Die Gene des Siegers

Als erster Mittelmotor-Sportwagen der Marke Audi vereint der R8 nicht nur die gesamte technologische Kompetenz des Unternehmens. Ebenso zeigt er das als wegweisend anerkannte Audi-Design in einer neuen, einer extremen Ausprägung: Der R8 ist ein formales Statement purer Dynamik.

„Unser Ziel war, einen kraftvollen Sportwagen zu gestalten – aber mit einer ungewöhnlichen Eleganz“, sagt Walter de’Silva, der Designchef der Marken­gruppe Audi.

Bei einem Sportwagen sind die Anforderungen an die Designer größer als bei anderen Fahrzeugkonzepten. Hier muss die Form noch emotionaler, noch begeisternder sein. Andererseits ist das Design hier in besonderem Maße dem Anspruch der Funktion verpflichtet: Ein Sportwagen der 300 km/h-Liga braucht eine perfekt ausbalancierte Aerodynamik.

Viel Erfahrung mit Höchstleistung

So sind etwa die großen Luftöffnungen an Front und Heck des R8 natürlich wichtige Gestaltungsmittel. Ihre Größe wurde aber zunächst bestimmt vom erheblichen Kühlluftbedarf des Hochleistungsmotors und natürlich auch der Bremsen. Dabei hat Audi Design viel Erfahrung mit Hoch- und Höchstleistungs­fahrzeugen – nicht nur durch die Modelle der S- und RS-Baureihen: Die Form des R8 Le Mans-Seriensiegers entstand aus der Hand desselben Designteams, das auch die Exterieur-Gestaltung des R8 Straßensportwagens verantwortet.

Freilich muss bei einem eleganten und alltagstauglichen Straßenauto das Thema Aerodynamik dezenter gelöst werden als bei einem Wettbewerbsfahrzeug.

So verbot sich auffälliges Spoilerwerk an der Karosserie von selbst, das Thema Fahrstabilität wird vom komplex gestalteten Diffusor-Unterboden in Kombination mit dem optisch zurückhaltenden, automatisch ausfahrenden Heckspoiler gelöst.

Die technische Eleganz

Die Grundidee des Fahrzeugkörpers beruht auf dem spannungsvollen Kontrast von ruhigen und fließenden Flächen, die dem Audi R8 seine Eleganz verleihen. Ebenso deutlich aber erscheint die Technik: Die Skulptur des Autos wird an entscheidenden Stellen geöffnet und macht diese Technik markant sichtbar.

Die Flächen sind betont plastisch. Sie werden zwischen den Linien und Kanten gespannt und beschreiben eine muskulöse Skulptur, deren Qualität im beständigen Wechsel zwischen konkaven und konvexen Flächen liegt. Der R8 spielt gekonnt mit dem Licht. Das steigert seine Körperhaftigkeit und bringt Bewegung in den Fluss der Linien und Flächen.

Jede Linie sauber gesetzt

Dabei ist der R8 schon auf den ersten Blick ein Audi. Das macht nicht nur der Singleframe-Grill deutlich, sondern die gesamte, kraftvoll-elegante Formen­sprache mit ihren sauber gesetzten Linien und den eher wenigen, aber aufwendig gestalteten Details. Etwa die das gesamte Fahrzeug umlaufende Linie, genannt „Loop“: Sie beginnt am Frontspoiler, verläuft geschwungen über die Schulter, umfasst die klar aufgebaute Heckgrafik und läuft über die Gegenseite wieder zur Front. Besonders betont werden dabei die vier Radhäuser als ein Zeichen für den quattro-Vierradantrieb.

Die Proportionen werden natürlich bestimmt vom Mittelmotor-Konzept: Der Fahrerplatz ist weit nach vorne gerückt, dahinter befindet sich das V8-Aggregat – wie beim Rennsportwagen gleichen Namens. Charakteristisch für die Seiten­ansicht ist das „sideblade“: Neben seiner Funktion, Ansaug- und Kühlluft zum Motor zu leiten, gliedert es den Fahrzeugkörper in zwei Teile – die Fahrgastzelle und den Aggregatebereich. Typisch Audi ist natürlich die in einem weiten Bogen gespannte Dachlinie.

Die Front wird geprägt vom Trapez des Audi Singleframe-Grills, den rechts und links große Lufteinlässe flankieren. Erstmals sind die Vier Ringe des Marken­zeichens nicht im Grill, sondern darüber auf der Haube platziert. So wirkt die Front noch geduckter und noch mehr zur Straße hin orientiert.

Unverwechselbarer Charakter

An die Oberseite der Lufteinlässe schließen sich bündig die flachen Bänder der Scheinwerfer an. Unter deren Abdeckscheibe verbirgt sich ein Mikrokosmos voll intelligenter Technik und innovativer Gestaltung. Die Xenon plus-Scheinwerfer mit ihren 70 Millimeter im Durchmesser großen Glaslinsen geben dem Gesicht des R8 einen klaren, herausfordernden Blick – umrahmt von dem einmaligen Tagfahrlicht aus zwölf Leuchtdioden, das dem R8 einen zusätzlichen un­verwechselbaren Charakter gibt. Mit welcher Liebe zum Detail die Designer ans Werk gingen, zeigt die kleine Streulinse vor der Blinkerlampe: kaum sichtbar ist hier ein feines R8-Logo eingeprägt.

Innovation pur zeigen die optionalen Voll-LED-Frontscheinwerfer. Schließlich wird der Audi R8 ab Ende 2007 als weltweit erstes Fahrzeug mit Leuchtdioden für alle Lichtfunktionen ausgestattet sein, und das verpflichtet natürlich zu einer entsprechend progressiven Umsetzung im Design. Bionik, also die Inspiration des Designs durch die Natur, brachte hier die Anregungen: An einen geöffneten Pinienzapfen erinnert die Einheit für das Abblendlicht. Konzentrisch angeordnete Reflektorschalen umgeben das leistungsstarke LED-Projektionssystem. Inspiriert von der Architektur sind dagegen die innen liegenden Reflektoren für die Fernlichtverteilung: Sie erinnern an die Schalen der Oper von Sydney.

Leidenschaft für das Leuchten-Design

Das Heck wird bestimmt durch die sich horizontal erstreckende Windabrisskante. Die darunter liegende Fläche lässt den R8 breit und dominant wirken. Wie an der Front dominieren auch hinten zwei große Luftöffnungen mit ihren kräftigen Querstreben den Anblick. Und ebenso wie vorne sind an ihrem oberen Rand die Lichteinheiten bündig eingeschoben – und die sind wiederum Belege der Ingolstädter Leidenschaften für das Leuchten-Design. Denn hier ist es zum ersten Mal gelungen, Voll-LED-Heckleuchten einen dreidimensionalen Charakter mit einer tief räumlichen Wirkung unabhängig vom Betrachtungswinkel zu geben.

Edle Vitrine für das Herz des Sportwagens

Das Dach wird von der dritten Bremsleuchte bestimmt und bildet den oberen Abschluss der transparenten Motorhaube. Sie ist ein weiteres optisches Highlight. Wie ein Kunstwerk in einer großen Vitrine wird der Motor als das Herz dieses Sportwagens präsentiert. Selbst bei Dunkelheit ist der Blick auf das Triebwerk möglich, wenn zweimal drei weiße Leuchtdioden, gekoppelt an die coming home / leaving home Funktion den Motorraum erhellen. Auf Wunsch wird dieser „Showroom“ durch eine komplette Auskleidung mit echter Kohlefaser besonders edel ausgestattet.

Zwei großformatige Diffusoröffnungen im Heckstoßfänger zeigen, wie intensiv die Aerodynamik die Gestalt des R8 prägt. Die vier runden Endrohre der Abgasanlage sitzen paarweise rechts und links oberhalb der Diffusoröffnungen. In das Spiel mit der strömenden Luft greift zusätzlich der automatisch ausfahrende Heckspoiler ein. Er unterstützt mit zusätzlichem Abtrieb die Ansaugwirkung, die durch die aerodynamische Gestaltung des Unterbodens und die Diffusoren erzeugt wird. Bei geringen Geschwindigkeiten fährt der Heckspoiler wieder karosserie­bündig ein. Dank der aerodynamisch günstigen Grundform und umfangreicher Feinarbeit ist plakatives Spoilerwerk nicht nötig.

Die angegebenen Ausstattungen, Daten und Preise beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.