Der Audi R8 LMS GT4 steht für seriennahen Rennsport: Der direkt vom straßenzugelassenen Audi R8 Coupé V10 abgeleitete Rennwagen ist leistungsstark, bietet ein hohes Niveau an Sicherheit und bleibt dennoch wirtschaftlich in Anschaffung und Unterhalt. Er ist der ideale Rennwagen für Amateurpiloten und entspricht damit ganz dem Geist des GT4-Reglements, das an eine große Sportwagen-Tradition anknüpft: Schon vor über einem halben Jahrhundert waren faszinierende Straßensportwagen weltweit eine gefragte Basis im GT-Rennsport.

Hochleistung pur: Bis zu 364 kW (495 PS) kann das V10-Aggregat des neuen Audi R8 LMS GT4 abgeben – je nach Einstufung im Rahmen der gültigen Balance of Performance, die einen ausgeglichenen Wettbewerb zwischen allen Rennwagen ermöglichen soll. Der 5,2-Liter-Saugmotor entsteht bei Audi Hungaria am Standort Győr und erhält lediglich eine neue Abgasanlage, den vom Reglement vorgeschriebenen Luftmengenbegrenzer und einen daran angepassten Datenstand des serienmäßigen Steuergeräts. Bereits im GT3-Modell hat Audi Sport die Langlebigkeit dieses Aggregats bewiesen, das erst nach 10.000 Kilometern eine Inspektion und nach 20.000 Kilometern eine Revision durchlaufen muss. Viele Kunden absolvieren danach weitere Zyklen im Rennbetrieb.

Da der Allradantrieb quattro in der GT4-Klasse verboten ist, vertraut Audi Sport auf ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe in Kombination mit Heckantrieb. Zwei elektrohydraulisch betätigte Lamellenkupplungen im Ölbad garantieren kürzeste Schaltvorgänge ohne Zugkraftunterbrechung. An der Hinterachse kommt serienmäßig ein mechanisches Sperrdifferenzial zum Einsatz.

Beim Fahrwerk besitzt die Straßenversion mit Doppelquerlenkern an allen vier Rädern die denkbar besten Anlagen für den Rennsport. In Zug und Druck verstellbare rennsportspezifische Stoßdämpfer und Federn komplettieren zusammen mit verstellbaren Stabilisatoren die Aufhängung. Eine neue Stahlscheiben-Bremsanlage mit angepassten Bremssätteln sorgt in Kombination mit dem serienmäßigen ABS-Regelsystem für bestmögliche Verzögerung. Spezielle Bremsbelüftungen an Vorder- und Hinterachse garantieren die Standfestigkeit auch im Rennbetrieb. Bei der Lenkung greift Audi Sport auf die hydraulische Zahnstangenanlage aus dem GT3-Modell zurück, betätigt die Pumpe allerdings elektrisch. Die 5-Loch-Aluminium-Gussfelgen sind kostengünstig und dennoch speziell auf Rennsport-Zwecke ausgelegt. Optional bietet Audi Sport auch ein Reifendruck-Warnsystem an.

Hohe Maßstäbe setzt Audi Sport einmal mehr auch bei der passiven Sicherheit. Neben Standards wie Feuerlöschsystem, Sicherheitsnetzen für den Fahrer und Crash-Schaum in den Türen geht Audi Sport in vielen Bereichen über die Mindestanforderungen hinaus. Der Sicherheitssitz Audi Sport customer racing PS3 stellt die aktuellste Weiterentwicklung des Modells PS1 dar. Er ist im GT4-Modell ebenso serienmäßig wie in den Audi-Kundensportmodellen für GT3- und TCR-Rennsport. Wie bei der GT3-Ausführung des R8 LMS ist der PS3-Sitz ebenfalls mittels der sogenannten 6-Punkt-Befestigung am Sicherheitskäfig verankert, was für zusätzliche Sicherheit sorgt. Die Sicherheitsnetze sind am Sitz geführt, was ihre Anbindung optimiert, und die 6-Punkt-Gurte entsprechen GT3-Standard. Optimal für unterschiedliche Körpergrößen ist das axial und in der Höhe einstellbare Lenkrad in Kombination mit dem Sitz. Das Team kann die Sitzschale in Längsrichtung variabel montieren, sodass für jede Fahrerstatur eine sichere und bequeme Einstellung möglich ist. Eine Dachluke erleichtert nach Unfällen die Bergung: Zur Verminderung der Wirbelsäulenbelastung lässt sich der Helm nach oben abnehmen und durch die Öffnung ein Rettungskorsett (Kendrick Extrication Device) anlegen. Der Stahl-Sicherheitskäfig ist im Innenraum an sechs Punkten an den Audi Space Frame (ASF) in Aluminium-CFK-Mischbauweise angebunden, hinzu kommen zwei Verbindungen zu Verstrebungen im Motorraum. Der FT3-Sicherheitstank wird über eine tropffreie Rennsport-Schnellbetankung befüllt.

Im ergonomisch gestalteten Cockpit kann der Pilot diverse Fahrfunktionen über Lenkrad und Mittelkonsole aktivieren und einstellen. Die Pedalerie kann wie bei der GT3-Ausführung des R8 LMS mithilfe einer pneumatischen Entriegelung in mehreren Stufen längs verstellt werden. Eine zentrale Multifunktionsanzeige im Sichtfeld sowie ein Datenaufzeichnungsgerät schaffen Transparenz bei Betriebszuständen und Datenanalyse.

Die Karosseriebauteile sind weitgehend serienmäßig, aber im Sinne der Aerodynamik des Rennwagens und der Thermik von Kühl- und Bremssystemen optimiert. Die serienmäßigen Audi Sport Performance Parts verbessern die Aerodynamik des Rennwagens nochmals. Der GT4-Rennwagen ist eng an das Serienmodell angelehnt. Sein Chassis entsteht in denselben Fertigungsanlagen wie das seines straßenzugelassenen Bruders. Bei der Herstellung, aber auch im konzernweiten Komponentenpool sowie bei Service und Wartung ergeben sich deshalb für den Audi R8 LMS GT4 Synergien – zum direkten Nutzen der Kunden.