann.

Ein weiterer optionaler Baustein von Audi drive select ist die Dynamiklenkung, deren Kennlinien im RS 4 Avant eine spezifische Abstimmung erhalten haben. Das Herzstück ist ein Hightech-Überlagerungsgetriebe, das in der Lenksäule arbeitet. Es variiert die Lenkübersetzung stufenlos je nach Geschwindigkeit, von sehr direkt beim Rangieren bis indirekt auf der Autobahn. Im Kurvengrenzbereich steuert die Dynamiklenkung mit minimalen Impulsen gegen – so macht sie das Handling noch dynamischer, flüssiger und sicherer. Beim Bremsen auf einseitig glatter Fahrbahn verhindert sie das Schiefziehen.

Serienmäßig rollt der Audi RS 4 Avant auf glanzgedrehten Aluminium-Schmiederädern im Zehnspeichen-Design zum Händler; die Felgen haben das Format 9J x 19, die Räder die Größe 265/35. Optional montiert Audi 20 Zoll-Räder mit Reifen im Format 265/30 in drei Ausführungen, darunter zwei in glanzgedrehter Titanoptik. Für den Winter stehen Räder in den gleichen Dimensionen bereit. Alle Reifen sind im Rollwiderstand optimiert, ohne Abstriche bei den Handling- und Bremseigenschaften.

Stark und leicht: Die Radbremsen
Hinter den großen Rädern sitzen mächtige Bremsscheiben im Wave-Design – an der Vorderachse haben sie 365 Millimeter Durchmesser und 34 Millimeter Stärke, an der Hinterachse lauten die Maße 324 x 22 Millimeter. Die Reibringe sind innbelüftet und perforiert; ihre neue wellenförmige Außenkontur senkt das Gesamtgewicht der Bremsanlage um etwa 2,5 Kilogramm. Stifte aus Edelstahl verbinden die stählernen Reibringe mit den aus Aluminium bestehenden Bremstöpfen – dieses aus dem Motorsport stammende Konzept reduziert Spannungen, führt die Wärme schnell ab und verhindert die Übertragung von Temperaturspitzen.

Die hochglänzend schwarz lackierten Monoblock-Sättel mit den RS-Schriftzügen sind ebenfalls aus Aluminium gefertigt. Die vorderen Sättel integrieren je acht Kolben, an der Hinterachse sind Einkolben-Faustsättel montiert.

Auf Wunsch liefert Audi an der Vorderachse gelochte Scheiben aus Kohlefaser-Keramik mit 380 Millimeter Durchmesser; anthrazitgraue Sechskolben-Festsättel nehmen sie in die Zange. Als Grundmaterial dient Siliziumkarbid, ein Werkstoff mit einer Diamant-ähnlichen Kristallstruktur, in den hochfeste Kohlenstofffasern eingebettet sind.

Die Geometrie der Kühlkanäle leitet die Wärme rasch ab; Titan-Schrauben verbinden die Reibringe mit den Töpfen aus geschmiedetem Aluminium. Die Keramikscheiben sind praktisch frei von Fading, extrem standfest, leistungsfähig und langlebig. Zudem wiegen sie in der Summe 4,5 Kilogramm weniger als die Stahlscheiben, trotz ihres noch größeren Formats.

Die Stabilisierungskontrolle ESC ist speziell auf das dynamische Profil des neuen Audi RS 4 Avant ausgelegt. Per Tastendruck kann der Fahrer einen Sportmodus anwählen, der die Motoreingriffe deaktiviert und so beim Gasgeben spektakuläre, aber sichere Drifts gestattet. Für besonders dynamische Einsätze lässt sich die ESC auch komplett abschalten. Eine Unterfunktion des Systems ist der optionale Anfahrassistent. Er erleichtert das Anfahren an Steigungen, indem er nach dem Lösen der Bremse den Druck im System weiter aufrechterhält.

Die angegebenen Ausstattungen und Daten beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.