Im Rück­blick auf die ver­gan­ge­nen 50 Jah­re er­scheint ein Mo­dell als der klas­si­sche Lam­bor­ghi­ni über­haupt – der Mi­ura. Von 1966 bis 1972 ge­baut, war er der ers­te ra­di­ka­le Sport­wa­gen aus San­t’A­ga­ta Bo­lo­gne­se und der ers­te Lam­bor­ghi­ni, der ei­nen Na­men aus der Welt des Stier­kampfs trug. Mit bis zu 283 kW (385 PS) Leis­tung zähl­te der Zwei­sit­zer zu den stärks­ten Au­tos sei­ner Zeit und stell­te le­gen­dä­re Ge­schwin­dig­keits­re­kor­de auf. Un­ter sei­ner ul­traf­la­chen Ka­ros­se­rie steck­te in­no­va­ti­ve Tech­nik – der quer ein­ge­bau­te V12 mach­te den Mi­ura zum ers­ten Mit­tel­mo­tor-Sport­wa­gen für die Stra­ße.

4,39 Me­ter lang, 1,78 Me­ter breit, aber nur 1,05 Me­ter hoch, kau­er­te der Zwei­sit­zer förm­lich über dem Asphalt, die flie­ßen­den Li­ni­en sei­ner Alu­mi­ni­um­ka­ros­se­rie drück­ten ge­ball­te Kraft aus. Die flach lie­gen­den Schein­wer­fer präg­ten den Bug; der Fah­rer konn­te sie mit ei­nem Schal­ter auf­recht stel­len und mit ei­ner zwei­ten Tas­te ein­schal­ten. Ur­sprüng­lich als Tech­no­lo­gie- und Image­trä­ger kon­zi­piert, wur­de der Mi­ura ein un­er­war­te­ter Ver­kaufs­er­folg: Statt der an­ge­peil­ten Ge­samt­pro­duk­ti­on von 50 Ex­em­pla­ren ver­lie­ßen weit mehr als ein­hun­dert Au­to­mo­bi­le das ei­lig er­wei­ter­te Werk­ge­län­de – pro Jahr.

Auch der Nach­fol­ger des Mi­ura war ein Er­folg – der Coun­tach blieb von 1974 bis 1990 im Pro­gramm. Sein Kon­zept mit der streng keil­för­mi­gen Li­ni­en­füh­rung und dem nun­mehr längs ein­ge­bau­ten V12-Mit­tel­mo­tor er­wies sich als zeit­los. Beim Dia­blo, der auf den Coun­tach folg­te, be­stand die Ka­ros­se­rie zum ers­ten Mal in gro­ßen Tei­len aus koh­len­stoff­fa­ser­ver­stärk­ten Kunst­stoff (CFK) – ein High-End-Ma­te­ri­al, bei dem die Mar­ke ihre Kom­pe­ten­zen bis heu­te im­mer wei­ter aus­baut. Der Dia­blo VT von 1992 be­saß als ers­ter Lam­bor­ghi­ni ei­nen All­rad­an­trieb, wie er heu­te Stan­dard ist.

Im Lam­bor­ghi­ni Ve­ne­no, dem auf dem Gen­fer Au­to­sa­lon 2013 vor­ge­stell­ten ex­klu­si­ven neu­en Mo­dell, kommt hoch­wer­tigs­tes Car­bon zum Ein­satz. Die Se­rie ist auf nur drei Fahr­zeu­ge be­grenzt. Mit sei­nen 552 kW (750 PS) Leis­tung und der ho­hen ae­ro­dy­na­mi­schen Ef­fi­zi­enz ist die­ser Lam­bor­ghi­ni ein Renn­wa­gen für die Stra­ße. Ende 2013 wur­de die Roads­ter-Ver­si­on als das Bes­te, was die ita­lie­ni­sche Au­to­mo­bil­in­dus­trie zu bie­ten hat, in Abu Dha­bi vor­ge­stellt – auf dem ita­lie­ni­schen Flug­zeug­trä­ger Ca­vour.