Wie macht man das Rennauto noch besser, mit dem Lucas di Grassi die Meisterschaft gewonnen und das dem Team in elf Rennen sieben Pokale für Podiumsplätze beschert hat? Mit Erfahrung, dem geballten Know-how von Audi und Partner Schaeffler sowie mit viel Liebe zum Detail.

Der Audi e-tron FE04 für die vierte Saison ist ein reinrassiges Formel-Rennauto und die neue Generation des Meisterautos von Lucas di Grassi. Kamen in der ersten Formel-E-Saison 2014/2015 noch komplett identische Elektro-Rennwagen zum Einsatz, dürfen die Teams und Hersteller seit der Saison 2015/2016 selbst den kompletten Antriebsstrang entwickeln, der aus Motor, Getriebe, Teilen des Fahrwerks sowie der entsprechenden Software besteht.

Herzstück ist die Kombination aus Motor und Getriebe, die Audi und Technologiepartner Schaeffler gemeinsam entwickelt haben. Der Fokus der Ingenieure lag vor allem darauf, die Motor-Generator-Unit (MGU) noch effizienter zu gestalten und den Wirkungsgrad weiter zu erhöhen. Besonders die Beschleunigung aus den Kurven heraus wird damit weiter verbessert.

Der Motor darf im Qualifying maximal 200 kW (272 PS) leisten. In den Rennen ist die Leistung auf 180 kW (245 PS) begrenzt. Über den sogenannten „FanBoost“ kann den Fahrern kurzfristig bis 200 kW (272 PS) Leistung zur Verfügung stehen.

Ähnlich wie in der DTM sind technische Veränderungen nach der Homologation der Rennwagen, die einmal pro Jahr erfolgt, nicht mehr gestattet. Während der Saison geht es für die Ingenieure und Fahrer dann in erster Linie darum, das Optimum aus dem vorhandenen Paket zu holen und das Auto perfekt an den jeweiligen Stadtkurs anzupassen. Den größten Spielraum bietet dabei die Software, welche in der Formel E vor allem in Sachen Energiemanagement die alles entscheidende Rolle spielt.

Den Strom bezieht der Audi e-tron FE04 aus einer 200 Kilogramm schweren Batterie, die Williams Advanced Engineering entwickelt hat und die bei allen Autos identisch ist. Die Lithium-Ionen-Batterie hat eine Kapazität von 34 kWh, von der 28 kWh genutzt werden dürfen. Sie sitzt zwischen Fahrersitz und Antriebsstrang.

Eine Besonderheit der Formel E sind die profilierten Allwetter-Einheitsreifen, die vom langjährigen Audi-Partner Michelin stammen und einen engen Bezug zur Serie haben.

Bei der Kraftübertragung setzt Audi Sport ABT Schaeffler in der neuen Saison auf ein Hocheffizienz-Getriebe mit nur einem Gang statt wie bisher auf drei Gänge. Ein zentrales Display liefert alle wichtigen Informationen zum Zustand der MGU, vor allem auch die bei einem elektrisch betriebenen Rennwagen besonders wichtigen Systemtemperaturen sowie den aktuellen Ladestand der Batterie.

Wie in der Formel 1 sitzt der Fahrer in einem Monocoque aus Kohlefaser, das neuesten FIA-Sicherheitsstandards entspricht. Zwei Überrollbügel sowie CFK-Crash-Strukturen an Front und Heck sowie den Flanken sorgen für maximale Sicherheit. Das Mindestgewicht eines Formel-E-Rennwagens liegt bei 880 Kilogramm (inklusive Fahrer). Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Elektrorennwagen in 3,5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt auf den Stadtkursen bei rund 225 km/h.

Der Audi e-tron FE04 ist die letzte Entwicklungsstufe der ersten Formel-E-Ära. In der fünften Saison, die im Herbst/Winter 2018 startet, kommt ein völlig neu gestaltetes Einheitschassis zum Einsatz, dessen Design sich radikal von allen bisher bekannten Formelautos unterscheidet. Die dann verwendete Batterie wird eine rund doppelt so hohe Kapazität haben, sodass der bisher obligatorische Autowechsel entfällt und die Piloten das Rennen mit nur einem Auto bestreiten.