Als Technologieträger zeigt die Studie Audi Roadjet Concept nicht nur beim Antrieb den sprichwörtlichen Vorsprung durch Technik. Sie hat vielmehr eine Reihe weiterer Systeme an Bord, die in wenigen Jahren Einzug in die Serie halten werden und die Neuland für Fahrspaß, Fahrsicherheit und Komfort erschließen.

 

Audi drive select

Nur eine Minderheit der Automobileigner leistet sich den Luxus, gleich drei Automobile in der Garage zu haben, die den jeweils wechselnden Ansprüchen an Komfort, Agilität und Fahrdynamik Rechnung tragen. Beim Audi Roadjet Concept genügt für diese Wünsche ein einziges Automobil. Denn mit Audi drive select ist es möglich, drei höchst individuelle Konfigurationen für Motor, Schaltcharakteristik, Lenkung und Stoßdämpfer vorzuwählen. Resultat: Ein Automobil, das sich auf drei völlig unterschiedliche Weisen genießen lässt.

 Als Basiseinstellung dient der „dynamic“-Modus; er wird zu Beginn jeder Fahrt automatisch aktiviert und entspricht in seiner Gesamtheit den Erwartungen, die Audi-Fahrer an das markentypisch sowohl dynamische als auch komfortable Fahrgefühl ihres Automobils haben. Über das Mitteldisplay im Kombi-Instrument wird der Fahrer informiert, welcher Modus jeweils aktiv ist.

Wählt der Fahrer mittels Tastendruck am Bedienelement im Lenkrad den Modus „comfort“, so werden die Stoßdämpfer spürbar weicher eingestellt, um Uneben­heiten noch besser auszufiltern. Die Servotronic erfordert beim Lenken geringere Kräfte, und dynamic steering stellt ein indirekteres Übersetzungsspektrum ein. Motor und Getriebe sprechen sanft auf Befehle des Gaspedals an. Diese Ein­stellung eignet sich perfekt zum entspannten Fahren auf langen Etappen, die – wie auf Autobahnen – vor allem geradeaus führen.

Der Modus „sport“ hingegen verleiht dem Audi Roadjet Concept ein betont sportliches Fahrgefühl. Die Stoßdämpfer sind nun straff eingestellt, die Lenkung ist direkt ausgelegt. Der Motor nimmt spontaner Gas an und das Getriebe verlegt seine Schaltpunkte in höhere Drehzahlregionen: die ideale Voraussetzung für aktive Fahrfreude auf kurvenreichen Pisten.

Über die drei Grundkonfigurationen hinaus bietet Audi drive select zusätzlich die Möglichkeit, auch einzelne Parameter in den drei Stufen dynamic, sport oder comfort zu variieren. So lässt sich durchaus eine sportliche Stoßdämpferauslegung mit einer komfortabel-leichtgängigen Lenkung kombinieren.

 

Car-to-Car-Kommunikation

Nicht nur der Fahrfreude, sondern auch der Sicherheit und der Verkehrslenkung haben sich die Elektronik-Entwickler beim Audi Roadjet Concept angenommen. Er zeigt einen Prototypen einer künftigen Generation von Informations-verarbeitenden Systemen, die speziell in Ländern mit hohem Verkehrsaufkommen eine neue Epoche für die Vernetzung des Straßenverkehrs bedeuten.

Das Stichwort heißt Car-to-Car-Kommunikation und meint den direkten Austausch von Informationen im fließenden Verkehr. Im Gegensatz zu Telematik-Systemen der jüngeren Vergangenheit wird kein zentraler Dienstleister mehr benötigt werden, um die Informationen rasch und effektiv zu bündeln und zu verarbeiten.

Möglich macht diesen Einsatz im mobilen Bereich erst der Fortschritt in Sachen Rechnerleistung und Softwareentwicklung: Selbst bei geringstem Platz- und Energiebedarf können künftige Systeme eine Vielzahl unterschiedlicher Daten zu sinnvollen und leicht aufzunehmenden Informationen für den Fahrer verarbeiten, die zudem auch ein Höchstmaß an Sicherheit bieten.

Natürlich lässt sich das Car-to-Car-Netzwerk in der Realität des Straßenverkehrs erst mit einem gewissen zeitlichen Vorlauf aktivieren. Jedoch ist diese Hürde durchaus zu meistern: Denn längst haben sich praktisch alle Fahrzeughersteller in Europa und parallel dazu auch in den USA und in Japan entschlossen, einen gemeinsamen Standard für Hard- und Software zu entwickeln.

Auch sind bereits bei den Behörden grenzüberschreitend einheitliche Funk­frequenzen beantragt, die eine sichere Funktion auch bei Reisen ins Ausland gewährleisten.

Werden dann alle Neufahrzeuge eines Marktes ab Werk neu mit dieser Technologie ausgerüstet, so wird zumindest in Ballungsräumen bereits wenige Monate später ein funktionsfähiges Netz automobiler Sender zur Verfügung stehen.

In der Praxis lassen sich dann zahlreiche neue Bereiche erschließen. Nur drei Beispiele sollen illustrieren, welche Möglichkeiten Car-to-Car-Kommunikation bietet:

Beispiel 1 – Sicherheit. Ein Fahrzeug hat sich auf glatter Fahrbahn in einer nur schwer einsehbaren Kurve quer gestellt, hängt halb im Graben und kann sich aus eigener Kraft nicht aus der Gefahr befreien. Zugleich nähern sich, ohne Sicht­kontakt zu dem Hindernis, andere Fahrzeuge zügig an.

Mit der neuen Kommunikationstechnologie wird das Unfallfahrzeug einen Warnimpuls aus­senden, der – dank der Vernetzung mit der bordeigenen Navigation – auch auf den Ort der Gefahr hinweist. In den sich nähernden Fahrzeugen wird gleichzeitig, mit Verweis auf den Unfallort, am Navigationsbildschirm ein entsprechender Warnhinweis ausgegeben – das Risiko eines Unfalls lässt sich deutlich reduzieren.

Beispiel 2 – Verkehrsfluss. Auf einer mehrspurigen Ausfallstraße bewegen sich Fahrzeugkolonnen zwischen Verkehrsampeln. Immer wieder beschleunigen die Automobile, um dann beim Umschalten der Ampel auf rot, wieder abbremsen zu müssen. Eine Fahrweise, die nicht nur den einzelnen Autofahrer ermüdet, sondern die langfristig und auf den Gesamtverkehr bezogen, tausende Liter Kraftstoff pro Kilometer Strecke kostet und die zudem in Ballungsräumen zu deutlich erhöhten Emissionen führt.

Mit Car-to-Car-Technologie können sich die Automobile nicht nur untereinander vernetzen, sondern auch Informationen von stationären Sendern – etwa von der Ampelsteuerung erhalten.

So lassen sich die jeweiligen Ampelintervalle mitteilen und geben den Fahrern die Möglichkeit, vorausschauend mit dem Gasfuß umzugehen. Gleiches gilt auch für drohende Staus: Mit entsprechenden Daten voraus fahrender Automobile können die Systeme den Fahrern Geschwindigkeitshinweise geben, die den Verkehrsfluss spürbar entzerren.

Beispiel 3 - Service. Auf dem Weg durch ein Stadtzentrum hat der Fahrer als Ziel für seine Navigation das Einkaufszentrum vor Ort eingegeben. Ein Ziel, in dessen Umgebung chronischer Parkplatzmangel herrscht. Jedoch kann die neue Technologie auch hier abhelfen: Mit Hilfe der Zielkoordinaten vernetzt sich das mobile System mit der Parkplatzerfassung im Zielgebiet. Wird von stationären Anlagen, etwa in einem Parkhaus, ein günstig gelegener freier Platz signalisiert, so kann ihn die Navigation automatisch berücksichtigen und gleichzeitig die Reservierung im Parkhaus veranlassen. Der Fahrer wird auf dem kürzesten und bequemsten Weg ans Ziel geführt und muss, anders als noch in der Gegenwart, keine endlosen Suchrunden um sein Ziel absolvieren.

Beispiele, die sich noch beliebig variieren und die das Potenzial der neuen Technologie zugunsten von mehr Sicherheit, Flexibilität und Effizienz im stets dichter werdenden Straßenverkehr erahnen lassen.

 

 

 

Die angegebenen Ausstattungen und Daten beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.