Der Audi R8 GT hat die R tronic an Bord, die sich mit Wippen am Lenkrad steuern lässt. Das automatisierte Schaltgetriebe bietet die Vorteile einer manuellen Schaltbox – hohe Effizienz, kompakte Abmessungen und geringes Gewicht – wechselt seine sechs Gänge aber viel schneller als jeder Fahrer.

Das Arbeitstempo der R tronic variiert abhängig von Drehzahl und Schalt­programm – je zwei manuelle und vollautomatische Modi stehen zur Wahl. Bei hoher Last und Drehzahl dauert der Gangwechsel nur rund eine Zehntelsekunde.

Die Schalteinheit der R tronic erhält die Befehle des Fahrers auf elektrischem Wege. Ihr Hydraulikölkreislauf, von einer elektrischen Pumpe angetrieben, stellt den notwendigen Druck von 40 bis 50 bar bereit. Die Hydraulik betätigt die Kupplung, die mit 215 Millimeter Durchmesser sehr kompakt baut, was wegen der tiefen Einbaulage der R8-Motoren auch notwendig ist. Der Gangwechsel erfolgt mithilfe eines zweiten Hydraulik-Blocks.

Die R tronic bringt das Programm „Launch Control“ mit, mit dem der R8 GT vehemente Starts auf den Asphalt legt. Es steuert die Drosselklappen im Zusammenspiel mit dem Einrücken der Kupplung bei hoher Anfahrdrehzahl, die Kraft des Motors kommt mit dem idealen Reifenschlupf auf die Straße.

Mit seinem längs montierten Mittelmotor weist der Audi R8 GT eine Gewichts­verteilung von 43 zu 57 Prozent auf – passend dazu schickt sein quattro-Triebstrang den Großteil der Momente auf die Hinterachse. Das Getriebe liegt hinter dem V10; es integriert einen Nebenabtrieb für eine Kardanwelle, die unter dem Motor vorbei zur Vorderachse läuft. Dort übernimmt eine Viscokupplung die Kraftverteilung. Im regulären Fahrbetrieb zweigt sie etwa 15 Prozent der Momente für die Vorderachse ab; wenn die Hinterräder durchzudrehen beginnen, fließen blitzschnell weitere 15 Prozent nach vorn.

Der Hauptbestandteil der Viscokupplung ist ein Paket Lamellenscheiben. Die Lamellen laufen in einer viskosen Flüssigkeit. Wenn sie aufgrund nachlassender Traktion an der Hinterachse mit stark unterschiedlichen Drehzahlen rotieren, wird das Öl aufgrund seiner inneren Reibung zäher, und ein erhöhtes Moment gelangt an die Vorderachse. An der Hinterachse des Audi R8 GT verbessert ein mechanisches Sperrdifferenzial die Traktion weiter. Es erzielt bei Zug 25 Prozent Wirkung und bei Schub 40 Prozent.

Die angegebenen Ausstattungen, Daten und Preise beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.