Loïc Duval hat im Motorsport schon viele große Erfolge gefeiert. Dazu zählen ein Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 2013 und der Gewinn der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC im selben Jahr. Trotzdem stand der Franzose in der DTM-Saison 2017 vor einem Neuanfang.

Neben René Rast war Duval in der Saison 2017 der einzige Neuling im 18-köpfigen Starterfeld der DTM. „Trotz meiner Erfahrung im Motorsport war ich praktisch wieder ein Rookie“, sagt der Franzose. „Ich wusste, dass die DTM keine einfache Serie ist. Aber die erste Saison war dennoch härter als erwartet. Es gab Highlights wie mein erstes DTM-Podium in Zandvoort, nichtsdestotrotz war es insgesamt eine extrem schwierige Saison, in der ich viel gelernt habe.“ „Ich denke, von Loïc werden wir dieses Jahr noch mehr sehen“, zeigt sich Audi-Motorsportchef Dieter Gass zuversichtlich, der Duval Ende 2016 nach dem Rückzug der Marke aus dem Prototypen-Rennsport in die Audi-DTM-Mannschaft holte.

Die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) mit ihrem Saisonhöhepunkt in Le Mans war fünf Jahre lang die berufliche Heimat von Loïc Duval. „2013 war mit dem Sieg in Le Mans und dem Titelgewinn in der WEC gemeinsam mit Allan McNish und Tom Kristensen eine sagenhafte Saison“, erzählt der Franzose. Nur ein Jahr später sorgte er mit einem schweren Unfall in Le Mans für Schlagzeilen – eine Geschichte, die Parallelen zu seinem heutigen DTM-Teamkollegen Mike Rockenfeller aufweist. Genau wie „Rocky“ kehrte Duval nach einer kurzen Genesungspause ins Cockpit zurück und saß 2016 bei den letzten beiden Audi-Triumphen in der WEC jeweils im siegreichen Audi R18.

„Dass ich in der DTM mit Mike ein Team bilde, freut mich sehr“, sagt Duval. „Wir haben uns schon immer bestens verstanden. Mike ist ein guter, offener Typ und weiß, worauf es in der DTM ankommt. Von seiner Erfahrung profitiere ich.“

Ganz neu war die DTM-Szene für Duval jedoch nicht. 2004 und 2005 bestritt er im Rahmenprogramm die Formel 3 Euro Serie. Dabei verfolgte er die DTM-Rennen mit Spannung und lernte auch die meisten Rennstrecken kennen, auf denen die DTM ausgetragen wird.

Nach seiner Formel-3-Zeit zog es Duval für fast ein Jahrzehnt nach Japan, wo er parallel zum Formel-Sport auch in der Super-GT-Meisterschaft aktiv war, die er 2010 gewann. „Dort bin ich ähnliche Autos gefahren wie in der DTM, auch deshalb habe ich mich beim ersten Test im Audi RS 5 DTM gleich wohlgefühlt.“

Dass die DTM und die Super GT inzwischen kooperieren und an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten, freut Duval besonders: „Beides sind starke Serien, die Kooperation kann nur positiv sein. Die Autos aus Japan haben mit Demorunden beim DTM-Finale in Hockenheim im vergangenen Jahr für viel Aufsehen gesorgt und auch wir wurden beim Super-GT-Finale in Motegi begeistert empfangen.“

Parallel zur DTM kehrt Duval in diesem Jahr in der LMP2-Kategorie in die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft und zum 24-Stunden-Rennen in Le Mans zurück. Letzteres ist seine ganz große Leidenschaft – kein Wunder, schließlich wurde der Franzose 130 Kilometer nordöstlich von Le Mans in Chartres geboren.

Lange Zeit lebte der Franzose in Tokio in Japan. Inzwischen wohnt der Audi-Fahrer mit Ehefrau Gaëlle und den beiden Söhnen Hugo und Martin in Nyon am Genfer See in der Schweiz. In der Garage der Familie steht ein Audi SQ7 TDI. „Ein perfektes Familienauto“, schwärmt Duval, der in diesem Jahr auch einige Formel-1-Rennen für den französischen TV-Sender Canal+ kommentieren wird.

Neben dem Rennsport zählt Fußball zu den Leidenschaften des Franzosen. Ob bei offiziellen PR-Terminen, Spielen von Prominentenmannschaften oder im privaten Umfeld – Duval ist ein leidenschaftlicher Kicker und schon seit der Kindheit Anhänger des Audi-Partners FC Bayern München. „Auch Tennis liebe ich. Ich bin insgesamt ein großer Sportfan und verfolge viele Sportereignisse im Fernsehen. Anfang 2017 hatte ich die Chance, das Hahnenkamm-Skirennen in Kitzbühel vor Ort zu erleben. Auch das war ein tolles Erlebnis.“

Duval hält sich vor allem mit Radfahren und Schwimmen fit. Er fährt Hoverboard und trainiert mit einem privaten Fitness-Coach. Für seine zweite DTM-Saison hat er zudem eine neue Startnummer gewählt: „Die 28 ist die Nummer des französischen Departements, in dem ich geboren wurde. Sie hat mich mein Leben lang begleitet.“

Neuer Renningenieur von Loïc Duval ist Gabriele Delli Colli, ehemaliger Ingenieur von Rubens Barrichello bei Ferrari in der Formel 1. Aktuell ist Colli der leitende Test­ingenieur im DTM-Programm von Audi.

Biografie

Loïc Duval (F)

Geburtsdatum: 12. Juni 1982
Geburtsort: Chartres (F)
Wohnort: Nyon (CH)
Familienstand: verheiratet mit Gaëlle, zwei Söhne (Hugo und Martin)
Größe/Gewicht: 1,78 m/70 kg
Motorsport seit: 1992 (Audi-Fahrer seit 2012)

Karriere

1992–2001 Kart
2000 1. Platz Trophée Laborde, 3. Platz Kart-Weltmeisterschaft Formel A
2002 1. Platz Formel Campus Frankreich
2003 1. Platz Formel Renault Frankreich
2004 11. Platz Formel 3 Euro Serie, Mitglied Renault Driver Development
2005 6. Platz Formel 3 Euro Serie, Mitglied Renault Driver Development
2006 4. Platz Formel Nippon, 11. Platz Super GT Japan, Rookie-Pilot A1 Team Frankreich
2007 2. Platz Super GT Japan, 4. Platz A1 GP mit A1 Team Frankreich, 6. Platz Formel Nippon
2008 2. Platz Formel Nippon, 4. Platz A1 GP mit A1 Team Frankreich, 1. Platz Rookie-Wertung Le Mans (Prix Jean Rondeau)
2009 1. Platz Formel Nippon, 3. Platz Teamwertung Asian Le Mans Series, 5. Platz A1 GP mit A1 Team Frankreich
2010 1. Platz Super GT Japan, 3. Platz Formel Nippon
2011 1. Platz 12 Stunden Sebring, 3. Platz Super GT Japan
2012 1. Platz 6 Stunden Spa-Francorchamps (Audi R18 ultra), 6. Platz Formel Nippon
2013 1. Platz 24 Stunden Le Mans, 1. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, 3 Siege (jeweils Audi R18 e-tron quattro), 3. Platz Superformula
2014 7. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (Audi R18 e-tron quattro), Superformula
2015 4. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (Audi R18 e-tron quattro), 9. Platz FIA Formel E
2016 2. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, 2 Siege, 3. Platz 24 Stunden Le Mans (jeweils Audi R18), 8. Platz FIA Formel E
2017 18. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 15. Platz FIA Formel E
2018 17. Platz DTM (Audi RS 5 DTM), 3. Platz 24 Stunden Daytona

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